Heim-Fluch gegen Kiel setzt sich fort: Underdog wirft HSV nach Elfer-Krimi aus DFB-Pokal

Hamburg - Bis zum bitteren Ende hat der Underdog aus Kiel im Nord-Duell am ausverkauften Hamburger Volkspark gekämpft. Nach einem dramatischen Elfmeter-Krimi bezwangen die Störche die Rothosen mit 5:3 und fliegen weiter ins Viertelfinale des DFB-Pokals (0:0, 0:0, 1:1). Damit setzt sich der Heimfluch des HSV fort: Von nun sieben Duellen gegen die Kieler konnte kein einziges gewonnen werden.

Adrian Kapralik (l.) hatte das 1:0 für die Störche in der 43. Minute auf dem Fuß.
Adrian Kapralik (l.) hatte das 1:0 für die Störche in der 43. Minute auf dem Fuß.  © Marcus Brandt/dpa

Nichts Neues: die Ränge beider Lager schwiegen zu Beginn dieser DFB-Pokal-Partie, um ein Zeichen gegen geplante Maßnahmen zur Sicherheit in Stadien zu setzen.

Auf dem Platz hingegen ging es schnell heiß her. Der Unparteiische musste bereits in den ersten zwölf Minuten drei gelbe Karte verteilen.

Pünktlich (13.) und mit Bengalos startete schließlich auch die Party in den Kurven. Ein Geschenk konnten die Rothosen ihren lautstarken Anhängern in der ersten halben Stunde allerdings keines bescheren. Lediglich eine nennenswerte Chance ging auf das Konto der Hamburger, als Alexander Rössing-Lelesiit die Kugel nach einem Pass von Fabio Vieira knapp über den Kasten der Gäste setzte (20.).

HSV-Abräumer Nicolai Remberg brennt auf Wiedersehen mit seinem Ex-Klub
HSV - Hamburger SV HSV-Abräumer Nicolai Remberg brennt auf Wiedersehen mit seinem Ex-Klub

Der Underdog kam hingegen besonders im letzten Drittel der ersten Hälfte immer mehr ins Spiel und stand defensiv stabil. So zeigte HSV-Keeper Daniel Peretz in der 26. Minute, warum er den Platz im Tor verdiente. Phil Harres tauchte nach einem Pass durch Adrian Kapralik frei im Strafraum auf und zog ab. Peretz parierte allerdings stark mit dem Fuß und verhinderte so den Rückstand.

Kurz vor Abpfiff von Hälfte eins dann die zweite Kracher-Chance für die Störche durch Kapralik (43.). Der Kopfball des Slowaken ging nur ganz knapp über die Latte und besiegelte das 0:0 zur Pause.

Das intensive Nord-Duell zwischen dem HSV und Zweitligist Holstein Kiel fand durchaus auf Augenhöhe statt.
Das intensive Nord-Duell zwischen dem HSV und Zweitligist Holstein Kiel fand durchaus auf Augenhöhe statt.  © WITTERS

Späte Tore sorgen für Elfmeter-Krimi im Nord-Duell

HSV-Joker Bakery Jatta (r.) traf in der 107. Minute zum 1:0 für die Rothosen.
HSV-Joker Bakery Jatta (r.) traf in der 107. Minute zum 1:0 für die Rothosen.  © WITTERS

Beide Mannschaften starteten unverändert in den zweiten Durchgang dieser Partie auf Augenhöhe.

Und schnell setzte erneut Kapralik ein Ausrufezeichen gegen den Bundesligisten. Wieder zischte die Kugel nach einem Abschluss an der Strafraumgrenze nur knapp am Aluminium der Gastgeber vorbei (50.).

Mit mehr Ballbesitz und einer starken Chance durch Rayan Philippe (54.) meldeten sich auch die Rothosen zurück. Der Abschluss nach einer Ablage durch Ransford Königsdörffer endete aber knapp über dem Kasten von Weiner.

HSV nach Last-Minute-Sieg zwischen Stolz und Euphorie
HSV - Hamburger SV HSV nach Last-Minute-Sieg zwischen Stolz und Euphorie

Danach plätscherte das Nord-Duell ein wenig vor sich hin, bis Giorgi Gocholeishvili nur minimal an der Führung für die Hamburger vorbeischrammte. Der George zimmerte das Leder aus spitzem Winkel Richtung Tor, traf aber nur den linken Pfosten. Und damit startete ein hochintensives Hin und Her der letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit. Doch keinem Team gelang bis 90 + 4 der Siegtreffer.

Doch dann fiel es in der Nachspielzeit, das späte Führungstor für die Hamburger. Ausgerechnet Bakery Jatta, der nach langer Verletzungspause erstmalig sein Comeback feierte, traf in der 107. Minute für die Rothosen zum 1:0. Die Antwort der Störche ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Harris verwandelte einen Freistoß und traf über die Mauer ins linke, obere Eck (118.).

Das anschließende Elfmeterschießen entschied letztlich nicht unverdient der Underdog für sich. Die Störche ziehen damit ins Viertelfinale ein, für die Elf von Merlin Polzin ist die DFB-Pokal-Reise vorbei.

Holstein Kiel jubelt im Volkspark: Die Störche schmeißen den Hamburger SV nach einem dramatischen Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal.
Holstein Kiel jubelt im Volkspark: Die Störche schmeißen den Hamburger SV nach einem dramatischen Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal.  © WITTERS

Die Statistik zum DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem HSV und Holstein Kiel

DFB-Pokal-Achtelfinale

Hamburger SV - Holstein Kiel 3:5 nach Elfmeterschießen (0:0, 0:0, 1:1)

Aufstellung HSV: Peretz - Ramos, L. Vuskovic, Torunarigha (98. Soumahoro) - Gocholeishvili (82. Dompe), Fabio Vieira, Remberg (64. Meffert), Muheim - Philippe, Königsdörffer (98. Jatta), Rössing-Lelesiit (64. Sahiti)

Aufstellung Kiel: Weiner - Zec, Ivezic, Komenda (68. Nekic) - Rosenboom (105. Müller), Knudsen, Davidsen (60. Schwab), Tolkin - Kapralik (94. Köster), Therkelsen (68. Niehoff), Harres

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Jatta (107.), 1:1 Harris (118.)

Tore im Elfmeterschießen: 1:2 Zec, 2:2 Philippe, 3:2 Vieira, 3:3 Schwab, 3:4 Nekic, 3:5 Harris

Gelbe Karten: Remberg (2), Torunarigha (2), Meffert (1) / Davidsen (1), Rosenboom (1), Zec (2), Ivezic (1), Nekic (1), Tolkin (1)

Titelfoto: WITTERS

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