HSV patzt gegen Schlusslicht Osnabrück, Fans sorgen erneut für Aufregung

Hamburg - Das gibt es nicht! Der HSV hat die Patzer der gesamten Aufstiegskonkurrenz nicht ausgenutzt und trotz Überzahl gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück mit 1:2 (1:1) verloren. Für Aufregung sorgten indes die Fans.

Im ausverkauften Volkspark duellierten sich am Sonntag der HSV und der Tabellenletzte VfL Osnabrück.
Im ausverkauften Volkspark duellierten sich am Sonntag der HSV und der Tabellenletzte VfL Osnabrück.  © Christian Charisius/dpa

In der 73. Minute enthüllten sie ein Banner mit den Buchstaben "ACAB", die für die Polizistenbeleidigung "All cops are bastards" stehen. Ein Plakat mit den Worten "Niemals Freund, niemals Helfer" war zudem die ganze Zeit zu sehen. Bereits beim vergangenen Heimspiel hatten sie damit für Aufruhr gesorgt.

Fußball gespielt wurde allerdings auch - und die Gäste erwischten den besseren Start: Nach einem Freistoß aus halblinker Position stand Lukas Kunze am zweiten Pfosten komplett blank und jagte die Kugel per Direktabnahme unter die Latte - 0:1 (6.).

Die Hanseaten mussten sich nach diesem frühen Schock erst einmal schütteln. Der Elf von Steffen Baumgart fiel offensiv gegen kompakt verteidigende Osnabrücker zunächst wenig bis gar nichts ein.

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Bis auf einen geblockten Schuss von Bakery Jatta (17.) und einen Kopfball von Sebastian Schonlau (34.) wurden die Hausherren so gut wie nie gefährlich - trotzdem kamen sie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Ausgleich.

Nach einem Foul vom Ex-Hamburger Maxwell Gyamfi an Immanuel Pherai entschied Referee Richard Hempel, der nicht immer den abgeklärtesten Eindruck machte, auf Elfmeter. Robert Glatzel trat an und verwandelte sicher zum 1:1 (45.+1).

HSV gegen Osnabrück: Maxwell Gyamfi sieht Gelb-Rot, aber der VfL gewinnt

Die Hamburger und die Niedersachsen schenkten sich nichts. Maxwell Gyamfi (nicht im Bild) übertrieb es allerdings und musste frühzeitig duschen gehen.
Die Hamburger und die Niedersachsen schenkten sich nichts. Maxwell Gyamfi (nicht im Bild) übertrieb es allerdings und musste frühzeitig duschen gehen.  © Christian Charisius/dpa

Der zweite Abschnitt begann mit einer Druckphase der Gastgeber - die es allerdings verpassten, den Führungstreffer zu erzielen. In der 52. Minute vergab Ransford-Yeboah Königsdörffer per Kopf eine Riesenchance.

Anschließend plätscherte die Partie so ein wenig dahin. Die Hamburger waren bemüht, aber ohne Durchschlagskraft, der VfL konzentrierte sich auf die Defensive und trat deshalb offensiv kaum mal in Erscheinung.

Aufregung gab es erst in der 76. Minute wieder: Der bereits verwarnte Gyamfi brachte Ignace Van der Brempt zu Fall und sah dafür Gelb-Rot - der HSV konnte in der Schlussphase in Überzahl agieren.

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Doch das half nichts: In der 88. Minute foulte Van der Brempt im Strafraum Robert Tesche und Schiri Hempel zeigte erneut auf den Punkt. Michaël Cuisance bedankte sich und schweißte die Kugel mithilfe der Latte zum ganz späten 1:2 ins Tor. Anschließend passierte nichts mehr.

Statistik zum Zweitliga-Duell zwischen dem HSV und dem VfL Osnabrück

2. Bundesliga, 24. Spieltag

Hamburger SV - VfL Osnabrück 1:2 (1:1)

Aufstellung HSV: Raab - van der Brempt, Hadzikadunic, Schonlau, Katterbach (90. Öztunali) - Meffert (81. Suhonen), Pherai, Reis (58. Poreba) - Jatta (81. Nemeth), Glatzel, Königsdörffer (58. Dompé)

Aufstellung VfL: Kühn - Ajdini (72. Androutsos), Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl - Gnaase, L. Kunze (62. Tesche), C. J. Conteh (79. Wulff), Cuisance, Makridis (62. Niemann) - Engelhardt (78. Wiemann)

Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)

Zuschauer: 57.000

Tore: 0:1 Kunze (6.), 1:1 Glatzel (45.+1, Elfmeter), 1:2 Cuisance (89.)

Gelbe Karten: Reis (3), Pherai (3), Dompé (3) / Kleinhansl (6), Cuisance (4)

Gelb-Rote Karte: Gyamfi

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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