Junges Trainertalent für den HSV? "Werden keinen 180-Grad-Wechsel vollziehen"

Hamburg - Klar ist: Der HSV hat Tim Walter (48) samt Trainerteam entlassen. Schnell stand das Gerücht über Steffen Baumgart (52) als Nachfolger im Raum. Bei der Pressekonferenz am Montagnachmittag wurde das aber erst einmal nicht bestätigt.

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (42) glaubt an Trainertalent Merlin Polzin.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (42) glaubt an Trainertalent Merlin Polzin.  © Swen Pförtner/dpa

Co-Trainer Merlin Polzin (33) soll es interimsmäßig sein und vor allem gegen Hansa Rostock am kommenden Samstag (13 Uhr/Sky) als Cheftrainer auf der Bank am Spielfeldrand sitzen.

"Er bekommt definitiv die Chance, und das aus voller Überzeugung", gab Sportvorstand Jonas Boldt (42) bei der Pressekonferenz am Montag bekannt.

"Wir werden jetzt keinen 180-Grad-Wechsel vollziehen. Deshalb haben wir auch die Entscheidung getroffen mit Merlin Polzin." Seit dreieinhalb Jahren ist der gebürtige Hamburger im Trainerteam des Hamburger SV an Bord und soll nun die richtigen Stellschrauben drehen, um im Aufstiegskampf doch noch das Ruder herumzureisen.

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"Wir wollen das Potenzial wieder auf die Straße bringen, mehr Ruhe und Stabilität reinbringen und dann ganz in Ruhe entscheiden wie es in der Konstellation oder vielleicht auch anderweitig weiter geht", so der Geschäftsführer über die Trainer-Zukunft der Hanseaten.

Polzin sei laut Boldt trotz der Enttäuschung über den Abschied von Trainer Walther voller "Energie". "Er hat mit strahlenden Augen und einem klaren 'Ja' gesagt, dass er eine Idee hat, wie wir die Dinge jetzt anpacken werden."

Jonas Boldt: "Haben einiges aufgebaut"

Merlin Polzin (33, M.) beim ersten Mannschaftstraining im neuen Jahr. Trainer Tim Walter (48, r.) und Co-Trainer Filip Tapalovic (47, l.) müssen dem HSV adé sagen.
Merlin Polzin (33, M.) beim ersten Mannschaftstraining im neuen Jahr. Trainer Tim Walter (48, r.) und Co-Trainer Filip Tapalovic (47, l.) müssen dem HSV adé sagen.  © Swen Pförtner/dpa

Die Entlassung von Walther sei dem Sportmanager nach zweieinhalb Jahren alles andere als leicht gefallen. "Wir haben einiges aufgebaut und die Stadt, die Menschen zu einer neuen Euphorie entfacht."

Das sei am Ende aber auch der Grund gewesen, wieso diese Entscheidung habe fallen müssen. "Diese Situation, die wir geschaffen haben, wollen wir nicht einreisen lassen. Wir haben die Gefahr gesehen, dass es ein wenig aus dem Ruder läuft."

Nicht nur im Verein habe man gemerkt, dass keine Überzeugung mehr da gewesen sei, die gesetzten Ziele zu erreichen. Auch auf den Rängen und auf dem Platz habe man zunehmend Verunsicherung gespürt, so Boldt. "Wir haben ein Stück weit die Überzeugung und Stabilität verloren. Letztlich geht es dann um die Sache und nicht um Personen."

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Wer nun langfristig für die Position des Cheftrainers bei den Rothosen verpflichtet werden könnte und wie es mit Polzin weitergeht, bleibt also zunächst offen. Klar ist jedoch, der HSV will mit dieser Entscheidung einen deutlichen Anschub zum Aufstieg schaffen.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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