Kein Urteil! Prozess um HSV-Dopingfall Mario Vuskovic wird fortgesetzt

Frankfurt/Main - Im Dopingfall um Mario Vuskovic (21) ist auch der zweite Verhandlungstag vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt ohne ein Urteil zu Ende gegangen.

HSV-Verteidiger Mario Vuskovic (21) sitzt am zweiten Verhandlungstag auf der Anklagebank des DFB-Sportgerichts. Er beteuert weiter seine Unschuld.
HSV-Verteidiger Mario Vuskovic (21) sitzt am zweiten Verhandlungstag auf der Anklagebank des DFB-Sportgerichts. Er beteuert weiter seine Unschuld.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Die Rechtsanwälte des HSV-Verteidigers hatten am Donnerstag vier Gutachten präsentiert, um den positiven Dopingtest des Kroaten auf das Blutdopingmittel Erythropoetin (Epo) anzufechten.

Das DFB-Gericht unter dem Vorsitz von Stephan Oberholz hat nun den unabhängigen Sachverständigen Jean-Francois Naud aus Kanada bestellt, um eine parteilose Sicht auf den komplizierten Fall zu bekommen.

"Es gibt noch ungeklärte Umstände und Fragen", begründete Oberholz die Entscheidung. "Wir wollen in sorgfältiger und gewohnter Tiefe aufklären." Das Verfahren soll am 10. März fortgesetzt werden.

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Die vom HSV und Vuskovic bezahlten Expertisen waren alle zu dem Ergebnis gekommen, dass beim Analyseprozess und der Interpretation der Fakten im Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Fehler gemacht worden seien.

"Aus meiner Sicht liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 bis 90 Prozent, dass die Probe falsch positiv ist", sagte der Sachverständige und Endokrinologe Lorenz Hofbauer aus Dresden.

Institutsdirektor Sven Voss aus Kreischau wies zurück, dass der positive Epo-Befund auf Fehler im Labor zurückzuführen sein könnte. "Nach allen Kriterien, die wir eingehalten haben, würde ich hundertprozentig die Probe positiv geben", beteuerte Voss.

HSV-Verteidiger Mario Vuskovic beteuert weiter seine Unschuld

Vuskovic war bei einer Trainingskontrolle am 16. September 2022 positiv getestet und danach vorläufig gesperrt worden. Er beteuert seine Unschuld.

Der 14-malige U21-Nationalspieler Kroatiens war im Sommer 2021 von Hajduk Split zum HSV gewechselt und entwickelte sich im Laufe der vergangenen Saison zum Stammspieler. In dieser Spielzeit absolvierte er von 17 Hinrundenspielen 16.

Erstmeldung: 9. Februar, 6.05 Uhr. Aktualisiert: 16.49 Uhr

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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