Wehen-Keeper Florian Stritzel vor Duell mit Ex-Klub: "Der Druck liegt beim HSV"

Wiesbaden/Hamburg - Am Samstag (13 Uhr) empfängt der SV Wehen Wiesbaden den HSV in der heimischen BRITA-Arena - für Keeper Florian Stritzel (29) wird es eine ganz besondere Partie.

Florian Stritzel (29) kam als 13-Jähriger zum HSV, blieb sieben Jahre. Am Samstag trifft er als Stammkeeper des SV Wehen Wiesbaden auf die Hanseaten. (Archivfoto)
Florian Stritzel (29) kam als 13-Jähriger zum HSV, blieb sieben Jahre. Am Samstag trifft er als Stammkeeper des SV Wehen Wiesbaden auf die Hanseaten. (Archivfoto)  © IMAGO/KBS-Picture

Der Torwart wechselte 2007 als 13-Jähriger in die Jugend der Hanseaten, bei denen er anschließend alle Jugendmannschaften durchlief und sieben Jahre seines Lebens verbrachte - eine prägende Zeit.

"In den Jahren ist sehr viel Schönes passiert und ich würde die Entscheidung, mit 13 zum HSV zu wechseln, genauso wieder treffen", erklärte der 29-Jährige im Interview mit TAG24.

Dass es in einer Zeit, in der René Adler (38) und Jaroslav Drobny (43) bei den Rothosen spielten, letztlich nicht für einen Profi-Einsatz reichte, ändere nichts daran. "Als 19-jähriger Jungspund, der noch ein bisschen grün hinter den Ohren ist, ist es schwer, da Fuß zu fassen. Auch wenn ich es mir natürlich zugetraut hätte."

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Den Weg in den Profifußball habe er schließlich über Umwege (Karlsruher SC, SV Darmstadt 98, Wiesbaden) ja auch so gefunden, gab der Torhüter zu bedenken.

Auf die Partie am Samstag freue er sich "extrem" - noch ein bisschen mehr als auf andere Liga-Spiele: "Es ist einfach etwas Besonderes, gegen den alten Verein zu spielen, bei dem man die längste Zeit seiner Karriere verbracht hat", erläuterte Stritzel.

Ex-HSVer Florian Stritzel ist Rückhalt der fünftbesten Defensive der 2. Bundesliga

In acht Saisonspielen musste der Schlussmann (vorne, 6.v.r.) zehnmal hinter sich greifen. Er ist damit Rückhalt der fünftbesten Defensive der 2. Bundesliga.
In acht Saisonspielen musste der Schlussmann (vorne, 6.v.r.) zehnmal hinter sich greifen. Er ist damit Rückhalt der fünftbesten Defensive der 2. Bundesliga.  © Jürgen Kessler/dpa

Gegen seinen Ex-Klub werde es vor allem auf "den Kampf und die Leidenschaft" ankommen. "Wir müssen unser Herz auf den Platz bringen, defensiv gut stehen und die drei, vier Chancen, die wir bekommen werden, eiskalt ausnutzen", gab der Keeper die Richtung vor.

Grundsätzlich habe der Aufsteiger aber "nichts zu verlieren", bekräftigte Stritzel - und ergänzte: "Selbst wenn es nicht so gut läuft, ist einem keiner böse. Wir können ganz befreit aufspielen, der Druck liegt beim HSV. Wir wollen einfach zeigen, dass wir auch mithalten können."

Mit zwei Siegen, zwei Remis und vier Pleiten ist Wehen durchwachsen in die Saison gestartet. Aber: "Das einzige Spiel, das wir wirklich verdient verloren haben, weil die Leistung einfach nicht stimmte, war das Elversberg-Spiel [0:2, Anm. d. Red.]. Sonst hätten wir in jedem Spiel punkten können", analysierte der Schlussmann.

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Mit lediglich sechs Toren stellt der SVWW zwar die zweitschwächste Offensive der Liga ("Uns fehlt manchmal die Kaltschnäuzigkeit"), die Defensive gehört mit nur zehn Gegentreffern aber zu den Top fünf. "Ich kann mich über unsere Defensivleistung generell und auch über meine Leistung nicht beschweren", so Stritzel.

Der Klassenerhalt sei dennoch kein Selbstläufer. "Die 40 Punkte müssen wir meiner Meinung nach schon holen", prognostizierte der 29-Jährige abschließend - gegen den HSV sollen am Samstag weitere dazukommen.

Titelfoto: Jürgen Kessler/dpa

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