Nach Sachsenpokalsieg: Lok Leipzig erlebt ganz seltsames Feiergefühl

Leipzig - Als Adrian Kireski (24) den entscheidenden Elfmeter zum 6:5 in die Maschen drosch, brachen alle Dämme! Lok Leipzig hat durch den Sieg über Erzgebirge Aue im Sachsenpokalfinale das Double und den nächsten Meilenstein in einer Fabelsaison geholt. Und trotzdem musste sich die Mannschaft beherrschen, noch nicht komplett die Fassung zu verlieren.

Da ist das Ding! Djamal Ziane (33) küsst den Sachsenpokal.  © Picture Point / Gabor Krieg

Denn in Probstheida weiß man ganz genau, dass die beiden wichtigsten Spiele der Saison erst noch kommen. Schon am Mittwochabend (19 Uhr) ist der TSV Havelse zu Gast im Bruno-Plache-Stadion. Es geht nicht weniger als um den Aufstieg in die dritte Liga.

"Wir feiern heute schon ein bisschen - aber nicht zu extrem. Wir werden in der Kabine dann zusammensitzen, ein zwei Lieder hören und regenerieren. Wir sind so eine fitte Mannschaft, wir stecken das weg und am Mittwoch sind wir wieder bei einhundert Prozent", sagte Pasqual Verkamp (27) schon wieder ziemlich fokussiert nach Abpfiff.

Die Loksche möchte sich schon jetzt ausgelassen für das Hochleben lassen, was in dieser Spielzeit erreicht wurde. Doch ständig wippte am Samstag einfach das Gefühl mit, dass man damit noch ein klein wenig warten muss.

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Besonders die Tatsache, dass es gegen die Erzgebirger über 120 Minuten intensiv zur Sache ging, machte schon etwas Kopfschmerzen. Havelse konnte sich die Partie ganz entspannt von der Couch aus ansehen.

"Dass es natürlich so lange geht mit Elfmeterschießen, hatten wir vorher nicht im Plan. Aber umso schöner, dass wir es dann zumindest gewonnen haben", meinte auch Sportdirektor Toni Wachsmuth (38). Es gehe jetzt darum, dass "positive Gefühl, zusätzlich zu den schweren Beinen" gegen den Meister der Nordstaffel mitzunehmen.

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Die Freude bei Sportdirektor Toni Wachsmuth (38, r.) war natürlich groß. Doch nächsten wichtigen Spiele sind schon wieder im Hinterkopf.  © Picture Point / Gabor Krieg

Lok Leipzig mit ganz viel Selbstbewusstsein im Elfmeterschießen gegen Erzgebirge Aue

Pasqual Verkamp (27, l.) war das Selbstvertrauen über die komplette Spielzeit hinweg anzumerken.  © Picture Point / Gabor Krieg

Eine Sache war den Sachsen aber in jedem Fall anzumerken: das unglaubliche Selbstvertrauen, gerade beim Elfmeterschießen.

Trotz dass Aue den leichten Vorteil hatte, beginnen zu dürfen, zeigten die Blau-Gelben vom Punkt überhaupt keine Nerven und verwandelten ein Ding nach dem Anderen. "Das ist unsere Saison. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass wir gewinnen werden", so Verkamp.

Diese Moral wird auch gegen Havelse wichtig werden. Wachsmuth: "Wir können uns auf jeden verlassen, das war eine ganz wichtige Erkenntnis. Wir sind absolut in der Lage, auch zu leiden. Das wird wichtig sein, in der Relegation."

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Gut für Lok: In den nächsten Tagen könnte es auch noch ein paar Wiederkehrer geben. Einer davon: Noel Eichinger (23), der den Sieg seines Teams von der Tribüne aus beobachtete.

Der Offensivmann hoffnungsvoll zu TAG24: "Wir werden sehen, was jetzt beim ärztlichen Befund rauskommt. Und dann müssen wir entscheiden. Gerade freue ich mich aber - egal ob ich gespielt habe oder nicht - dass die Jungs das geschafft haben. Ich will einfach alles gewinnen."

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