Ausgleich in letzter Sekunde! RB-Leipzig-Wahnsinn bei Bayerns Quasi-Meisterschaft

Leipzig - Ein Sieg über RB Leipzig und der FC Bayern München hätte am Samstagnachmittag Deutscher Meister werden können. Trotz 0:2-Pausenrückstand kämpfte sich der Rekordmeister im zweiten Durchgang sensationell zurück und holte ein zwischenzeitliches 3:2. Doch die Sachsen waren bis zur letzten Sekunde da und holten noch ein 3:3 - ein Wahnsinnsspiel!

In der 11. Minute ging RB Leipzig durch das Tor von Benjamin Sesko in Führung.  © Jan Woitas/dpa

Circa eine Stunde vor Anpfiff ließen beide Teams die Katze aus dem Sack und präsentierten ihre Aufstellungen.

Wenig überraschend: Xavi Simons musste seine Kapitänsbinde nach der durchwachsenen Leistung in Frankfurt wieder abgeben. Kevin Kampl übernahm.

Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte RB schon eine Monsterchance. Nach einer Ecke von links landete die Kugel vor den Füßen von Amadou Haidara, der aus wenigen Metern an Jonas Urbig scheiterte. Das hätte die Führung sein müssen.

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Aber die Sachsen legten los wie die Feuerwehr. Die geforderte Leidenschaft auf dem Platz war sofort zu spüren. Erst nach knapp zehn Minuten fingen dann auch die Gäste an, richtig mitzuspielen.

Doch genau in der Phase gingen die Rasenballer in Führung. Eine langer Ball auf Benjamin Sesko reichte dafür. Urbig rutschte weg und der RB-Stürmer nutzte die Möglichkeit aus 35 Metern zum 1:0 (11.).

Nach dem Treffer übernahmen die Bayern aber das Kommando. Leipzig ließ sich weit in die eigene Hälfte drängen und lauerte selbst fast nur noch auf Konter.

Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde es wieder ausgeglichener. Die Roten Bullen wirkten sehr wach, ganz anders als noch vor einer Woche in Frankfurt. Und das zahlte sich aus, die Hausherren erhöhten auf 2:0. Nach einem Freistoß von David Raum achtete niemand auf Lukas Klostermann, der fast unbedrängt links oben einköpfen konnte (39.).

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Nach dem 1:0 übernahm Bayern die Kontrolle. Leipzig nutzte alle Kräfte, um dagegenzuhalten.  © Picture Point / Gabor Krieg
Lange her, dass die Roten Bullen so ausgelassen gegen die Bayern jubeln konnten.  © Picture Point / Gabor Krieg

FC Bayern drückt und kommt sogar zum Ausgleich

So manches kleine Frustfoul kam dann von den Münchnern auch, weil dem Favoriten der zwischenzeitliche Rückstand nicht schmeckte.  © Jan Woitas/dpa

Die Münchner hatten sich in der Pause sicherlich maximal viel vorgenommen. Gleich nach Wiederbeginn stürmte der vermeintliche Favorit an, um den Anschluss zu machen.

Es brauchte aber erst eine Ecke, bis das Tor fiel. Die Kugel kam von rechts in den Strafraum. Am kurzen Pfosten lauerte Eric Dier, dem per Kopf das 1:2 gelang (62.).

Und was machen die Bayern gern? Das Spiel auf den Kopf stellen. 46 Sekunden später erzielte Michael Olise das 2:2, weil RB noch komplett von der Rolle war - völlig irre.

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Jetzt mussten die Sachsen aufpassen, denn die Münchner drückten jetzt sogar auf die Führung. Konrad Laimer scheiterte per Kopf in der 68. Minute denkbar knapp.

Offensiv kam von den Rasenballern nichts mehr. Stattdessen brannte es immer wieder im eigenen Strafraum. Doch die Bayern zeigten öfters das Unvermögen, was schon im ersten Durchgang zu sehen war.

Kurz vor Schluss fiel der Treffer aber doch noch. Wieder war Leipzig viel zu löchrig. Leroy Sane hatte rechts im Strafraum quasi alle Zeit der Welt, um sich eine Ecke rauszusuchen und traf dann links zum 3:2 (83.).

Die mitgereisten Fans aus München zündeten fleißig Feuerwerk im Block, um die Deutsche Meisterschaft zu feiern. Doch etwas zu früh! In quasi letzter Sekunde machte Yussuf Poulsen noch das verdiente 3:3 (90.+4). Durch das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber Leverkusen dürfte der FC Bayern aber trotzdem Meister sein.

Innerhalb einer Minute machten die Bayern zwei Tore gegen RB.  © Hendrik Schmidt/dpa
Der FC Bayern kämpfte sich bei RB Leipzig sensationell zurück.  © Jan Woitas/dpa

Statistik zum Spiel RB Leipzig gegen Bayern München

32. Spieltag

RB Leipzig - Bayern München 3:3 (2:0)

RB Leipzig: Vandevoordt - Nedeljkovic (86. Geertruida), Klostermann, Lukeba, Raum - Kampl (78. Baku), Seiwald, Haidara (69. Vermeeren) - Xavi - Openda (86. Nusa), Sesko (69. Poulsen)

Bayern München: Urbig - Boey (61. Goretzka), Dier, Stanisic, Laimer - Kimmich, Pavlovic - Olise, Gnabry (88. Palhinha), Sané - Müller (61. Coman)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 47.800 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Sesko (11.), 2:0 Klostermann (39.), 2:1 Dier (62.), 2:2 Olise (63.), 2:3 Sané (83.), 3:3 Poulsen (90.+5)

Gelbe Karten: Raum (5), Kampl (5), Vermeeren (6) / Dier (1)

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Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 32 93:32 76
2 Bayer 04 Leverkusen 31 66:35 67
3 Eintracht Frankfurt 31 62:42 55
4 Borussia Dortmund 32 64:49 51
5 SC Freiburg 31 44:47 51
6 RB Leipzig 32 51:45 50
7 1. FSV Mainz 05 31 48:39 47
8 SV Werder Bremen 32 50:56 47
9 Borussia Mönchengladbach 32 55:54 45
10 VfB Stuttgart 32 57:51 44
11 FC Augsburg 31 33:42 43
12 VfL Wolfsburg 32 53:52 39
13 1. FC Union Berlin 32 33:47 37
14 FC St. Pauli 32 26:37 31
15 TSG 1899 Hoffenheim 32 44:62 31
16 1. FC Heidenheim 32 33:60 26
17 Holstein Kiel 31 45:74 22
18 VfL Bochum 1848 32 30:63 22

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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