Enke-Psychiater schlägt Alarm wegen möglichen Gladbach-Anfeindungen gegen RB Leipzigs Eberl

Leipzig - Beim Fußball-Spiel von Borussia Mönchengladbach bei RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky) sind erneut Anfeindungen gegen Max Eberl (49) zu befürchten. Sportpsychiater Valentin Markser sieht in solchen Aktionen eine Gefahr.

RB Leipzigs Max Eberl (49) trifft am Samstag zum ersten Mal wieder auf seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach.
RB Leipzigs Max Eberl (49) trifft am Samstag zum ersten Mal wieder auf seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Der Sportpsychiater hat im Zuge der Anfeindungen deshalb an die gesellschaftliche Verantwortung der Fußball-Fans appelliert.

"Die Fans haben auch eine Vorbildfunktion, die sie in diesem Fall nicht gut wahrnehmen. Möglicherweise hat das eine Wirkung auf Leute, die sich dann vielleicht nicht trauen, zu ihren Problemen zu stehen. Nicht etwa in der Öffentlichkeit, sondern in erster Linie sich selbst gegenüber", sagte Markser der Deutschen Presse-Agentur.

Der frühere Psychiater von Robert Enke (†32) betonte, dass die Fans eine "riesige Verantwortung, die sie sich meist gar nicht bewusst machen", trügen.

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Eberl war Ende Januar 2022 als Sportchef von Mönchengladbach erschöpft zurückgetreten. Dass der 49-Jährige wenige Monate später mit RB in Verbindung gebracht wurde und dort letztlich eine Stelle antrat, stößt bei vielen Fans auf Ablehnung.

Der Manager sah sich im Februar bei den Spielen beim 1. FC Köln und gegen den 1. FC Union Berlin Anfeindungen ausgesetzt, die auf seine Erkrankung Bezug nahmen.

RB Leipzigs Eberl gut gerüstet gegen Anfeindungen?

Markser, der früher selbst erfolgreicher Handball-Profi war, sieht Eberl aufgrund dessen Spieler-Karriere besser gerüstet für Anfeindungen.

"Sportler sind professionelle Kämpfer. Sie trainieren sich in ihrer Laufbahn an, damit umzugehen", sagte Markser. Dies sei aber auf Wettkämpfe begrenzt.

"Was Spieler nicht lernen, ist, wie man mit persönlichen Anfeindungen nach Wettkämpfen oder nach der Karriere umgeht. Eine Profi-Laufbahn kann helfen, aber alles hat seine Grenzen."

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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