Europa futsch! Zwei Mal geführt und trotzdem ist RB Leipzig geschlagen

Leipzig - Nach der Katastrophen-Saison ist für RB Leipzig auch das letzte Ziel Geschichte! Durch das 2:3 (2:1) gegen den VfB Stuttgart am Samstag konnte auch die Conference League nicht mehr erreicht werden. Ein passender Schlusspunkt einer Spielzeit, die alle Rasenballer wohl schnell vergessen wollen.

Die Fans von RB Leipzig haben vor dem Anpfiff eine schöne Choreo gezaubert.  © Picture Point / Roger Petzsche

Schon vor dem Anpfiff gab es eine Überraschung: Interimstrainer Zsolt Löw stellte Tidiam Gomis in die Startelf. Die sonstigen Stürmer Benjamin Sesko und Lois Openda nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Pünktlich 15.30 Uhr wurde angepfiffen. Die Hausherren starteten schwungvoll in die Partie, kamen in den ersten Minuten direkt ein paar Mal gefährlich vor den gegnerischen Kasten.

In der sechsten Minute hatten die Sachsen aber schon richtig Glück. Nach einem katastrophalen Fehlpass aus der Abwehr kam Nick Woltemade im Strafraum frei zum Schuss. Der Ball klatschte aber nur an den linken Pfosten.

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Im Gegenzug verwandelten die Rasenballer dann einen Angriff - und wie! Über rechts kombinierten sich die Hausherren schön durch die Stuttgarter Reihen. Irgendwie rollte das Leder schließlich zu Xavi Simons durch, der mit der Hacke das 1:0 machte (8.).

Nach dem Treffer waren aber zunächst fast ausschließlich die Gäste am Drücker. Völlig verdient gelang den Schwaben in der 23. Minute dann der Ausgleich durch Deniz Undav, der nach einer Flanke von links aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste.

Die starken Anfangsminuten der Roten Bullen waren inzwischen komplett verflogen. Es spielten nur noch die Gäste, die auf den zweiten Treffer drängten. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde es wieder ausgeglichener.

Und tatsächlich: Vor der Halbzeitpause gingen die Hausherren wieder in Führung. Ein Xavi-Schuss wurde von Keeper Alexander Nübel in die Mitte abgewehrt. Dort stand Ridle Baku goldrichtig und traf resolut zum 2:1 (44.).

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Xavi machte per Hacke das 1:0 und hatte seinen Kritikern dann etwas zu sagen.  © Picture Point / Roger Petzsche

VfB Stuttgart dreht das Spiel gegen RB Leipzig

Gerade im Mittelfeld leistete sich RB so manchen katastrophalen Fehlpass.  © Picture Point / Roger Petzsche

Nach Wiederanpfiff war es zunächst sehr ruhig auf dem Platz. Viel fand im Mittelfeld statt.

Schließlich wurde der VfB wieder aktiver und drängte auf den Ausgleich. In der 57. gelang der schließlich auch durch eine Ecke von links, die von RB ganz schlecht verteidigt wurde. Woltemade bedankte sich und netzte per Kopf.

Im Parallelspiel zwischen Mainz und Leverkusen war inzwischen das Führungstor für den kommenden Vizemeister gefallen. RB würde damit Conference League spielen.

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Doch dafür durften die Sachsen auch keinen Gegentreffer mehr kassieren. Von zu wenig Spannung konnte jedenfalls niemand sprechen.

20 Minuten vor dem Ende der Partie hatte Mainz wieder den Ausgleich geschossen. RB brauchte jetzt unbedingt einen Treffer, tat auch wieder mehr für das Spiel, doch es fehlte der letzte Punch.

Und naja, bezeichnend: Stattdessen traf der VfB. Dafür reichte eine einfache Kombination auf links. Der eingewechselte Ermedin Demirovic kam an die Kugel und versenkte sie links unten zum 3:2 (79.).

Spätestens jetzt hieß es: alles oder nichts! Die Rasenballer warfen alles nach vorn. Yussuf Poulsen probierte es per Fallrückzieher und scheiterte. Lois Openda erzielte einen Treffer, der wegen eines billigen Poulsen-Schubsers zurückgepfiffen wurde. Es war verrückt.

Zsolt Löw beschwerte sich zurecht für den zurückgenommenen Treffer.  © Jan Woitas/dpa
Kein Kontext nötig.  © Picture Point / Roger Petzsche

Am Ende brachte der ganze Kampf nichts mehr. Die Sachsen konnten nicht mehr zurückschlagen und verloren mit 2:3. Damit ist auch die Conference League nicht mehr zu erreichen und RB wird in der kommenden Saison nicht international spielen.

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Statistik zum Spiel RB Leipzig gegen VfB Stuttgart

34. Spieltag

RB Leipzig - VfB Stuttgart 2:3 (2:1)

RB Leipzig: Gulácsi - Geertruida, Seiwald, Bitshiabu, Raum - Kampl, Vermeeren (77. Baumgartner) - Baku, Nusa (77. Openda), Xavi - Gomis (67. Poulsen (87. Sesko)

VfB Stuttgart: A. Nübel - Hendriks, Chabot, Jaquez (84. Jeltsch) - Vagnoman, Mittelstädt (69. Führich), Karazor, Leweling (58. Demirovic), Undav, Millot (69. Nartey) - Woltemade (84. Bruun Larsen)

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin) -

Zuschauer: 47.800 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Xavi (8.), 1:1 Undav (23.), 2:1 Baku (44.), 2:2 Woltemade (57.), 2:3 Demirovic (78.)
Gelbe Karten: Gomis (2) / -

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 34 99:32 82
2 Bayer 04 Leverkusen 34 72:43 69
3 Eintracht Frankfurt 34 68:46 60
4 Borussia Dortmund 34 71:51 57
5 SC Freiburg 34 49:53 55
6 1. FSV Mainz 05 34 55:43 52
7 RB Leipzig 34 53:48 51
8 SV Werder Bremen 34 54:57 51
9 VfB Stuttgart 34 64:53 50
10 Borussia Mönchengladbach 34 55:57 45
11 VfL Wolfsburg 34 56:54 43
12 FC Augsburg 34 35:51 43
13 1. FC Union Berlin 34 35:51 40
14 FC St. Pauli 34 28:41 32
15 TSG 1899 Hoffenheim 34 46:68 32
16 1. FC Heidenheim 34 37:64 29
17 Holstein Kiel 34 49:80 25
18 VfL Bochum 1848 34 33:67 25

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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