Ideenloser Auftritt und Pleite in Bochum: RB Leipzig nach 0:7-Klatsche gebrochen

Bochum - Wie reagiert RB Leipzig auf die 0:7-Blamage bei Manchester City unter der Woche? Das war die große Frage vor dem Bundesligaspiel beim VfL Bochum am Samstagnachmittag. Die Antwort: nicht so gut! Das 0:1 beim Abstiegskandidaten bedeutet die erste kleine Krisensituation unter Marco Rose. Jetzt bleibt die Länderspielpause, um die letzten Tage aufzuarbeiten.

Dass RB Leipzigs Coach Marco Rose die erste Hälfte nicht gefallen hatte, machte er mit einigen Gesten deutlich.
Dass RB Leipzigs Coach Marco Rose die erste Hälfte nicht gefallen hatte, machte er mit einigen Gesten deutlich.  © Picture Point / Roger Petzsche

Gleich viermal tauschte der RB-Coach seine Startelf im Vergleich zum England-Debakel aus. Trotzdem war von der ersten Minute an zu spüren, dass die Sachsen verunsichert waren.

Bochum witterte die Chance, den angeknacksten Gästen wehzutun. Doch obwohl es in der ersten Hälfte ein ansprechendes Spiel mit viel Kampf war, passierte in den Strafräumen nicht wirklich etwas.

Aber: Dass die Rasenballer bei der schwächsten Abwehr der Liga sich unfassbar schwertaten, überhaupt in die Nähe des Kastens von Manuel Riemann zu kommen, konnte sich der Abstiegskandidat ganz oben auf die Fahne schreiben.

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Die Roten Bullen wollten es schließlich spielerisch lösen, hatten aber wenige gute Ideen anzubieten. Wenn es tatsächlich mal in Richtung des Bochumer Tors ging, agierten Timo Werner (26.) und Andre Silva (42.) bei ihren Abschlüssen viel zu schlampig.

So ging es schließlich ohne Treffer in die Kabinen. Da musste mehr vom Tabellendritten gegen engagierte Bochumer kommen, um am Ende etwas mitnehmen zu können.

Es war ein kampfbetontes Spiel in den ersten 45 Minuten. Deutlich mehr Zweikämpfe gewannen aber die Bochumer.
Es war ein kampfbetontes Spiel in den ersten 45 Minuten. Deutlich mehr Zweikämpfe gewannen aber die Bochumer.  © Picture Point / Roger Petzsche

VfL Bochum schockt RB Leipzig direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit

Leipzigs Timo Werner probierte es mit einigen Angriffen über die linke Seite. Seine Hereingaben landeten aber in der Regel beim Gegner.
Leipzigs Timo Werner probierte es mit einigen Angriffen über die linke Seite. Seine Hereingaben landeten aber in der Regel beim Gegner.  © Picture Point / Roger Petzsche

Doch es kam anders, denn die Hausherren schlugen kurz nach Wiederanpfiff zu. Nach einem Einwurf (!) sprang Philipp Hofmann am höchsten und verlängerte auf Takuma Asona. Der Japaner köpfte Janis Blaswich an, doch den Abpraller verwertete Erhan Masovic in die linke Ecke (48.).

Es passte weiterhin nichts zusammen beim Gast. Dominik Szoboszlai, der Freistöße normalerweise ins Eck zaubert, schoss von der Strafraumgrenze in Richtung Stadiondach (52.).

Trotz Rückstand blieb die Kugel teils mehrere sekundenlang bei Blaswich, weil wenig Bewegung herrschte und sich niemand wirklich anbot.

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Doch die Situation schaffte aus neutraler Sicht ein richtig gutes Spiel. RB wollte, Bochum verteidigte leidenschaftlich und konterte - es ging hin und her!

Den Sachsen lief allmählich aber die Zeit davon. Doch trotz dass die Minuten herunterliefen, blieben die Gäste weiterhin nicht zwingend genug. Erst in den letzten fünf Minuten drehten die Roten Bullen auf.

Ein Kopfball des eingewechselten Emil Forsberg in der 90. Minute und ein weiterer von Willi Orban eine Minute später waren zunächst das gefährlichste, was die Gäste in der zweiten Halbzeit zu bieten hatten. Doch Riemann war zweimal zur Stelle. Zwei Minuten später dribbelte Szoboszlai durch den gesamten Bochum-Strafraum. Doch sein Abschluss knallte vom linken Innenpfosten in die Arme des VfL-Schlussmanns. Damit war das 0:1 nicht mehr zu verhindern.

RB hat jetzt zwei Wochen Zeit, um sich wieder hinzubiegen, damit das Ziel, die Champions League zu erreichen, bis Saisonende noch zu schaffen ist. Klar ist: Mit solchen Auftritten wie am Dienstag oder dem heutigen Samstag wird das nix.

Nach der Länderspielpause muss der VfL gleich am Freitagabend zu Eintracht Frankfurt. RB empfängt einen Tag später den 1. FSV Mainz 05 in der heimischen Red Bull Arena.

Grund zur Freude: Die Bochumer feierten einen ganz wichtigen Dreier gegen erst zum Ende der Partie auftauende Leipziger.
Grund zur Freude: Die Bochumer feierten einen ganz wichtigen Dreier gegen erst zum Ende der Partie auftauende Leipziger.  © David Inderlied/dpa

Statistiken zum Spiel VfL Bochum gegen RB Leipzig

VfL Bochum - RB Leipzig 1:0 (0:0)

Aufstellungen

VfL Bochum: Riemann - Stafylidis, Ordez, Masovic, Danilo Soares (58. Heintz) - Osterhage (87. Lampropoulos), Losilla - Antwi-Adjej (69. Holtmann), Asano (69. Kunde Malong), Stöger (69. Förster) - P. Hofmann

RB Leipzig: Blaswich - Simakan (71. Henrichs), Orban, Gvardiol, Halstenberg (82. Raum) - Kampl, Laimer (82. Haidara) - Szoboszlai, Werner (70. Olmo) - André Silva, Y. Poulsen (68. Forsberg)

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauer: 24.400

Tore: 1:0 Masovic (48.)

Gelbe Karten: Masovic (2), Danilo Soares (5) / Laimer (6), Olmo (1), Kampl (6)

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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