Na endlich! RB Leipzigs Knoten platzt gegen Wolfsburg, Sieg wird aber zur Zitterpartie

Leipzig - Da ist das Ding! RB Leipzig hat am 4. Bundesliga-Spieltag den sehnlichst erwarteten ersten Sieg gefeiert und setzte sich am Ende auch etwas glücklich mit 2:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg durch, der damit weiter auf den Premieren-Dreier der Saison warten muss.

Die flotte Führung: Christopher Nkunku (2.v.l.) versenkt den Handelfmeter unten links, VfL-Torhüter Koen Casteels kommt da nicht mehr ran.
Die flotte Führung: Christopher Nkunku (2.v.l.) versenkt den Handelfmeter unten links, VfL-Torhüter Koen Casteels kommt da nicht mehr ran.  © Picture Point/Gabor Krieg

In der Red Bull Arena erzielte Christopher Nkunku schon in der 5. Minute per Handelfmeter und in der 90. Minute die beiden Treffer für die Sachsen.

RB-Coach Domenico Tedesco war nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Union Berlin zu einem Stürmerwechsel gezwungen: André Silva startete für Timo Werner (mit Infekt auf der Bank). Zudem hütete wieder Janis Blaswich das Tor für Stammkeeper Péter Gulácsi (Adduktoren-Probleme).

Für eine Überraschung sorgte Wölfe-Trainer Niko Kovac: Er brachte im Vergleich zum 0:0 gegen den FC Schalke 04 den möglicherweise noch wechselnden Max Kruse von Beginn an. Außerdem starteten Ridle Baku und Maximilian Philipp für Sebastiaan Bornauw, Mattias Svanberg und Omar Marmoush (alle Bank).

Kampf um Platz vier entschieden: Bärenstarkes RB Leipzig zerlegt Borussia Dortmund!
RB Leipzig Kampf um Platz vier entschieden: Bärenstarkes RB Leipzig zerlegt Borussia Dortmund!

Mit jeweils erst zwei Punkten auf dem Konto warteten sowohl die Bullen als auch die Wölfe vor dem 4. Spieltag noch auf den ersten Dreier.

Zumindest aufseiten des Heimteams sah es schnell nach dem Ende der Sieglos-Serie aus: Nach nicht einmal zwei Minuten spielte Maxence Lacroix die Kugel bei einer Flanke in den Strafraum klar mit dem Arm. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied nach VAR-Hinweis auf Elfmeter. Nkunku verwandelte satt unten links - 1:0 für RB (5.).

Viel spielte sich in der Anfangsphase zwischen den Boxen ab. Wenn es nach vorn ging, dann bei den Gastgebern. Vor allem David Raum bot sich auf Linksaußen immer wieder an.

Für Nkunku (M.) freuten sich nach der Führung auch Benjamin Henrichs (l.) und Willi Orban.
Für Nkunku (M.) freuten sich nach der Führung auch Benjamin Henrichs (l.) und Willi Orban.  © Picture Point/Roger Petzsche

So ging RB Leipzig in das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg

Startaufstellung des VfL Wolfsburg in der Bundesliga bei RB Leipzig

Dani Olmo, André Silva und Mohamed Simakan verpassen das 2:0 für RB Leipzig

Konrad Laimer (vorn) war mehrfach der Antreiber im Mittelfeld.
Konrad Laimer (vorn) war mehrfach der Antreiber im Mittelfeld.  © Picture Point/Roger Petzsche

Rund um die 15. Minute lag das 2:0 mehrfach in der Luft. Erst sorgte Nkunku für eine Seitenverlagerung nach rechts, Benjamin Henrichs rettete den Ball mit einer Rückgabe vor dem Flug ins Aus. Dort verlor Micky van de Ven den Zweikampf gegen Dani Olmo, der dann freistehend links am Gehäuse vorbeischoss. Ein Riesending für die Leipziger (15.)!

Wenig später flog die Kugel nach einem Freistoß von rechts in den Sechzehner, Mohamed Simakan segelte aber unterm Ball durch und verpasste den Kopfball (17.).

Den Wolfsburgern fehlte in der Messestadt die Präzision. Ihr Spiel war (zu) oft geprägt von Fehlpässen und verlorenen Zweikämpfen, die den Pokalsieger immer wieder in gefährliche Situationen brachten.

Jetzt stellt RB Leipzigs Schröder auf Angriff!
RB Leipzig Jetzt stellt RB Leipzigs Schröder auf Angriff!

Doch auch ohne Mithilfe des Gegners lief bei RB alles flüssiger. So auch ein schnelles Direktpassspiel in der 35. Minute, an dessen Ende Nkunku Silva wunderbar per Außenrist bediente, Casteels hatte beim ungenauen Schuss des Portugiesen aber keine Mühe.

Wenige Augenblicke später köpfte Simakan nach einer Olmo-Flanke zentral vor dem Tor freistehend drüber (35.).

Bis zur Pause konnten sich die Bullen wieder nur einen Vorwurf machen: nicht alle Chancen konsequent zu Ende gebracht zu haben.

Noch vor der Pause wechselte Domenico Tedesco Benjamin Henrichs (l.) aus.
Noch vor der Pause wechselte Domenico Tedesco Benjamin Henrichs (l.) aus.  © Picture Point/Roger Petzsche

Timo Werner vergibt höhere Führung - Christopher Nkunku macht alles klar

Ersatztorhüter Janis Blaswich war diesmal ein starker Rückhalt für RB.
Ersatztorhüter Janis Blaswich war diesmal ein starker Rückhalt für RB.  © Picture Point/Gabor Krieg

Niko Kovac musste das Offensivspiel seines Teams beleben und wurde tätig: Zur zweiten Halbzeit wechselte der Wölfe-Coach Marmoush und Felix Nmecha ein, Jakub Kaminski und Josuha Guilavogui blieben draußen.

Die erste Chance des finalen Durchgangs gehörte aber zunächst wieder den Sachsen: Laimer zog einfach mal aus 20 Metern ab, Casteels hatte das Leder rechtzeitig im Nachfassen (49.).

Und leitete den Gegenangriff ein: Mit einem Diagonalball wurde Marmoush bedient, Blaswich durfte und musste sich beim Schuss des Ägypters erstmals auszeichnen und lenkte zur Ecke ab (50.).

Innerhalb von zwei Zeigerumdrehungen hätte der VfL dann mindestens den Ausgleich machen können: Felix Nmechas Direktabnahme aus wenigen Metern fälschte Raum gefährlich ab, doch Blaswich war zur Stelle (58.). In der nächsten Szene drosch Kruse den Ball am langen Pfosten ans Außennetz. Und dann schoss der eingewechselte Josip Brekalo aus 18 Metern, Josko Gvardiol war diesmal noch dran, Blaswich lenkte wieder reaktionsschnell zur Ecke (60.).

Werner, nach einer Stunde für Silva gekommen, sollte das Glück auch nicht hold sein. In der 77. Minute wurde er noch vom starken van de Ven eingeholt, ein paar Augenblicke später zielte er nach Halstenberg-Vorlage mit einem Lupfer viel zu hoch (78.).

Die Partie hätte noch in Richtung der Niedersachsen ausschlagen können, doch Nkunku machte in der 90. Minute nach Werner-Querpass mit dem 2:0 alles klar.

RB springt dadurch auf Platz 10, der VfL bleibt Vierzehnter.

VfL-Trainer Niko Kovac wartet auch nach dem 4. Spieltag auf den ersten Dreier.
VfL-Trainer Niko Kovac wartet auch nach dem 4. Spieltag auf den ersten Dreier.  © Picture Point/Gabor Krieg

Am Dienstag (20.46 Uhr/ZDF & Sky) muss RB im DFB-Pokal nach Tausch des Heimrechts zu Hause gegen den FC Teutonia 05 Ottensen ran. Wolfsburg hat nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga den 1. FC Köln zu Gast.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Roger Petzsche

Mehr zum Thema RB Leipzig: