Leipzig - 425 Pflichtspiele absolvierte Yussuf Poulsen im Trikot von RB Leipzig, von der 3. Liga marschierte er mit den Roten Bullen bis in die Champions League. Am Samstagnachmittag kehrte der Däne als HSV-Kapitän an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo ihm die Sachsen bei ihrem 2:1 (1:0)-Sieg aber nur abseits des Rasens einen sehr herzlichen Empfang bereiteten.
Sichtlich berührt blickte die Leipziger Legende vor Anpfiff auf sein von Fan-Selfies umrandetes Konterfei im Heimblock der Messestädter. "12 Jahre unerbittlicher Einsatz für unsere Farben - Danke für alles, Yussi", prangte von einem Transparent. "Du warst unser Herz und bleibst unsere Seele", stand auf einem anderen.
Marcel Schäfer und Oliver Mintzlaff überreichten dem RBL-Rekordspieler dann noch ein Geschenk, während er minutenlang von den Zuschauern gefeiert wurde.
Unter der Woche hatte Poulsen seinem neuen Coach Merlin Polzin natürlich einiges über seinen Ex-Klub erzählen können, wie dieser im Vorfeld der Partie noch einmal bestätigte. Trotzdem musste die Bullen-Ikone erst einmal auf der Bank Platz nehmen - und dort mitansehen, wie seine neuen Kollegen die alten vor einige Probleme stellten.
Zwar gaben die Hausherren insgesamt schon den Ton an, aber der einstige Bundesliga-Dino ärgerte die Werner-Elf immer wieder mit schnellen Gegenstößen. Allein Königsdörffer hatte dadurch drei gute Gelegenheiten zur Auswärtsführung (32./33./36.).
Kurz vor dem Pausenpfiff schlugen die Leipziger eiskalt zu. Nusa hebelte eine Flanke von der linken Strafraumkante gefühlvoll in die Mitte, wo Baumgartner hochstieg und das Leder über seine Schläfe in die Maschen gleiten ließ (45.).
Christoph Baumgartner schießt RB Leipzig zum Sieg, Yussuf Poulsen unter Applaus eingewechselt
Der Aufsteiger gab sich aber keineswegs geschlagen, schlürfte kurz den Pausentee - und antwortete dann eindrucksvoll.
Muheim und Lokongo spielten sich zusammen umgehend nach Wiederbeginn in den Leipziger Strafraum, der von Seiwald noch abgefälschte Abschluss des Belgiers segelte dann im hohen Bogen zum Ausgleich in den RBL-Kasten (48.).
Baumgartner gönnte Heimkehrer Poulsen und seinem neuen Team aber nur einen kurzen Jubelmoment, 121 Sekunden später tauchte der Österreicher nach einem Doppelpass mit Romulo nämlich frei vor Heuer Fernandes auf und schnürte seinen Doppelpack zum 2:1 (50.). Dem ÖFB-Kicker gelingt aktuell einfach alles.
Da ein Dompé-Pfostenknaller (71.) die Hanseaten nicht erneut zurückbrachte, sollte es ab der 76. Minute ausgerechnet Poulsen richten, der unter tosendem Applaus für Königsdörffer ins Spiel kam.
Eine echte Torchance war dem verlorenen Leipziger Sohn aber nicht mehr vergönnt, auch wenn der HSV in der Schlussphase alles nach vorn warf und dem Defensivverbund der Gastgeber bis zur letzten Sekunde die volle Konzentration abverlangte.
Statistiken zum Bundesliga-Spiel zwischen RB Leipzig und dem HSV
Bundesliga, 7. Spieltag
RB Leipzig - Hamburger SV 2:1 (1:0)
RB Leipzig: Gulácsi - Baku, W. Orban, Lukeba, Raum - Seiwald - Ouédraogo (61. Diomande), Baumgartner (78. Schlager) - Bakayoko (61. Banzuzi), Romulo (90.+1 Harder), Nusa (90. Klostermann)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Capaldo (90.+1 Ramos), L. Vuskovic, Elfadli - Mikelbrencis (84. Baldé), Sambi Lokonga (76. Pherai), Remberg, Muheim - Philippe (90.+1 Glatzel), Königsdörffer (76. Poulsen), Dompé
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 47.800 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Baumgartner (45.), 1:1 Sambi Lokonga (48.), 2:1 Baumgartner (50.)
Gelbe Karten: Baumgartner (2), Diomande (2), Harder (1) / Capaldo (2)Tabelle 1. Bundesliga
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
FC Bayern München | 7 | 27:4 | 21 | |
2 |
|
RB Leipzig | 7 | 10:9 | 16 | |
3 |
|
VfB Stuttgart | 7 | 11:6 | 15 | |
4 |
|
Borussia Dortmund | 7 | 13:6 | 14 | |
5 |
|
Bayer 04 Leverkusen | 7 | 16:11 | 14 | |
6 |
|
1. FC Köln | 7 | 12:10 | 11 | |
7 |
|
1. FC Union Berlin | 7 | 11:14 | 10 | |
8 |
|
Eintracht Frankfurt | 6 | 17:16 | 9 | |
9 |
|
SC Freiburg | 6 | 9:9 | 8 | |
10 |
|
Hamburger SV | 7 | 7:10 | 8 | |
11 |
|
SV Werder Bremen | 7 | 11:16 | 8 | |
12 |
|
FC St. Pauli | 6 | 8:9 | 7 | |
13 |
|
FC Augsburg | 7 | 12:14 | 7 | |
14 |
|
TSG 1899 Hoffenheim | 6 | 9:12 | 7 | |
15 |
|
VfL Wolfsburg | 7 | 8:13 | 5 | |
16 |
|
1. FSV Mainz 05 | 7 | 8:14 | 4 | |
17 |
|
1. FC Heidenheim | 7 | 6:13 | 4 | |
18 |
|
Borussia Mönchengladbach | 7 | 6:15 | 3 |
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.