RB Leipzig vermasselt Bayern die Meisterschaft: "Hey BVB, wann können wir vorbeikommen?"

München/Leipzig - RB Leipzig hat am Samstagabend nicht nur die perfekte Vorlage im Kampf um die Meisterschaft geliefert. Die vorzeitige Qualifikation für die Champions League hilft Sportchef Max Eberl (49) bei den Planungen für die kommende Spielzeit des DFB-Pokalfinalisten.

Die Freude nach dem 3:1 gegen die Bayern war bei RB kaum zu bändigen.
Die Freude nach dem 3:1 gegen die Bayern war bei RB kaum zu bändigen.  © Tom Weller/dpa

"Es macht die Arbeit jetzt leichter, aber diese Saison ist nicht vorbei", sagte Eberl am Samstagabend nach dem 3:1 von RB gegen den FC Bayern München in der Bundesliga.

Durch die erneute Qualifikation für die Königsklasse können die Leipziger sicher mit hohen zweistelligen Millionen-Einnahmen planen, was Eberl Transfers für die neue Spielzeit erleichtert. "Das war der entscheidende Ansatz, warum wir hierhergekommen sind", sagte der gebürtige Bayer.

Die Leipziger eröffneten durch den Sieg in München aber gleichzeitig Borussia Dortmund im Kampf um die Meisterschaft eine große Chance. "Man hat viel mit uns verbunden, wir entscheiden die Meisterschaft. Aber es ging ganz allein um RB Leipzig, um die Qualifikation für die Champions League", sagte der frühere Bayern-Profi Eberl.

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Dennoch: "Jetzt muss auch der BVB seine Aufgaben machen", sagte Eberl. Dortmund könnte mit einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung übernehmen.

"Ich glaube, dass es der ganzen Liga guttut, dass es der Wahrnehmung der Liga guttut", so Eberl mit Blick auf die in den vergangenen Jahren vermisste Spannung im Titelkampf. "Die letzten Jahre war es doch so, dass München relativ früh Meister war. Und jetzt ist es so, dass es ein spannender Meisterschaftskampf ist. Ich glaube, das tut der Bundesliga gut", sagte Eberl.

Das Sinnbild für die Stimmung bei den Bayern: Joshua Kimmichs (28) Laune ist nach der Niederlage im Keller.
Das Sinnbild für die Stimmung bei den Bayern: Joshua Kimmichs (28) Laune ist nach der Niederlage im Keller.  © Sven Hoppe/dpa

RB Leipzig macht mit Sieg gegen Bayern die Champions League klar

Trafen jeweils per Elfmeter: Christopher Nkunku (25, l.) und Dominik Szoboszlai (22).
Trafen jeweils per Elfmeter: Christopher Nkunku (25, l.) und Dominik Szoboszlai (22).  © Tom Weller/dpa

Die Münchner sind seit 2012/13 in jeder Saison deutscher Meister geworden. Sie hoffen trotz des Rückschlags gegen Leipzig weiterhin auf den elften Titelgewinn am Stück.

Nach dem 0:1 durch Serge Gnabry (27) drehten die Sachsen das Spiel. Konrad Laimer (25) sowie Christopher Nkunku (25) und Dominik Szoboszlai (22) jeweils per Elfmeter trafen für die Gäste.

"Wir hatten uns eine gute Ausgangslage verschafft, die wollten wir finalisieren. Das haben wir getan. Das ist großartig", sagte Eberl. Man habe sich "berechtigt" für die Champions League qualifiziert.

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Der Pokalsieger der Vorsaison konnte damit seinen ersten Sieg in München bejubeln. "Ich war ja schon öfters hier mit Borussia Mönchengladbach", sagte Eberl. Er habe in der Allianz Arena eine "sehr gute Statistik". Gegen den FC Bayern hatten die Gladbacher wiederholt überraschen können.

Leipzig ist in der kommenden Woche in der Bundesliga Gastgeber für den FC Schalke, für den es noch um den Klassenerhalt geht. Im Pokalfinale treffen die Leipziger am 3. Juni im Berliner Olympiastadion als Titelverteidiger auf Eintracht Frankfurt.

RB lädt sich via Twitter nach Dortmund ein

Einen witzigen Tweet in Richtung Schwarz-Gelb konnte sich der amtierende Pokalsieger am Abend nicht verkneifen. "Hey BVB, wir wären dann soweit. Wann können wir für den Eintrag ins goldene Buch vorbeikommen?", heißt es da.

Hintergrund: Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (56) hatte in der vergangenen Woche den FC Schalke 04 ins Rathaus eingeladen, um sich im goldenen Buch zu verewigen, falls die Knappen gegen die Bayern gewonnen und somit dem Erzfeind Schützenhilfe geleistet hätten.

Dass zahlreiche Twitter-User diesen Scherz so gar nicht lustig fanden, dürfte RB nach dem großartigen Erfolg herzlich wenig interessieren.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, Tom Weller/dpa

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