RB Leipzigs Mintzlaff stellt Abschieds-Weichen: Fängt Eberl nun doch eher an?

Leipzig - Rückkehrer David Raum (24) freute sich nach dem ersten Auswärtssieg in der Bundesliga (3:1) über "eine wilde Geschichte", der scheidende Klubboss Oliver Mintzlaff (47) blickte bei RB Leipzig derweil auf das große Ganze.

Oliver Mintzlaff (47) wechselt am 15. November zu Red Bull. Noch gibt es keinen direkten Nachfolger bei RB Leipzig für ihn.
Oliver Mintzlaff (47) wechselt am 15. November zu Red Bull. Noch gibt es keinen direkten Nachfolger bei RB Leipzig für ihn.  © Picture Point / Roger Petzsche

In seinen letzten anderthalb Wochen als Vorstandschef des Pokalsiegers stellt der 47-Jährige die Weichen für sein Erbe. Weit oben auf der Prioritätenliste steht ein zeitigerer Amtsantritt des neuen Sportchefs Max Eberl (49). "Ich denke schon, dass ich ihn zwei, drei Wochen früher nach Leipzig beordern kann", sagte Mintzlaff nach dem 3:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim im ZDF.

Es läuft auf dem Platz, der Erfolg im Kraichgau war das elfte Spiel nacheinander ohne Niederlage. Und so hat man bei den Sachsen gern den Nerv, sich zu den künftigen Strukturen zu äußern. "Wir machen uns jetzt Gedanken, ob wir noch einen CEO holen oder ob wir der jetzigen Geschäftsführung noch mehr Vertrauen schenken", erläuterte Mintzlaff bei Sky.

Ein Modell wäre, die Aufgaben des am 15. November zu Red Bull wechselnden Ex-Leichtathleten auf mehrere Schultern zu verteilen. Der vom in den Aufsichtsrat wechselnden Mintzlaff zuletzt ebenfalls verantwortete sportliche Bereich wird ohnehin von Eberl besetzt.

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Da der frühere Gladbach-Manager ebenfalls in der Geschäftsführung sitzen wird, ist die Verpflichtung eines Sportdirektors nach wie vor ein Thema. Dass ein Kandidat Rouven Schröder (47) ist, dementierte Mintzlaff am Samstag nicht: "Jetzt kommt erst einmal Max alleine."

Wenige Tage vorher hatte sich der künftige Brause-Geschäftsführer zu Schröder noch deutlich anders geäußert: "Bei uns ist er kein Thema. Max und ich haben klar besprochen, dass er sich die Zeit nimmt, um erst einmal unser vorhandenes Team sowie auch unsere Strukturen und Prozesse kennenzulernen."

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Zuletzt dementierte Oliver Mintzlaff (47, r.) noch, dass Max Eberl (49) schon eher als Sportdirektor einsteigen wird. Das könnte sich nun ändern.
Zuletzt dementierte Oliver Mintzlaff (47, r.) noch, dass Max Eberl (49) schon eher als Sportdirektor einsteigen wird. Das könnte sich nun ändern.  © Jan Woitas/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Eine zeitnahe Verpflichtung Schröders würde für die nächste Empörungswelle sorgen. Nachdem man sich in Gladbach ausufernd über Eberls Ja-Wort an Leipzig aufgeregt hat, wäre nun der FC Schalke 04 an der Reihe.

Dort trat Schröder erst vergangene Woche überraschend aus "persönlichen Gründen" zurück. Eine umgehende Unterschrift in Leipzig wäre schwer zu verkaufen, aber das hat die Macher beim Pokalsieger ohnehin noch nie gestört. Leitbild ist allein der Erfolg.

Den hat die Mannschaft aktuell weiterhin. Drei Tage nach dem Einzug in das Achtelfinale der Champions League wurde in Hoffenheim endlich das Thema Auswärtsmisere zu den Akten gelegt. "13. Spieltag, erster Auswärtssieg, das ist eine wilde Geschichte. Aber jetzt können wir einen Haken dran machen. Wir sind stolz darauf, haben uns das erarbeitet", sagte Nationalspieler David Raum.

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Christopher Nkunku (24) schraubte sein Torkonto per Doppelpack auf elf Treffer, Dani Olmo (24) meldete sich bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit Anfang September mit einem irren Geschoss in den Winkel zurück.

Schon am Sonntag ging der Blick nach Nyon. In der Schweizer Zentrale der Europäischen Fußball-Union UEFA wird am Montag um 12 Uhr das Achtelfinale der Königsklasse ausgelost. Dabei droht Leipzig das Mega-Los Manchester City. Der englische Meister liegt ebenso im Topf der potenziellen Gegner wie der FC Chelsea, Tottenham Hotspur, die SSC Neapel, Benfica Lissabon und der FC Porto.

Mathematisch am wahrscheinlichsten wäre aufgrund der Los-Regularien Neapel. Einen Wunschgegner hat Trainer Marco Rose (46) nicht, dafür aber ein sportliches Ziel: "Es muss nicht zwingend Schluss im Achtelfinale sein. Wenn wir schon mal dabei sind, wollen wir auch mehr."

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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