1:2 in Köln! Dynamo mit Blackout in erster Hälfte
Köln/Dresden - Ein kollektiver Blackout zwischen der 15. und 45. Minute kostete Dynamo die Punkte bei Viktoria Köln. Vor 3405 Zuschauern - 900 davon aus Dresden - verloren die Sachsen mit 1:2 (1:2).
Die Führung von Ahmet Arslan (14.) drehte die Truppe vom Rhein noch vor der Pause mit zwei Toren von Robin Meißner (23./43.).
Die SGD ging in brütender Hitze baden. Ja, ja, die Deutsche Bahn! Ein Zug mit etlichen Dynamo-Fans hatte Verspätung - was auch sonst. Daher begann die Partie zehn Minuten später.
Dynamo-Coach Markus Anfang rotierte kräftig. Neu im Team waren Kyu-Hyun Park, Julius Kade, Manuel Schäffler und Jan Shcherbakovski, der sein Debüt im schwarz-gelben Trikot feierte.
Auf die Bank mussten Patrick Weihrauch, Jonathan Meier und Stefan Kutschke. Christian Conteh schaffte es verletzungsbedingt nicht in den Kader.
Wie die Deutsche Bahn agierte dann aber auch Dynamo. Ausnahmslos jeder kam in der ersten Hälfte einen Schritt zu spät. Da passte nichts - bis auf eine Szene: Nach einem kurzen Abstoß von Stefan Drljaca kam das Leder auf links zu Dennis Borkowski. Er ließ mit einem Antritt drei Rote ins Leere laufen und steckte dann piekfein auf Schäffler durch, der allein aufs Tor lief, aber noch quer auf Arslan legte. Er schob die Kugel ins leere Tor - 1:0 SGD (14.).
Danach war wieder DB-Rhythmus angesagt. Es spielte nur noch Köln. Das war zu passiv! Anfang wollte das in der Trinkpause korrigieren. Doch da war es zu spät. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld hatte Simon Handle Platz bis zum Kölner Dom. Er spielte auf Robin Meißner, der aus 15 Metern aufs kurze Eck abzog, dabei Gegenspieler Kyrylo Melichenko tunnelte.
Drljaca sah nix - 1:1 (23.). Danach gab es Flüssigkeit.
Die Aufstellungen von Viktoria Köln und Dynamo Dresden
Dynamo Dresden kassiert Niederlage
Wie frei die Kölner auch nach dem Ausgleich passen und schießen konnten, war Wahnsinn. Da ging keiner richtig hin! Vorm 2:1 spielten sich die Gastgeber knapp eine Minute den Ball im und am Strafraum hin und her - bis der völlig frei stehende Meißner (43.) aus 14 Metern eingeladen wurde, doch bitte zu treffen. Machte er.
Anfang reagierte zur Pause, nahm den fast schon überforderten Shcherbakovski runter, brachte Kevin Ehlers und stellte auf Dreierkette um. Das hatte zur Folge, dass Dynamo die Partie mehr und mehr in den Griff bekam. Chancen waren nun da.
Borkowski (54.) scheiterte aus zehn Metern am Knie von FC-Keeper Ben Voll. Zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich folgten nach ruhenden Bällen. Paul Will (62.) zwirbelte einen Freistoß aus 17 Metern nur einen Hauch vorbei, Schäffler (63.) köpfte eine Ecke ebenso knapp übers Gebälk.
Mangelnden Willen kann den Dresdnern nicht unterstellt werden, aber sie fanden keine Lücken mehr. Köln, das den eigenen Mannschaftsbus in den Strafraum stellte, machte es eng.
Zwei extrem weit hinten stehende Fünfer-Reihen ließen die SGD nicht zur Entfaltung kommen. Ein Schlenzer des eingewechselten Patrick Weihrauch (84.) war noch das Beste. Aber auch der ging knapp drüber.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag