Dynamo-Angreifer Ransford Königsdörffer mit Lapsus: Wäre er mal stehen geblieben...

Dresden - Bei der Pressekonferenz nach dem 1:1 zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Jahn Regensburg donnerte Schlagermusik durch den Raum. Die kam aus der Kabine der Oberpfälzer, die lautstark ihren Klassenerhalt feierten.

Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, 2.v.l.) drehte nach seinem vermeintlichen Treffer zum 2:0 jubelnd in Richtung der Dresdner Reservisten ab. Problem: Er stand im Abseits.
Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, 2.v.l.) drehte nach seinem vermeintlichen Treffer zum 2:0 jubelnd in Richtung der Dresdner Reservisten ab. Problem: Er stand im Abseits.  © Lutz Hentschel

Dass dieser in Sachsen gelang, lag auch an einer Unaufmerksamkeit von Ransford-Yeboah Königsdörffer (20).

Drei Minuten nach dem 1:0 durch Christoph Daferner (24) spielte der eingewechselte Oliver Batista Meier (21) einen Pass auf Königsdörffer, der völlig allein aufs Jahn-Tor zulief und einschob - 2:0!

Denkste! Während "Ransi" mit ausgestrecktem Arm Richtung seiner in Reserve stehenden Mitspieler zulief, kam die Abseitsfahne.

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Fast schon fahrlässig konnte es der Dynamo-Stürmer beim Pass nicht abwarten. Er war derart allein, er hätte noch zwei, drei Schritte zurücklaufen können und wäre dennoch frei auf Jahn Regensburgs Schluss Thorsten Kirschbaum (35) zugelaufen.

"Machen wir das 2:0, ist die Partie durch", verdeutlichte Dynamo-Trainer Guerino Capretti (40) nach dem Spiel.

"Ich glaube nicht, dass einer meiner Mannschaft etwas extra macht. Ich hätte mir gewünscht, 'Ransi' hätte beim Abspiel gewartet, wäre einfach mal stehen geblieben. Dann wäre das Tor regulär gewesen", so Capretti: "Kann man ihm einen Vorwurf machen? Ich weiß es nicht. Wir werden es noch einmal anschauen und besprechen. Aber mit dem Finger auf ihn zu zeigen, weil wir seinetwegen nicht gewonnen haben, das werden wir nicht machen."

Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, 2.v.r.) mühte sich gegen Regensburg, blieb aber glücklos. Hier blieb er an Benedikt Gimber (25, r.) und Nicklas Shipnoski (24, 2.v.l.) hängen.
Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, 2.v.r.) mühte sich gegen Regensburg, blieb aber glücklos. Hier blieb er an Benedikt Gimber (25, r.) und Nicklas Shipnoski (24, 2.v.l.) hängen.  © Lutz Hentschel

Irgendwie passte die Situation aber zu dem Angriffsjuwel der Schwarz-Gelben. Es ist ein Auf und Ab. Mal genial, mal schludrig. Am gestrigen Samstag war er nicht immer auf der Höhe, lief sich immer wieder fest. Er bemühte sich zwar, war kämpferisch auf dem Posten, erarbeitete sich aber keine Möglichkeiten. Und bei der großen Gelegenheit zum möglichen 2:0 hatte er gedanklich abgeschaltet.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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