0:4 nach 18 Minuten! Dynamo blamiert sich im Ost-Derby bis auf die Knochen

Dresden - Dafür muss man erstmal Worte finden. 0:4 nach 18 Minuten! Das mit kollektivem Versagen zu begründen, wäre zu einfach. Jeder Kreisklasse-Verein wäre beleidigt, wenn man ihn mit dieser Leistung von Dynamo Dresden vergleichen würde.

Rostock jubelt über vier Treffer in den ersten 20 Minuten. Dynamos Heinz Mörschel (2.v.r.) und Michael Sollbauer (rechts) sind sichtlich bedient.
Rostock jubelt über vier Treffer in den ersten 20 Minuten. Dynamos Heinz Mörschel (2.v.r.) und Michael Sollbauer (rechts) sind sichtlich bedient.  © Lutz Hentschel

9500 Zuschauer waren entsetzt, 500 Rostocker Anhänger feierten. Für die erste Hälfte kann man sich nur schämen! Ach ja, das Ergebnis: 1:4 (0:4).

Was hatten sie sich alles vorgenommen am Gedenktag für Dixie Dörner?

Das Klatschen aller Zuschauer, als vor Spielbeginn ein Film über die Dynamo-Legende lief, war das letzte Wohlwollende an diesem Tag.

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Was danach passierte, dafür gibt es weder eine Erklärung, noch eine Entschuldigung! Vier Gegentore in den ersten 18 Minuten - einmalig in der Geschichte der Schwarz-Gelben. Rostock überrannte nicht anwesende Dresdner und rammte diese in Grund und Boden.

Es war ja auch so, dass SGD-Trainer Alexander Schmidt vor der Partie eindringlich vor der Kopfballstärke der Rostocker gewarnt hat.

Als er seine Warnung aussprach, muss wohl laute Musik der Kabinen-DJs die Worte übertönt haben.

Mit diesen Aufstellungen starteten Dynamo Dresden und Hansa Rostock ins Ost-Derby

Blumen waren auf dem Sitzplatz des verstorbenen Dixie Dörner im Rudolf-Harbig-Stadion niedergelegt worden.
Blumen waren auf dem Sitzplatz des verstorbenen Dixie Dörner im Rudolf-Harbig-Stadion niedergelegt worden.  © Lutz Hentschel

Was war mit Dynamo Dresden in den ersten 20 Minuten gegen Hansa Rostock los?

Enttäuschte Mienen bei den Feldspielern Robin Becker (links), und Yannick Stark (rechts). Vor allem Torhüter Anton Mitryusykin (Mitte) konnte einem leidtun.
Enttäuschte Mienen bei den Feldspielern Robin Becker (links), und Yannick Stark (rechts). Vor allem Torhüter Anton Mitryusykin (Mitte) konnte einem leidtun.  © Lutz Hentschel

Es war nicht zu fassen, was Dynamo ablieferte. Harris Duljevic flankte völlig frei, John Verhoek köpfte - 0:1 (6.). Hanno Behrens flankte ohne Bedrängnis, Nils Fröling köpfte - 0:2 (10.), Fröling flankte alleingelassen, Verhoek köpfte - 0:4 (18.).

Zwischen dem 0:2 und 0:4 durfte Fröling (13.) nochmal abstauben, nach dem Anton Mitryushkin zweimal zuvor abwehren konnte.

Apropos Mitryushkin, der für den an der Hand verletzten Kevin Broll im Tor stand. Ihn traf keine Schuld, er wurde von seinen Vorderleuten schmählich im Stich gelassen.

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Hätte er nicht noch dreimal klasse pariert, die Fans hätten bei einem 0:5, 0:6 oder 0:7 die Kabinentüren zur Pause zugesperrt.

Die Tür blieb offen und aus dieser trat eine Mannschaft, die etwas gutzumachen hatte. Dresden trat nun deutlich aggressiver auf, Rostock machte nur noch das Nötigste und das war verteidigen.

Vielleicht wäre noch etwas gegangen, wenn der Kopfball des früh (24.) eingewechselten Sebastian Mai nur zwei, drei Zentimeter tiefer gekommen wäre.

So klatschte das Leder (51.) nach einer Ecke von Oliver Batista Meier ans Gebälk. Dynamo blieb aber dran und konnte das Ergebnis mit etwas Kosmetik versehen. Der bis dahin fast unsichtbare Julius Kade zimmerte die Kugel aus 25 Metern in den Winkel - 1:4 (63.). Zumindest war es das schönste Tor des Tages.

Dresden versuchte es immer weiter, war aber am Ende in den entscheidenden Situationen zu harmlos.

So blieb es beim 1:4. Hansa ist dadurch aufgrund der mehr geschossenen Tore in der Tabelle an Dynamo (beide -8) vorbeigezogen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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