Dresden/Berlin - Da es am Sonntag das Duell Bochum gegen Magdeburg geben wird, steht jetzt schon fest: Dynamo steht nach dem 11. Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz. Dort, wo Dresden nie hinwollte. Jetzt ist es so. Das 0:2 in Berlin zeigte auch wiederholt, warum das so ist.

Wie ernst ist die Situation? "Wir haben gleichviel Punkte wie letzte Woche. Der Tabellenplatz ist kurzfristig nicht immer entscheidend. Wir müssen Punkte holen, das tun wir gerade nicht. Wir zeigen nicht die Leistung, die wir brauchen", haderte Trainer Thomas Stamm (42).

"Ich könnte jetzt Szenen aus den letzten Jahren zeigen, dass man einen Turnaround schaffen kann. Wir wissen, wo wir stehen, wir wissen, welche Themen wir haben", so der 42-Jährige.

Es sind Sätze, die sich wiederholen. Es ist wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". Wiederkehrende Fehler. Es ist wieder das Thema Zweikampfführung, vorm 0:1 und auch vorm 0:2 - auch wenn das kein Elfmeter war.

"Das war ein normaler Zweikampf eines größeren gegen einen kleineren Spieler", so Stamm. Die in entscheidenden Phasen zu passive Zweikampfführung bekommt Dynamo nicht aktiv gestaltet. Gerade beim ersten Gegentor war gefühlt die halbe Mannschaft hinterm Ball. Eingeschlagen ist die Murmel trotzdem.

Wie ernst wird die Situation für Stamm jetzt selbst? Ja, es herrscht Alarmstufe rot! Die Vereinsoberen sollten ihn dennoch nicht infrage stellen.

Dafür ist es zu früh und er immer noch der Ruhepol in einem nun sicher hektisch werdenden Umfeld. Aber auch er kennt die Mechanismen seines Jobs. Ein unfähiger Spieler wird eher nicht vor die Tür gesetzt, der Übungsleiter schon.

"Ich probiere, jeden Tag mein Bestes zu tun. Ich mache den gleichen Job wie vor sechs Monaten auch. Der Fußball wird sich aber nicht verändern, deswegen habe ich es auch nicht in der Hand", sagte er zu dem Thema und ergänzte: "Am Ende des Tages ist es so, in jedem Job, in der privaten Wirtschaft. Wenn du die Leistung nicht bringst, dann ist es meisten so, dass nicht die dran glauben müssen, die vielleicht ein bisschen weiter unten sind, sondern die, die Verantwortung tragen. Ich stehe gern hier und trage Verantwortung. Das ist mein Job."

Fest steht aber auch, er und seine Jungs müssen liefern, müssen Punkte holen - schon am Freitag im Heimspiel gegen Nürnberg. Da muss der zweite Saisonsieg her. Danach geht es nach Bochum, wieder ein wichtiges Spiel.