Zimmermann lobt vorbildliche Dynamo-Fans und verrät, warum Choreo ausfallen musste

Berlin/Dresden - Dynamo hat gewonnen! Nicht das Spiel bei der Hertha (0:2), aber was das Verhalten der Fans im ausverkauften Olympiastadion angeht. Kein Ärger, keine Pyrofackel, nur 90 Minuten laute Unterstützung. Das war beispielhaft, freute sich Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) - obwohl die Anhänger eine bittere Pille schlucken mussten.

Rund 20.000 Dresdner Anhänger waren am Samstag mit nach Berlin gekommen - und feuerten ihre Mannschaft pyrofrei an.
Rund 20.000 Dresdner Anhänger waren am Samstag mit nach Berlin gekommen - und feuerten ihre Mannschaft pyrofrei an.  © Andreas Gora/dpa

Die Dynamo-Fans hatten eine schwarz-gelbe Choreo mit Regenponchos geplant. Die wurde 90 Minuten vorm Anpfiff von Berliner Seite gecancelt.

"Es kam am Einlass zu ersten Diskussionen, die Choreo wurde final nicht genehmigt. Der Veranstaltungsleiter hatte es aufgrund von Brandschutzgründen nicht erlaubt. Wir haben noch alles versucht, das zu regeln. Es war die Entscheidung des Veranstaltungsleiters zusammen mit der Feuerwehr und dem Bauamt vor Ort", so der 38-Jährige.

Der Einlass verlief danach ruhig, "dann gab es von Berliner Seite eine Bewegung Richtung Gästeblock. Ich hätte es mir gewünscht, dass wir das nicht erwidert hätten. Aber das war schnell beendet", so der Geschäftsführer, der am Ende ein positives Fazit zog.

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"Es ist meines Wissens auch beim Abgang nichts passiert. Das war ein guter Auftritt", lobte er den eigenen Anhang.

Stephan Zimmermann: "Es ist nicht mehr so, wie es mal war"

Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) ist zumindest mit dem Auftritt der Dynamo-Fans zufrieden.
Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) ist zumindest mit dem Auftritt der Dynamo-Fans zufrieden.  © Lutz Hentschel

Mit einem Großaufgebot von 1000 Polizisten wurde die Partie abgesichert, viel zu viel aus Sicht von Zimmermann. "Das wurde ja herbeigeschworen, dass hier was passiert", fand er die Anzahl an Beamten nicht gut.

"Das war ein gutes Zeichen, dass wir mit 20.000 Leuten dem nicht Rechnung getragen haben, wir waren gute Gäste. Wir haben eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt auf den Rängen." Zumindest der Anhang hat geliefert.

Es hat ganz Deutschland auf dieses Spiel geschaut. Vor über 70.000 ging jahrelang kein Zweitligaspiel über die Bühne.

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"Klar, bei so einer Kulisse stehst du noch mehr unterm Brennglas. Wir stehen aber im dauerhaften Austausch mit den Fans, nicht wegen der Partie. Das ist ein Prozess über die letzten Jahre. Wenn wir auch mal schauen, wir hatten auch in Dresden einige Hochsicherheitsspiele. Auch da kann man wirklich deutlich sagen, es ist nicht mehr so, wie es mal war. Ich bin zufrieden, wie wir uns gerade präsentieren. Es ist wichtig, dass alle wissen: Es geht nur zusammen und wir müssen uns benehmen, wie es sich gehört."

Die Fans waren mehr als zweitligatauglich, die Mannschaft muss noch dahin kommen. Schleunigst!

Titelfoto: Bildmontage: Andreas Gora/dpa, Lutz Hentschel

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