Schwacher Pokal-Auftritt: Dynamo entgeht Blamage beim VFC im Elfmeter-Schießen

Plauen - Vor 4999 Zuschauern hat Dynamo Dresden das Halbfinale im Sachsenpokal mit Hängen und Würgen erreicht, gewann nach Elfmeterschießen mit 6:5 beim Oberligisten VFC Plauen. Nach 90 Minuten stand es 0:0, nach der Verlängerung 1:1. Das war eine extrem schwache Pflichtübung.

Dynamo Dresden tat sich das gesamte Spiel über schwer gegen den VFC Plauen.
Dynamo Dresden tat sich das gesamte Spiel über schwer gegen den VFC Plauen.  © Picture Point / Sven Sonntag

Die Vogtländer zwischenzeitlich ins Glück hatte Johann Martynets in der 99. Minute geschossen.

Das war nicht nur ein blaues Auge, das zweite war bereits fast komplett zugeschwollen, ehe Stefan Kutschke seine Truppe mit seinem Tor zum 1:1 (114.) ins Elfmeterschießen führte.

Die Partie bei böigem Wind, leichtem Regen und Temperaturen von fünf Grad begann wie erwartet.

Erstmals seit drei Wochen: Dynamo lässt wieder Fans zum Training zu!
Dynamo Dresden Erstmals seit drei Wochen: Dynamo lässt wieder Fans zum Training zu!

Dresden versuchte, das Geschehen an sich zu reißen, Plauen stand kompakt und versuchte genau das zu verhindern. Das gelang. Den in Weinrot auflaufenden Dynamos fehlte es an Tempo, Ideen und Überzeugung.

Dynamo Dresden zeigte in allen Bereichen eine schwache Leistung

Der große Favorit aus Dresden stolperte fast über Oberligist VFC Plauen.
Der große Favorit aus Dresden stolperte fast über Oberligist VFC Plauen.  © Picture Point / Sven Sonntag

Den ersten Schuss auf eines der beiden Tore gab Plauens Kapitän Tom Fischer (28.) ab, der ging aber weit drüber. Die erste Möglichkeit des Drittligisten gab es echt erst fünf Minuten vor der Pause: Robin Meißner setzte sich auf rechts durch und flankte, Dennis Borkowski nahm die Kugel volley und setzte sie knapp neben die Kiste.

Sekunden später musste Meißner das 1:0 machen. Er lief völlig frei auf Jakob Pieles zu, drosch die Kugel aber Richtung eigene Fankurve. Insgesamt war es nicht nur zu wenig. Es war deutlich zu wenig.

Anfang brachte zu Beginn der zweiten Hälfte Jakob Lemmer und Tom Zimmerschied, der schwache Borkowski und Jonas Oehmichen blieben in der Kabine. Trotz der Feldüberlegenheit der Dresdner blieb es uninspiriert. Die Vogtländer hatten überhaupt keine Mühe, die Angriffe zu unterbinden.

Schlechter als alle anderen Top-Teams: Deshalb kassiert Dynamo am Ende so viele Gegentore!
Dynamo Dresden Schlechter als alle anderen Top-Teams: Deshalb kassiert Dynamo am Ende so viele Gegentore!

Sie hatten sogar die große Chance zum 1:0 (55.). Der eingewechselte Charlie Spranger hatte nach einer Kopfballablage von Tim Limmer SGD-Keeper Daniel Mesenhöler schon umkurvt, traf aber das Außennetz - es wäre nicht einmal unverdient gewesen.

Dynamo Dresden rettet sich ins Elfmeterschießen und zieht glücklich ins Halbfinale ein

Stefan Kutschke (l., verdeckt) rettete Dynamo Dresden ins Elfmeterschießen, das der Favorit dann gewann.
Stefan Kutschke (l., verdeckt) rettete Dynamo Dresden ins Elfmeterschießen, das der Favorit dann gewann.  © Picture Point / Sven Sonntag

Was Dresden bot? Nichts! Gar nichts! Überhaupt nichts! Die Gäste rannten sich kopf- und emotionslos fest, hatten keine Ideen. Es war erschreckend, wie wenig Pieles zu tun hatte.

Bis zur 86. Minute dauerte es, da hatte Zimmerschied den Siegtreffer auf dem Fuß, ließ das Brett aber aus Nahdistanz aus. Verlängerung, allein das war blamabel.

Und es kam noch schlimmer: In der 99. Minute setzte sich Plauens Johann Martynets am Strafraum gegen gleich fünf (!) Dresdner durch, wühlte sich durch und schob ein. Das Vogtlandstadion stand kopf!

Dynamo war geschockt, kam gar nicht auf die Strümpfe. Da musste schon Stefan Kutschke ran, der nach einer Ecke von Ahmet Arslan einköpfte - 1:1 (114.) und seine Truppe zumindest ins Elfmeterschießen führte.

Dort trafen die je ersten fünf Schützen, Spranger scheiterte an Mesenhöler und Lemmer traf.

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

Mehr zum Thema Dynamo Dresden: