Dynamo-Idol Klaus Sammer feiert seinen 80. Geburtstag!

Dresden - Die 80 Jahre sieht man Klaus Sammer nicht an. Sportlich drahtig wie eh und je kann man den von allen Freunden liebevoll nur "Langer" gerufenen ehemaligen Spieler und Trainer von Dynamo Dresden in seiner Stadt und in seinem Stadion erleben. Der Name Klaus Sammer, Ehrenspielführer seines Herzensvereins, steht bis heute für ehrliche Arbeit, eine klare Meinung und Unbeugsamkeit.

Einmal Dynamo, immer Dynamo! Spieler, Trainer, Fan: Klaus Sammer feiert am heutigen Montag seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner Familie.
Einmal Dynamo, immer Dynamo! Spieler, Trainer, Fan: Klaus Sammer feiert am heutigen Montag seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner Familie.  © Imago/Thomas Eisenhuth

Diese Eigenschaften machten ihn zu einem von den Fans geliebten Idol. Nicht nur wegen seiner stattlichen 1,91 Meter Körperhöhe war Klaus Sammer einer der ganz Großen des DDR-Fußballs.

Die Politoberen hatten den gebürtigen Gröditzer aber immer im Visier, weil er zum einen Westverwandtschaft hatte, sich zum anderen aber auch noch weigerte, in die SED einzutreten.

Sammers Hartnäckigkeit in dieser Frage ließen sie ihn immer wieder spüren. Er durfte nicht mit zu den Olympischen Spielen 1972 in die Bundesrepublik, kurz vor der WM 1974 wurde seine Karriere für beendet erklärt.

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Und auch den Trainer Klaus Sammer ließ man nicht in Ruhe. Für die historische 3:7-Pleite der Dynamos 1986 bei Bayer 05 Uerdingen und die anschließende Flucht von Frank Lippmann (61) in den Westen machte man einzig Sammer verantwortlich, wie aus Unterlagen der Staatssicherheit hervorgeht. Der Trainer wurde entlassen.

Auch heute noch ein gern gesehener Gast im Rudolf-Harbig-Stadion: Jubilar Klaus Sammer (80).
Auch heute noch ein gern gesehener Gast im Rudolf-Harbig-Stadion: Jubilar Klaus Sammer (80).  © imago/Picture Point

Mit Klaus Sammer begann Dynamo Dresdens Erfolgsgeschichte

Klaus Sammer (80, l.) gewann als Spieler und Trainer mit Dynamo Dresden den FDGB-Pokal - hier 1985 im Finale gegen den BFC (3:2). (Archivfoto)
Klaus Sammer (80, l.) gewann als Spieler und Trainer mit Dynamo Dresden den FDGB-Pokal - hier 1985 im Finale gegen den BFC (3:2). (Archivfoto)  © imago/Camera 4

Dass Klaus Sammer überhaupt beim Fußball landete, glich eher einem Zufall. Der gelernte Dreher begann seine sportliche Karriere eigentlich als Leichtathlet, ehe er in seiner Geburtsstadt bei der TSG Stahl Gröditz erstmals gegen den Ball trat.

Als 19-Jähriger wechselte er 1962 zum SC Einheit nach Dresden, entschied sich aber vier Spieltage vor Schluss der Oberliga-Saison 1964/65 kurzfristig zum Übertritt zu Dynamo und half dort, den drohenden Abstieg zu verhindern.

Damit begann nicht nur seine, sondern auch Dynamos Erfolgsgeschichte. In den zehn Jahren bei den Gelb-Schwarzen absolvierte er 272 Pflichtspiele und erzielte dabei 39 Tore.

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Darunter auch ganz besondere wie im FDGB-Pokalfinale 1971 gegen den BFC Dynamo. Seine beiden Treffer zum 2:1-Erfolg in der Verlängerung besiegelten das erste Dresdner Double aus Meisterschaft und Pokal.

"Er hat einen riesengroßen Anteil daran, dass es den viel zitierten Mythos Dynamo überhaupt gibt. Als Ehrenspielführer ist er ein regelmäßiger und sehr gern gesehener Gast bei unseren Heimspielen und für mich persönlich ein extrem wertvoller Gesprächspartner", sagt Dynamo-Präsident Holger Scholze (51) über den Jubilar.

Auch an seinem 80. am Montag wird sich vieles um Fußball drehen. "Mit Hansi Kreische, Dieter Riedel und Klaus Engels werden noch drei Sportfreunde vorbeikommen, mit denen ich früher gespielt habe", berichtet der Jubilar.

Titelfoto: IMAGO/Thomas Eisenhuth, imago/Camera 4

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