Dynamo Dresden: Knipping versteht den Fan-Unmut

Dresden - Lange war der K-Block geduldig. Bis zum Schluss kamen die Anfeuerungsrufe. Als das 2:3 gegen die SV Elversberg endgültig auf den beiden Anzeigetafeln aufleuchtete, ging ein gellendes Pfeifkonzert los.

Du bleibst hier! Tim Knipping (29, r.) lässt den Elversberger Jannik Rochelt (23) nicht weg. Links: Paul Will (23).
Du bleibst hier! Tim Knipping (29, r.) lässt den Elversberger Jannik Rochelt (23) nicht weg. Links: Paul Will (23).  © Imago / Bert Harzer

Die Dynamos trauten sich nur bis kurz vor den Strafraum, keiner ging bis an den Zaun.

Nur der Derbysieg am Sonntag in Aue kann die Anhänger wieder milde stimmen.

Über den Vortrag der Mannschaft waren die Fans wenig begeistert.

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"Verständlich", sagt SGD-Kapitän Tim Knipping (29). "Wenn du 2:3 gegen Elversberg verlierst, ist es doch klar, dass sie uns nicht mit Applaus empfangen. Die kommen zahlreich her bei dem Wetter, sind dann natürlich frustriert. Ich bin auch enttäuscht. Ich könnte auch kotzen", schüttelt er den Kopf: "Wir können es beim nächsten Mal nur besser machen."

Das wäre die Grundvoraussetzung, um zum nächsten Heimspiel am 3. September gegen die Zweite aus Dortmund nicht vor noch weniger Leuten spielen zu müssen.

Knapp 20.000 gegen die Sportvereinigung war schon keine Welt.

Aber eine Pleite im Schacht und der Schwund würde weitergehen. Will keiner und deshalb muss eine Steigerung her - vor allem im Defensivverhalten.

Dynamos kompletter Defensivverbund ist gefragt, um Gegentore zu verhindern

Die Dynamo-Fans waren nach der Enttäuschung gegen Elversberg unzufrieden. Können sie gegen Aue wieder jubeln?
Die Dynamo-Fans waren nach der Enttäuschung gegen Elversberg unzufrieden. Können sie gegen Aue wieder jubeln?  © Lutz Hentschel

Das ist Knipping wichtig. Allein seine Viererkette hinten kann nichts ausrichten.

Der gesamte Defensivverbund ist gefragt. "Wir kriegen zwei Standard-Gegentore. Wir wehren den ersten Ball jeweils ab und dann lassen wir die Männer außer Acht. Das hat einfach etwas mit Zuordnung zu tun. Es ist die gesamte Mannschaft.

Wir verteidigen zusammen, wir greifen zusammen an. Beides war nicht gut genug. Wir hätten effizienter verteidigen und vorn kaltschnäuziger die Tore machen müssen", hat der Kapitän die Baustellen erkannt.

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Diese gilt es schnell zu beheben und sie nach Köln und Elversberg in Aue nicht ein drittes Mal zu wiederholen. Wird es schon ein Krisenkick?

"Was heißt Krisenkick? Es ist ein Derby, das wollen wir gewinnen. Wir können Elversberg nicht vergessen machen. Wir wissen, was die Stunde geschlagen hat, wissen, was das Spiel für die gesamte Region bedeutet. Wir müssen eine Schippe drauflegen, ein anderes Gesicht zeigen, körperlich und zweikampfbetont reingehen. Das Spiel müssen wir einfach gewinnen", so Knipping.

Gelingt das, wird auch der K-Block gegen Dortmunds Zweite wieder da sein. Wenn nicht, viel Spaß ...

Titelfoto: Imago / Bert Harzer

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