Dynamo-Unruhe vor der Relegation: Macht Daferner den Abflug?

Dresden - Sportlich steht der SG Dynamo Dresden das Wasser mehr als bis zum Hals. In der Relegation gegen Drittligist 1. FC Kaiserslautern will sich das Team von Trainer Guerini Capretti (40) trotz katastrophaler Rückrunde ohne Sieg noch vorm Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga retten.

Trainer Guerino Capretti (40, l.) muss um den Verbleib seines besten Stürmers bangen.
Trainer Guerino Capretti (40, l.) muss um den Verbleib seines besten Stürmers bangen.  © Lutz Hentschel

Und ausgerechnet vor den zwei wichtigsten Spielen der Saison am Freitag auf dem Betzenberg (20.30 Uhr) und im Rudolf-Harbig-Stadion am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) bekommen die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben noch ein wenig mehr Elbwasser in den wankenden Kahn geschüttet.

Denn (Noch)-Ligakonkurrent FC St. Pauli hat laut Informationen der Bild seine Angel nach Stürmer Christoph Daferner (24) ausgeworfen. Dem einzigen Knipser, den Dynamo hat! 13 Tore in der Liga, eins im DFB-Pokal - das sucht bei den offensiv schwachen Dresdnern seinesgleichen.

Daferner wechselte nach dem Zweitliga-Abstieg von Dynamo 2020 zur SGD. Zuvor war er vom SC Freiburg an Erzgebirge Aue ausgeliehen. Dynamo verpflichtete den Stürmer und zahlte den Breisgauern eine geschätzte Ablöse von 150.000 Euro.

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Damals unterschrieb der 24-Jährige einen Vertrag bis Ende Juni 2023, der für die 2. und die 3. Liga gilt. Somit müsste der Kiez-Klub eine geschätzte Ablöse von 500.000 Euro auf den Tisch legen, wenn sie Daferner aus seinem Kontrakt rauskaufen wollen. Aktuell beträgt sein Marktwert 850.000 Euro.

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Christoph Daferner (24, r.) könnte bald in den Farben des FC St. Pauli auflaufen.
Christoph Daferner (24, r.) könnte bald in den Farben des FC St. Pauli auflaufen.  © Lutz Hentschel

Christoph Daferner wäre nicht der erste Dynamo-Spieler, der sich in Richtung FC St. Pauli verabschiedet. Bereits Rico Benatelli (30) wechselte im Sommer 2019 nach Hamburg.

Besonders schmerzlich war für die Schwarz-Gelben aber im Sommer 2020 der Verlust von Stürmer Simon Makienok (31). Nach dem Abstieg war er ablösefrei auf dem Markt, Dynamo hätte ihn dennoch gern gehalten.

Doch da war nichts zu machen, der Däne verabschiedete sich und erzielte in seiner ersten Saison am Millerntor zwei Tore. In der abgelaufenen Saison waren es sechs. Sein Vertrag läuft nun am 30. Juni aus, doch offenbar darf sich der 2,01-Meter-Hüne Hoffnungen machen, dass sein Arbeitspapier verlängert wird.

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In Dresden bangt man unterdessen um Daferner und wird sicher nicht begeistert sein, dass dieses Gerücht ausgerechnet vor den zwei entscheidenden Spielen gegen die Roten Teufel publik wird. Zumal es bereits Verhandlungen zwischen Daferner und Pauli gegeben haben soll.

Somit werden am Freitag und am kommenden Dienstag die Augen noch präziser auf den 24-Jährigen gerichtet sein.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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