Ohne sie geht's nicht! Dynamo-Helden hinter den Kulissen

Dresden - "Ich danke allen, die ihren Beitrag zum Aufstieg in dieser Saison beigetragen haben. Den Jungs, dem Staff, der Putzfrau und auch allen anderen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Trainer Thomas Stamm. Wichtig waren ihm alle, vor allem die Helden hinter den Helden. TAG24 stellt zwei vor: Köchin Cornelia Hofmann und Pressebetreuer Frank Schmidt.

Cornelia Hofmann kümmert sich ums leibliche Wohl der Dynamo-Profis

Cornelia Hofmann in der Küche im Trainingszentrum für Dynamo. Sie ist dabei, das Mittagessen für die Profis vorzubereiten.
Cornelia Hofmann in der Küche im Trainingszentrum für Dynamo. Sie ist dabei, das Mittagessen für die Profis vorzubereiten.  © Lutz Hentschel

Cornelia Hofmann sitzt in ihrem Reich, dem Aufenthaltsraum im Trainingszentrum, und spricht über "ihre Jungs". Als sie erzählt, kämpft sie mit sich. Sie ist immer noch überwältigt vom Aufstieg. "Dass sie das geschafft haben. Der Jubel war riesig", lächelt sie.

"Conny", wie sie von allen gerufen wird, ist die Dynamo-Köchin und damit auch die gute Seele des Hauses. "Beim Spiel in Mannheim war ich in der Jungen Garde beim Public Viewing. Als die Zwischenstände aus Aachen durchgegeben wurden, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Bei mir genauso", glänzen ihre Augen.

"Ich bin mit Dynamo groß geworden, meine Brüder, mein Vati waren noch im alten Dynamo-Stadion." Abends war sie noch zur Feier der Mitarbeiter im Trainingszentrum. "Das wollte ich erleben. Das war Rambazamba. Das war ja verrückter als Silvester." Für die Spieler ist sie die Mutti der Kompanie. "Das sagen sie auch immer. Für die ganz Jungen fast schon die Oma. Sie sagen immer, es ist wie nach Hause zu kommen", schmunzelt sie.

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Seit Sommer 2021 ist Cornelia Hofmann die Köchin der Profis. Für sie nicht irgendein Job, sondern irgendwie auch Berufung. "Das war jetzt schon speziell. Man fiebert immer mit. Egal, ob es gut läuft oder auch nicht. Für die Jungs bin ich die, die tröstet oder auch mal sagt: 'Macht los jetzt. Seht zu, dass es vorwärtsgeht.' Das Feedback ist immer da, die Jungs sind jeden Tag dankbar. Das Beste ist immer, wenn vom Essen noch etwas übrig ist und gefragt wird: 'Kann ich mir noch etwas mitnehmen für heute Abend?'", lacht Cornelia.

Bestellungen, Warenannahme, Hygiene-Formulare: Hier wird nicht nur gekocht!

Die Köchin der Schwarz-Gelben hat alle Hände voll zu tun.
Die Köchin der Schwarz-Gelben hat alle Hände voll zu tun.  © Lutz Hentschel

6 Uhr beginnt ihr Arbeitstag, dann bereitet sie das Frühstück vor: "Wir haben hier eine Vitrine mit Smoothies, Desserts, Milchreis, mit Müsli und Porridge gefüllt. Dann ist Frühstück, je nach Trainingsplan."

Zwischendurch wird Gemüse geschnippelt und gekocht. Zum ganz großen Teil macht sie alles allein. Zum Mittag kommt noch eine Aushilfe. Die Speisepläne entstehen in enger Abstimmung mit Sportwissenschaftler José Portela.

"Es ist viel zu tun, es ist nicht nur das Essen kochen, ich mache mir Gedanken über den Speiseplan, die Bestellungen, Ware annehmen, die ganzen Hygiene-Formulare führen. Ich bin abends froh, wenn alles fertig ist." Jetzt kehrt Ruhe ein im Trainingszentrum, es ist Sommerpause. "Urlaub", lächelt Cornelia.

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"Mit ein oder zwei Spielern hat man auch im Urlaub Kontakt. Abschalten ist auch mal ganz schön. Aber sie werden mir alle auch fehlen." Mitte Juni geht es wieder los. Und dann ist Cornelia Hofmann Köchin der Zweitliga-Profis.

Frank Schmidt sorgt dafür, dass es den Medienvertretern an nichts fehlt

Ist bei jeder Pressekonferenz dabei: Frank Schmidt ist der Mann mit dem Mikrofon.
Ist bei jeder Pressekonferenz dabei: Frank Schmidt ist der Mann mit dem Mikrofon.  © Lutz Hentschel

Er ist stets im Hintergrund, man sieht ihn eher nicht. Aber er sorgt dafür, dass die Medienleute auf den Pressekonferenzen gehört werden: Frank Schmidt ist der Mann mit dem Mikrofon und kümmert sich vor den Spielen zudem darum, dass die Presseleute ordentlich versorgt werden.

Ein Dynamo mit Leib und Seele, das zeigt sich auch, als während des Gesprächs sein Handy klingelt. Als Klingelton hat Schmidt den "12. Mann" - natürlich. "1969 war ich das erste Mal mit meinem Vater im Stadion", sagt er. Zehn Jahre war er damals jung, seitdem trägt er ein schwarz-gelbes Herz. So richtig im Verein dabei ist er seit 1997.

"Erst als Nachwuchstrainer und dann kam die Pressebetreuung, alles ehrenamtlich. Mir macht das riesigen Spaß." Schmidt hat also in den letzten 28 Jahren alles hautnah miterlebt. Aufstiege, Abstiege, große Feiern, große Trauer. Es war auch für ihn eine dynamische Achterbahnfahrt. Den Aufstieg jetzt von Dynamo hat er mit Freunden erlebt, fernab des Trubels.

"Wir haben das in einer Gaststätte gefeiert, haben uns alle riesig gefreut. Die Niederlage in Mannheim hat dabei nicht gestört. Wir haben es geschafft, das zählt. Da sind Freudentränen geflossen. Da sind mir einige Bilder durch den Kopf gegangen." Und nun hofft Schmidt natürlich, dass es kein kurzes Intermezzo in der 2. Liga wird - so wie beim letzten Mal. "Der Aufstieg ist sehr wichtig für den Verein, für uns alle. Für mich ist es wichtig, dass wir uns endlich etablieren können. Da setze ich auch große Vertrauen in die Geschäftsführung."

Die 2. Liga bringt auch für ihn eine gewisse Erleichterung mit sich: Es sind zwei Heimspiele weniger. "Das stimmt", lacht er. "Aber das wird sicherlich keine große Erleichterung. Ich hoffe, dass wir medienmäßig etwas mehr haben. Wir freuen uns darauf, es wird auch einige Neuerungen geben. Wir werden uns bemühen, euch weiter gut zu betreuen."

Titelfoto: Fotomontage:Lutz Hentschel(2)

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