Seit vier Spielen ohne Einsatz für Dynamo: Bekommt Bünning in Kiel endlich seine Chance?

Dresden - Als Thomas Stamm (42) zur Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstagabend in Kiel die statistischen Daten zur verlorenen Braunschweig-Partie auspackte, war Staunen angesagt. Dynamo war überall besser - nur vom Ergebnis her nicht. Es gibt noch einen Fakt, der überrascht. Bis zum Bochum-Spiel war Lars Bünning (27) zweikampfstärkster Profi - und sitzt seither draußen.

Coach Thomas Stamm (42, r.) und Lars Bünning (27) stehen regelmäßig im Austausch.
Coach Thomas Stamm (42, r.) und Lars Bünning (27) stehen regelmäßig im Austausch.  © Lutz Hentschel

Vor Bochum stellte Stamm auf Dreierkette um, für Bünning kam der 19-jährige Friedrich Müller. Er wusste beim 2:1-Sieg zu überzeugen, ebenso beim 2:1 gegen Düsseldorf, danach hatte er zwei schwächere Spiele - was bei einem Teenie völlig normal ist.

Trotzdem dürfte Bünning nun seine Chance wittern, macht aber auf der anderen Seite keinen Stunk.

"Er geht professionell mit der Sache um, im Sinne der Mannschaft. Dass er unzufrieden ist, das ist so. Wir stehen im Austausch. Er weiß die Themen und Inhalte, die ich von ihm erwarte", so der Trainer.

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Für den Schweizer geht es nicht nur um die einzelnen Positionen, sondern ums Gesamtgefüge. Wer passt besser zum anderen und umgedreht.

Dazu kommt: "Wir probierten, in einer Phase mit zwei Siegen in der letzten Linie nicht zu viel zu wechseln. Wir wollten den Jungs eine gewisse Sicherheit geben. Das war in den ersten zwei Spielen nach der Länderspielpause gut, in Kaiserslautern war es auch nicht so verkehrt, bis auf die Standardsituationen. Vom Mut, von der Energie und von der Ausstrahlung war Braunschweig in der ersten Hälfte nicht gut", lässt er die letzten vier Partien Revue passieren.

Lars Bünning geht trotz fehlender Einsatzminuten voran

Nicht nur in Sachen Luftduellen ist Lars Bünning (l.) einer der besten Dynamos.
Nicht nur in Sachen Luftduellen ist Lars Bünning (l.) einer der besten Dynamos.  © Lutz Hentschel

Stamm erwartet von Bünning, dass er "trotzdem als Mannschaftsrat vorangeht. Das tut er. Dass er unzufrieden ist, ist völlig normal. Wäre schlecht, wenn es umgedreht wäre."

Die Tür für den Verteidiger macht der Trainer natürlich nicht zu: "Er kann und darf sich - wie jeder andere Spieler auch - im Training anbieten. Am Wochenende ist wieder ein anderes Spiel, da werden wir neu entscheiden. Er kann sich übers Training zeigen. Dann ist wichtig, dass er seine Themen von mir hat und er, so wie ich ihn kenne, daran arbeitet."

Und vielleicht steht er in Kiel wieder in der Startelf, denn dort erwartet Dresden nicht nur vom Wetter her eine steife Brise. Da kann eine "Kante" wie Bünning nicht schaden.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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