Zwei Platzverweise im Spitzenspiel! Dynamo springt auf direkten Aufstiegsplatz

Dresden - Ohne Tor und Gegentor zurück auf einen direkten Aufstiegsplatz. Das 0:0 gegen Ulm war bei widrigen Verhältnissen ein wahrer Kraftakt, auch weil durch die Ampelkarte von Romario Rösch (30.) und die Rote Karte für Kevin Ehlers (45.+1) zeitig viel Platz war. Vor 30.443 Zuschauern gelang spielerisch nicht viel, es waren andere Tugenden gefragt. Die waren da, aber vorm Gehäuse passierte zu wenig.

Jakob Lemmer (l.) und seine Kollegen fanden gegen den Spitzenreiter aus Ulm nicht zum Torerfolg.
Jakob Lemmer (l.) und seine Kollegen fanden gegen den Spitzenreiter aus Ulm nicht zum Torerfolg.  © Lutz Hentschel

Durch die Niederlage von Regensburg in Lübeck ist Dynamo Dresden jetzt aber wieder Zweiter, punktgleich mit dem Jahn, aber nur noch mit zwei Zählern Vorsprung auf den nächsten Gegner Münster.

Es war ein intensives, knüppelhart geführtes Spiel, das beinahe ausnahmslos von ruhenden Bällen dominiert wurde. Als 20 Minuten von der Uhr waren, betrug die Nettospielzeit knapp elf Minuten.

Ulm unterband viele Dresdner Angriffsversuche mit einem Foul, um die Hausherren gar nicht erst in ihren Rhythmus kommen zu lassen - die Quittung gab es nach einer halben Stunde.

Viel zu gewinnen, viel zu verlieren: Goldener Oktober für Dynamo?
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Bis dahin hatten die dominanten Dresdner schon so manche Chance (leichtfertig) weggelassen. Nach einer Ecke von Ahmet Arslan köpfte Stefan Kutschke (8.), Dennis Chessa klärte auf der Linie. Danach probierten es Arslan und Niklas Hauptmann aus der Distanz, doch so war Christian Ortag im SSV-Tor nicht zu bezwingen.

Dynamo war immer dann stark, wenn es spielerisch versuchte, die Dinge zu lösen. So nach 27 Minuten. Tom Zimmerschied steckte herrlich auf Hauptmann durch, er setzte den Ball genau auf das Lattenkreuz.

Sekunden später war Ulm nur noch zu zehnt. Der bereits verwarnte Romario Rösch (30.) brachte Jakob Lemmer zu Fall und durfte duschen.

Zuerst sah Romario Rösch (r.) bei den Spatzen die Gelb-Rote Karte.
Zuerst sah Romario Rösch (r.) bei den Spatzen die Gelb-Rote Karte.  © Lutz Hentschel
Anschließend wurde Kevin Ehlers (l.) aufseiten der SGD mit einem glatten Platzverweis vom Feld geschickt. Stefan Kutschke (M.) schob ihn runter.
Anschließend wurde Kevin Ehlers (l.) aufseiten der SGD mit einem glatten Platzverweis vom Feld geschickt. Stefan Kutschke (M.) schob ihn runter.  © Lutz Hentschel

Kevin Ehlers fliegt vom Platz, Stefan Kutschke lässt den späten Lucky Punch liegen

Beide Mannschaften schenkte sich im Spitzenspiel nur wenig, doch vor dem Tor fehlte die letzte Konsequenz.
Beide Mannschaften schenkte sich im Spitzenspiel nur wenig, doch vor dem Tor fehlte die letzte Konsequenz.  © Lutz Hentschel

Wie das manchmal in Überzahl so ist, Dresden fand dann keine Mittel mehr. Ulm riegelte mit seiner Fünferkette und dem Dreier-Mittelfeld davor ab und fuhr nur noch Konter - und das oft mit weiten Bällen.

Unter einen segelte Kevin Ehlers durch und hielt danach den frei durchlaufenden Leonardo Scienza am Trikot - Rot (45.+1). Kevin Broll lenkte den folgenden Freistoß Scienza an die Latte. Unentschieden überall: Zehn gegen zehn auf dem Platz, 1:1 nach Aluminium-Treffern, 0:0 auf der Anzeigetafel - Pause!

Müßig zu erwähnen, dass die zweite Hälfte eine Kraftfrage war, zumal es die 20 Akteure nun noch gegen Wind und Regen aufnehmen mussten. Den Verlust von Ehlers fing Markus Anfang auf, in dem er Will in die Innenverteidigung zog. Warum er dann aber Arslan (56.) rausnahm und Luca Herrmann brachte, keine Ahnung.

Wieso stehen bei Dynamo Leistung und Ergebnis zuletzt in keinem Verhältnis?
Dynamo Dresden Wieso stehen bei Dynamo Leistung und Ergebnis zuletzt in keinem Verhältnis?

Dresden versuchte, das Geschehen an sich zu reißen, prallte aber wiederholt an den rustikalen Spatzen ab, auch weil sie immer wieder das Tempo verschleppten. Spielerisch gelang nicht viel. Chancen gab es auch nicht. Auf der anderen Seite aber ebenfalls nicht. Und so lebte die Partie von der Spannung, der Suche nach der Lücke und dem Lucky Punch.

Doch die Partie hat zu sehr geschlaucht. Jeder Akteur hat Meter gemacht ohne Ende. Alle sehnten den Abpfiff herbei. Und dann hatte Kutschke (90.+3) noch dieses eine Brett. Aber frei vorm Tor fehlte die Kraft. Er sank mit Krämpfen zu Boden.

Im Gegenzug traf Lennart Stoll das Lattenkreuz. Dann war Schluss! Irre!

Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Ulm

3. Liga, 30. Spieltag

Dynamo Dresden - SSV Ulm 1846 0:0

Dynamo Dresden: Broll - Kammerknecht, Lewald, Ehlers, Park - Will - Arslan (55. L. Herrmann), N. Hauptmann - Lemmer (71. Oehmichen), Kutschke, Zimmerschied (76. J. Meier)

SSV Ulm 1846: Ortag - Gaal, Joh. Reichert (16. Yarbrough), Strompf - Allgeier, P. Maier, Brandt (80. Ahrend), Rösch - Chessa (89. Jann), Higl (89. Stoll), Scienza (80. Kastanaras)

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauer: 30.443

Gelbe Karten: Will (5), Kutschke (5), Bünning (6), Park (4) / Scienza (3)

Gelb-Rote Karten: - / Rösch (30./Foulspiel)

Rote Karten: Ehlers (45.+1/Notbremse) / -

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel

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