Dynamo-Coach Stamm ist die Ruhe in Person: "Habe keinen anderen Druck"

Dresden - Vor zwei Jahren war Thomas Stamm (42) in einer ähnlichen Situation. Mit der Zweiten des SC Freiburg beendete er die Saison auf Rang zwei - einem direkten Aufstiegsplatz. Nur hochgehen durfte er mit der Truppe nicht. Jetzt ist er mit Dynamo Dresden drei Tage vor Schluss Spitzenreiter, kann am Samstag in Bielefeld den letzten Schritt gehen. Wie groß ist der mentale Unterschied zwischen 2023 und 2025?

Im Spiel angespannt und immer "on fire", davor und danach meist die Ruhe in Person: So kann Thomas Stamm (42) Dynamo in die zweite Liga führen.
Im Spiel angespannt und immer "on fire", davor und danach meist die Ruhe in Person: So kann Thomas Stamm (42) Dynamo in die zweite Liga führen.  © Lutz Hentschel

"Ich finde es im Moment gleich wie damals", sagt Stamm völlig gelassen. Er macht bei dem Satz auch nicht den Eindruck einer großen Nervosität. Er ruht in sich - wie über den ganz großen Teil der Saison.

"Man versucht immer das Maximale herauszuholen. Wir waren extrem ehrgeizig, hatten kurz vor Schluss die 66-Punkte-Marke geknackt. Das war unser Ziel. Die Zweite des FC Bayern hatte mal 65 Zähler als Meister. Damit waren wir die beste U23-Mannschaft aller Zeiten", sagt der 42-Jährige.

Nun kann man die Zweite aus Freiburg und Dynamo nicht miteinander vergleichen, das weiß auch der Trainer: "Hier hast du in jedem Heimspiel 30.000 Zuschauer, in Freiburg waren es vielleicht 3000, also eine Null weniger."

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Trotzdem ist seine Vorgehensweise gleich: Ruhig bleiben, klar bleiben, keine Hektik aufkommen lassen.

Thomas Stamm bleibt auch vor dem großen Aufstiegsgipfel gelassen

Vor zwei Jahren führte Thomas Stamm (r., mit Philipp Treu) die U23 des SC Freiburg auf Rag zwei.
Vor zwei Jahren führte Thomas Stamm (r., mit Philipp Treu) die U23 des SC Freiburg auf Rag zwei.  © IMAGO/Nico Herbertz

"Ich habe keinen anderen Druck, ich spüre keinen anderen Druck, auch in den letzten Wochen nicht. Ich sehe es als großen Anreiz, das Maximale herauszuholen. Es fühlt sich absolut gleich an. Ich konnte in Freiburg ruhig arbeiten, ich kann es hier. Das glaubt mir wahrscheinlich keiner. Aber so ist es, weil es sich so anfühlt. Es ist die volle Unterstützung da, man spürt, dass die Jungs Woche für Woche Gas geben. Es ist ähnlich mit komplett anderen Rahmenbedingungen", sagt er jedes Wort mit einer unglaublichen Gelassenheit.

Das Beste, was Dynamo derzeit passieren kann. Stamm ist einer, der im überaus euphorischen Umfeld kühlen Kopf bewahrt, sich nicht anstecken lässt. Das lässt ihn kalt. "Ich war in der Vorwoche in Ingolstadt, habe mir Bielefeld live angeschaut. Da ist mir schon dreimal zum Aufstieg gratuliert worden. Das habe ich natürlich abgelehnt."

Am Samstag gegen 18.30 Uhr hätte er sicher nichts mehr dagegen. Mit einem Sieg wäre das Werk vollbracht. "Aber", hebt Stamm mahnend den Finger: "Erst arbeiten, dann genießen."

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Und dann wird auch er sicher einmal komplett aus sich herausgehen können.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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