Stamms Spagat: Kann Aufstiegs-Euphorie Dynamo durch die 2. Liga tragen?
Dresden - Am 12. Mai tuckerte Dynamos Aufstiegs-Truck über das Terrassenufer, Mannschaft, Trainer und Betreuer feierten ausgelassen. Knapp zweieinhalb Monate später kann man sich kaum noch daran erinnern. Trotzdem sind diese Eindrücke jetzt so wichtig.
Alles in Kürze
- Dynamo Dresden will Euphorie in die neue Saison mitnehmen
- Coach Thomas Stamm betont Bedeutung von Selbstvertrauen
- Schwierige Aufgabe: Euphorie übertragen und Realität bewahren
- Stamm warnt vor zu großer Verlassenschaft auf Euphorie
- Harte Arbeit und Mut sollen zum Erfolg führen

"Die Realität ist sicherlich auch so, dass wir dieses Jahr extrem beißen müssen, dass wir uns strecken müssen, dass es schwierig wird", gibt Thomas Stamm (42) mit Blick auf die neue Spielzeit zu.
Umso wichtiger also, dass "wir Selbstvertrauen, Selbstverständnis aus diesem Jahr, aus dieser Euphorie mitnehmen. Das ist etwas, was bleiben kann, dass man so ein Selbstverständnis hat, nach dem Motto: Hey, wir sind gut, und wenn wir gut arbeiten, wenn wir intensiv arbeiten, dann wird man auch belohnt. Also unbedingt Euphorie, unbedingt diese Emotionen mitnehmen", erklärt Dynamos Coach.
Der Schweizer hatte in den vergangenen sechs Wochen der Vorbereitung die schwierige Aufgabe, zum einen die Euphorie aus der Aufstiegssaison zu übertragen, gleichzeitig aber auch jedem klarzumachen, dass es im Bundesliga-Unterhaus auch deutlich mehr Gegen- als Rückenwind geben kann.
"Allen muss bewusst sein, dass es etwas Neues ist, und dass es letztes Jahr auch Phasen gab, wo wir gemeinsam durch mussten."

Thomas Stamm findet Euphorie wichtig, will sich aber nicht darauf verlassen

Die Euphorie soll Schwarz-Gelb in dieser Saison tragen, ähnlich wie es vergangene Spielzeit vielleicht bei der SV Elversberg nach dem Aufstieg gelungen war.
"Auf das haben hier alle - ich ein Jahr, alle anderen drei Jahre - hingearbeitet, dass man wieder da ist, wo man hin möchte, wo man sich auch sieht. Jetzt liegt es aber an allen, auch zu beweisen, dass wir dahin gehören. Dann finde ich es wichtig, dass Euphorie da ist, dass die Leute hungrig sind auf das, was kommt."
Läuft es mal nicht, werden auch wieder Pfiffe kommen, dessen ist sich auch der 42-Jährige bewusst. "Das müssen wir dann auch schlucken", so Stamm.
Und: "Wichtig ist, dass wir uns nicht nur darauf verlassen. Euphorie holt keine Punkte, Tradition holt auch keine Punkte. Sondern es ist am Ende harte Arbeit und manchmal auch Überzeugung und Mut."
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Picture Point/Gabor Krieg