Dynamo und das Wort Aufstieg: "Wissen, wie schnell alles kippen kann"

Dresden - Dienstag, 8. November 2022: Dynamo Dresden verliert 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden, liegt mit 22 Punkten auf Rang neun. Es ist die bis dato letzte Pleite. Es folgen elf Partien ohne Niederlage. Es ist nicht nur die längste Serie in den letzten sieben Jahren. Sieben Siege und vier Unentschieden in Folge katapultieren die SGD auf Rang vier - Relegation derzeit. Reden die Schwarz-Gelben jetzt offensiv vom Aufstieg?

Extrem wertvoll in den letzten Spielen: Stefan Kutschke (34, 2.v.r.) köpft hier das 1:0 in Dortmund. Der Stürmer geht derzeit voran.
Extrem wertvoll in den letzten Spielen: Stefan Kutschke (34, 2.v.r.) köpft hier das 1:0 in Dortmund. Der Stürmer geht derzeit voran.  © Picture Point/Gabor Krieg

Stefan Kutschke (34) steht verschwitzt in den Katakomben des Rudolf-Harbig-Stadions. Die Partie gegen den MSV Duisburg ist gerade 15 Minuten vorbei - ein 2:0-Sieg.

"Also noch mal", beginnt er seine Ausführungen. "Wir standen hier vor zwei, zweieinhalb Monaten, da war alles schlecht. Das wussten wir. Da war es von außen schlecht, das Umfeld war nicht gut. Wir haben uns gefangen, haben jetzt eine gute Bilanz. Wir wissen aber auch, wie schnell das alle kippen kann", sagt der Routinier.

"Kutsche" ist einer, der in seiner langen Laufbahn im Fußball alles erlebt hat - positiv wie negativ. Es sind keine Floskeln, die er raushaut, um den Ball flachzufallen, um Dynamo kleinzureden. Nein.

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Er will gar nicht warnen, nur aufzeigen, was in den verbleibenden Spielen alles noch passieren könnte. Alle Aufstiegskandidaten spielen noch geballt gegeneinander.

Markus Anfang will noch nicht vom Aufstieg in die 2. Bundesliga reden

Schaut angeblich nicht auf die Tabelle und beschäftigt sich auch nicht mit dem Thema Aufstieg: Dynamo-Trainer Markus Anfang (48).
Schaut angeblich nicht auf die Tabelle und beschäftigt sich auch nicht mit dem Thema Aufstieg: Dynamo-Trainer Markus Anfang (48).  © Lutz Hentschel

Da kann es für die einen schnell hoch, aber ebenso schnell nach unten gehen. Die einstigen Kandidaten TSV 1860 München und Ingolstadt, der kommende Gegner, können ein Lied davon singen. Eine Schwächephase und du bist weg.

"Die Leistung zu bestätigen, das ist für mich immer die Kunst. Das ist jetzt auch nach Dortmund so gewesen. Die Leute kommen her mit gewissen Vorsätzen. Du merkst es an den Reaktionen, wenn nicht gleich alles klappt, wie unruhig es wird, aber wo ein Plan dahinter steckt. In der zweiten Hälfte haben wir das dann bestätigt. Aber auch da müssen wir uns verbessern, wir müssen Spiele nicht immer so spannend machen", so Kutschke. "Wir sind besser geworden, aber es geht noch mehr."

Das sieht sein Trainer Markus Anfang (48) genauso. Er will das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen. "Über solche Themen muss ich mir keine Gedanken machen. Wir haben zur Rückrunde gesagt, wir wollen besser werden. Wir sind auf einem guten Weg. Alles andere interessiert mich nicht. Wenn wir besser werden, erzielen wir auch die Ergebnisse."

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Und die führen Dresden gerade in Richtung 2. Bundesliga. Hätte am Abend des 8. November keiner gedacht.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg, Lutz Hentschel

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