Dynamos Akaki Gogia ist "jetzt natürlich ein anderer": Doch wann startet er so richtig durch?

Dresden - Am liebsten wäre Akaki Gogia (30) wohl noch ein paar Wochen in der Türkei geblieben. Denn auf Training auf dem Kunstrasen hat Dynamo Dresdens Außenbahnspieler nur wenig Lust.

Akaki Gogia (30, vorn) will in der Rückrunde wieder richtig durchstarten. Dafür wurde im Trainingslager auch an der Spritzigkeit gefeilt.
Akaki Gogia (30, vorn) will in der Rückrunde wieder richtig durchstarten. Dafür wurde im Trainingslager auch an der Spritzigkeit gefeilt.  © Lutz Hentschel

Begründet ist das in seiner schweren Knieverletzung von Ende September 2019. "Ich habe mir mein Kreuzband damals noch bei Union Berlin auf einem Kunstrasen gerissen. Ich trainiere da nicht gerne drauf", gibt der 30-Jährige zu.

In Belek waren die Bedingungen für ihn dagegen optimal. "Wir hätten gerne noch bleiben können, aber nur, wenn die Familie nachkommt", so Gogia, der inzwischen zweifacher Familienvater ist.

Seine zweijährige Tochter und der zehn Monate alte Sohn haben beim Deutsch-Georgier so einiges verändert. "Natürlich bin ich genervt, wenn wir nicht gewinnen. Mit Kindern daheim ist es aber was Anderes. Du kommst nach Hause, die wollen spielen, einen Hund gibt es auch noch", erklärt "Andy".

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Die Prioritäten im Leben ändern sich mit einer Familie, da ist auch der Flügelspieler keine Ausnahme. Auch auf dem Platz ist Gogia nicht mehr derselbe.

"Natürlich bin ich auch ein anderer. Ich habe zwei Kinder zu Hause, bin wesentlich älter. Ich versuche aber immer noch, so wie damals Tore zu schießen und gute Vorlagen zu spielen. Bis jetzt hat es leider noch nicht geklappt, ich bleibe trotzdem dran!"

Bei Akaki Gogia ist der Knoten noch nicht geplatzt

Im Test gegen Sampdoria Genua kam Akaki Gogia (30, r.) noch nicht so recht in Fahrt.
Im Test gegen Sampdoria Genua kam Akaki Gogia (30, r.) noch nicht so recht in Fahrt.  © Lutz Hentschel

Null Tore und null Vorlagen in neun Spielen heißt die magere Beute bisher nach seiner Rückkehr ins Rudolf-Harbig-Stadion.

Zum Vergleich: Bei seinem letzten Engagement in Dresden in der Saison 2016/17 waren es in zehn Tore und zwei Vorlagen in 24 Spielen.

Der Knoten ist bisher noch nicht wieder geplatzt, und auch Gogia weiß, "dass die Leute hier natürlich immer wieder vergleichen. Das waren aber ganz andere Bedingungen. Es war ein anderer Trainer, es waren andere Mitspieler, ein anderes System. Man kann es einfach nicht vergleichen."

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Trotzdem arbeitet Gogia hart, um doch wieder ein paar Scorerpunkte zu erlangen. In den beiden Testspielen in der Türkei ist das noch nicht geglückt.

"Das nervt aber nicht", so der Außenbahnspieler. "Solange wir am Ende gewinnen, ist es mir egal, ob ich das Tor mache oder jemand anderes. Ich versuche zu helfen, so gut es geht."

Dafür feilt "Andy" auch an seiner Spritzigkeit. "Im Alter wird man nicht unbedingt schneller. Man darf aber nicht langsamer werden", scherzt er. Bleibt Gogia weiterhin so positiv, ist alles Weitere nur eine Frage der Zeit.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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