Dynamo-Coach Anfang: "Für einen Drittligisten war das ein top Trainingslager!"

Belek – So schnell sind zehn Tage um. Bei bestem Fußballwetter hat sich Dynamo an der türkischen Mittelmeerküste auf die verbleibenden 21 Spiele in der 3. Liga vorbereitet. Am letzten Tag nahm sich Coach Markus Anfang (48) noch einmal die Zeit für ein umfassendes Fazit.

Die zehn Tage im türkischen Belek sind vorbei. Dresdens Trainer Markus Anfang (48) konnte seiner Truppe viele Inhalte vermitteln. Jetzt gilt es diese auch umzusetzen.
Die zehn Tage im türkischen Belek sind vorbei. Dresdens Trainer Markus Anfang (48) konnte seiner Truppe viele Inhalte vermitteln. Jetzt gilt es diese auch umzusetzen.  © Lutz Hentschel

TAG24: Herr Anfang, konnten Sie die Inhalte so umsetzen, wie Sie es sich vorgenommen haben?

Anfang: "Soweit hat das gepasst. Ein Training hätten wir gern anders gestaltet, dafür waren aber zu viele Spieler ausgefallen. Passiert, da muss man flexibel sein."

TAG24: Sind die Inhalte auch bei den Spielern angekommen?

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Anfang: "Ich finde schon. Wir hatten in beiden Testspielen genau das gezeigt, was wir machen wollten: Mittelfeld-Pressing und Umschalten. Du bekommst nicht alle Inhalte rein, weil auch die Belastung eine Rolle spielt. Es wurde ja auch im athletischen Bereich trainiert. Aber auch da konnten wir Spitzen setzen."

TAG24: Gibt es einzelne Gewinner dieses Trainingslagers?

Anfang: "Nein, das würde ich so nicht sagen. Das war durch die Bank ein gelungenes Camp. Nachbetrachtet können wir mit allem zufrieden sein. Wir konnten alle Spieler belasten, bis auf Sven Müller sind keine Spieler mit größeren Verletzungen ausgefallen. Wir konnten unser Programm durchziehen und haben zwei ordentliche Testspiele gehabt. Für einen Drittligisten war das ein top Trainingslager."

TAG24: War der Start mit der Verletzung von Sven Müller dann der einzige Wermutstropfen?

Anfang: "Das war schon ein Schock, ich hätte mir schon gewünscht, dass Sven dabeibleibt. Du willst mit drei Torhütern ordentlich im Trainingsbetrieb rotieren, so fehlt dann natürlich einer."

TAG24: Trotzdem fehlten zum Schluss gleich drei Spieler erkältet. Haben Sie Sorge, dass sich das noch ausbreitet?

Anfang: "Wir versuchen vernünftig zu sein, unser Arzt hat auch ein paar Medikamente verteilt. Wenn ich sehe, was da in Deutschland gerade passiert, vielleicht wäre daheim noch der ein oder andere dazugekommen."

Verlängerte Arme: Mit Krücken lässt sich gut dirigieren. Das operierte Knie stellte für Dynamo-Trainer Markus Anfang (48) keine Hürde dar.
Verlängerte Arme: Mit Krücken lässt sich gut dirigieren. Das operierte Knie stellte für Dynamo-Trainer Markus Anfang (48) keine Hürde dar.  © Lutz Hentschel

"Da ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen und wir erzählen uns, wie toll wir sind. Es ist auch kritisch, gibt mal Reibung."

Markus Anfang (48) in der Medienrunde am letzten Camptag. Er war mit dem Erreichten am Mittelmeer zufrieden.
Markus Anfang (48) in der Medienrunde am letzten Camptag. Er war mit dem Erreichten am Mittelmeer zufrieden.  © Lutz Hentschel

TAG24: Ist die Stimmung in der Mannschaft tatsächlich so gut, wie sie auch rüberkommt?

Anfang: "Ich glaube schon, dass sie sich alle gut verstehen. Das passt. Gleichzeitig treiben sie sich an. Auch im Trainer- und Betreuerteam ist alles in Ordnung. Da ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen und wir erzählen uns, wie toll wir sind. Es ist auch kritisch, gibt mal Reibung. So ist das auch mit der Mannschaft. Die sind nicht alle beste Freunde, es muss auch mal rappeln. Insgesamt ist das aber schon eine gute Truppe."

TAG24: Was hat sich im Vergleich zur Hinrunde verändert?

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Anfang: "Inzwischen wirken wir deutlich stabiler als Mannschaft, spielen aggressiver, gerade gegen den Ball. Diese gewisse Angst vor Fehlern wird so langsam abgelegt. In den zwei Testspielen habe ich die nicht wahrgenommen. Die Entwicklung ist sehr positiv."

TAG24: Haben Sie ein Ziel, wann Sie von einer guten Rückrunde sprechen können?

Anfang: "Logisch, dass wir Punkte holen wollen. Aber das Ziel heißt besser werden. Inhaltlich und auch auf dem Punktekonto. Jeder kann da an sich selbst arbeiten. Für die Spieler haben wir auch individuelle Ziele, die sie sich stecken sollen. Dafür musst du aber arbeiten und im Training Gas geben. Nicht zufrieden sein, sondern besser werden. Wenn das jeder Spieler macht und wir auch im Kollektiv besser werden, fahren wir die Ergebnisse ein."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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