Dynamo trotzt der Gefühls-Achterbahn: Sieg gegen 1860 wie ein Neu-Anfang!

Dresden - Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt reichen manchmal nur wenige Tage. Die vergangene Woche glich bei Dynamo Dresden einer Achterbahnfahrt der Gefühle.

Markus Anfang (49, M.) und seine Mannen grüßten plötzlich wieder von der Tabellenspitze.
Markus Anfang (49, M.) und seine Mannen grüßten plötzlich wieder von der Tabellenspitze.  © Lutz Hentschel

Durch den schwachen Auftritt in Halle kam die Sorge um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Es folgten die Entlassung von Sportgeschäftsführer Ralf Becker (53), Diskussionen um Markus Anfang (49) sowie die öffentliche Rückendeckung für Dresdens Coach.

"Natürlich kann man darüber reden, dass wir einen Zehn-Punkte-Vorsprung verspielt haben, und dass die Auftritte in Aue und in Halle miserabel waren. Da haben wir nicht ansatzweise gezeigt, was wir können", gab Kapitän Stefan Kutschke (35) zu.

"Es fühlte sich so an, als wenn wir gleich auf Platz neun abgerutscht wären. Aber dieser Kritik müssen wir uns stellen."

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Hatten sie und nach dem hart umkämpften 2:1-Sieg gegen 1860 München vom Freitagabend standen die Schwarz-Gelben plötzlich als Spitzenreiter da. Die Tabellenführung hielt zwar keine 24 Stunden, trotzdem mutete sie nach der Gefühlslage der vergangenen Tage fast schon grotesk an.

"In der Woche war gefühlt alles schlecht, wir haben es verkackt. Jetzt sind wir am Freitagabend Tabellenführer. Suspekt, aber wir nehmen es trotzdem mit", konnte auch Abwehrspieler Jakob Lewald (25) nur wenige Minuten nach dem 17. Saisonsieg zugeben.

"Fantastisch, oder?", fragte auch Anfang etwas sarkastisch. Der Coach stellte klar: "Wichtig ist für uns, dass wir uns in so einem Heimspiel belohnt und die drei Punkte geholt haben. Die Tabelle ist nicht wirklich entscheidend."

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Applaus für sein Team: Dynamo-Coach Markus Anfang (49) konnte gegen 1860 München endlich mal mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Applaus für sein Team: Dynamo-Coach Markus Anfang (49) konnte gegen 1860 München endlich mal mit dem Ergebnis zufrieden sein.  © Lutz Hentschel

Spätestens nach dem letzten Spieltag aber schon. Und am Samstag können der 49-Jährige und seine Mannen gegen den direkten Konkurrenten SSV Ulm bereits wieder den Platz an der Sonne übernehmen.

"Wir hatten gesagt, wir haben noch zehn Spiele. Eins davon haben wir hinter uns. Wir werden alles dafür tun, die nächsten neun Spiele mit unseren Fans – gerade das nächste Heimspiel – so anzugehen, dass wir da drei Punkte holen können", versprach der Coach.

Vielleicht war die Partie gegen 1860 auch so etwas wie ein kleiner Neu-Anfang. "Wir haben so viele Spiele gehabt, wo das Ergebnis den Spielverlauf nicht widergespiegelt hat", so Anfang.

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Gegen München glänzte seine Mannschaft dann aber eher mit Effektivität und Nervenstärke. Zwar gab's auch wieder den inzwischen fast üblichen Aussetzer in der Abwehr inklusive Gegentor. Doch man ließ sich nicht davon unterkriegen.

"Ich bin glücklich, dass wir nach dieser doch schweren Woche eine Reaktion gezeigt haben", freute sich Anfang. Nicht weniger wird es auch gegen Ulm brauchen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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