Dynamo zieht neuen Stürmer an Land, ein anderer wechselt zu Union Berlin

Dresden - Das Gerücht schwirrte schon eine ganze Weile durch Dresden, nun hat Dynamo Nägel mit Köpfen gemacht: Vincent Vermeij (31) stürmt zur SGD. Der Niederländer kommt von Liga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf, wo er noch bis Ende 2026 einen Vertrag besaß. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.

Vincent Vermeij (31, l.) stürmt von Fortuna Düsseldorf an die Elbe. Die Chancen auf eine Verpflichtung von Andi Hoti (22, r.) sind hingegen gesunken, ausgeschlossen ist aber noch nichts.
Vincent Vermeij (31, l.) stürmt von Fortuna Düsseldorf an die Elbe. Die Chancen auf eine Verpflichtung von Andi Hoti (22, r.) sind hingegen gesunken, ausgeschlossen ist aber noch nichts.  © Hendrik Schmidt/dpa

Spieler und Dynamo waren sich schon seit Längerem einig, doch zwischen der SGD und Fortuna hakte es noch. Offenbar haben die Schwarz-Gelben dann in Sachen Angebot noch einmal nachgelegt. Wie die Sachsen am Montag bekannt gaben, war Vermeij bereits am Freitag zur Vertragsunterschrift in Dresden.

"Mit Vincent konnten wir einen Spieler für uns gewinnen, der die 2. Bundesliga und ihre Anforderungen sehr gut kennt und bereits in zahlreichen Spielklassen über die zweite Liga hinaus seine Qualität unter Beweis gestellt hat. Mit seiner Körpergröße und Technik kann er unserer Offensive weitere Durchschlagskraft geben", sagt Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (49).

Vermeij ist der achte Neuzugang. Den Verein verlassen wird nach TAG24-Informationen hingegen Dmytro Bohdanov (18). Er steht vor einem Wechsel in die Nachwuchsabteilung von Union Berlin.

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Ein erstes Anzeichen dafür gab es schon am Wochenende. Beim Spiel der U19 von Dynamo in der DFB-Liga gegen Hertha BSC (1:2) fehlte der 18-Jährige bereits im Kader.

Dmytro Bohdanov wechselt in den Nachwuchs von Union Berlin

Dmytro Bohadanov (18) steht vor einem Wechsel in den Nachwuchs von Union Berlin.
Dmytro Bohadanov (18) steht vor einem Wechsel in den Nachwuchs von Union Berlin.  © Lutz Hentschel

Bohdanov entstammt der Jugend von Dynamo Kiew. Er floh mit seiner Familie nach Dresden und schloss sich dem Nachwuchs von Dynamo an. Unter dem damaligen Interimstrainer Heiko Scholz trainierte er am Ende der Saison 2023/2024 mit den Profis, am 4. Mai 2024 kam er bei der 0:1-Heimniederlage gegen Verl als Einwechselspieler für Robin Meißner (25) zu seinem Profidebüt.

Unter dem neuen Trainer Thomas Stamm (42) blieb er auch in der anschließenden Saison im Profikader, wurde beim damaligen Drittligisten in der Vorrunde fünfmal eingewechselt, dabei bereitete er einen Treffer vor. Mit der U19 gelangen ihm in der Spielzeit parallel dazu in 16 Spielen 17 Tore.

Dass er sich im Profiteam nicht weiter festbeißen konnte, lag nach Aussage des Vereins an seiner mangelnden Einstellung. An der fehlt es Vermeij mit Sicherheit nicht.

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Der Mittelstürmer will bei der SGD ein neues Kapitel aufschlagen und trifft mit Kollege Christoph Daferner (27) auf einen ehemaligen Teamkollegen (spielten bei der Fortuna gemeinsam). Der Niederländer kennt aus seiner Zeit beim SC Freiburg II zudem Stamm (42) sowie Sascha Risch (25).

Dynamo Dresden: Vincent Vermeij kennt Trainer Thomas Stamm und Sascha Risch aus Freiburg

Vincent Vermeij (31) bei seiner Vertragsunterschrift am vergangenen Freitag.
Vincent Vermeij (31) bei seiner Vertragsunterschrift am vergangenen Freitag.  © SG Dynamo Dresden

"Ich hatte mit Vincent in Freiburg eine sehr erfolgreiche Zeit und die Zusammenarbeit war durchweg positiv. Deshalb ist der Kontakt in den zurückliegenden Jahren auch nie wirklich abgebrochen. Er geht als absoluter Teamplayer voran. Umso mehr freue ich mich, dass wir ihn jetzt für Dynamo begeistern und so unserem Kader eine weitere Komponente hinzugeben konnten", so Stamm.

Spielberechtigt ist der 1,95 Meter große Stürmer sofort, kann theoretisch also im DFB-Pokalspiel am kommenden Montag (18 Uhr) gegen den 1. FSV Mainz 05 seine offizielle Premiere für Dynamo feiern.

Die inoffizielle steigt womöglich schon am Mittwoch beim Testspiel gegen Hertha BSC II in der Walter-Fritzsch-Akademie, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

"Ich freue mich sehr auf die Zeit in Dresden. Die Voraussetzungen hier sind hervorragend. Jetzt bin ich gespannt darauf, ein paar bekannte Gesichter wiederzusehen und die Mannschaft und die Mitarbeiter kennenzulernen, um dann als Team die Aufgaben in der Saison anzugehen", sagt der Niederländer selbst.

Vermeij kommt mit der Empfehlung von 50 Zweitligaspielen mit insgesamt 13 Toren und vier Vorlagen. In der 3. Liga schoss er in 120 Partien 48 Tore.

Beim DFB-Pokalspiel in der vergangenen Saison, als die Fortuna in Dresden in der ersten Runde scheiterte, fehlte Vermeij übrigens mit einer Fersenverletzung, im März dieses Jahres zog er sich einen Innenbandriss im Knie zu.

Da er bei der Fortuna auf dem Abstellgleis stand, fehlte er beim ersten Spiel der Saison, in Hannover stand er nach Angaben des Vereins wegen Rückenproblemen nicht im Kader.

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa, Lutz Hentschel

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