Kommt der Wind schon von vorn? Dynamo will heute Abend gegen den KSC bestehen

Dresden - 20.30 Uhr, Flutlichtspiel: Ganz Fußball-Deutschland wird am Samstagabend nach Dresden schauen. Über 31.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion und über eine Million an den TV-Geräten. Geht Dynamo daher die Partie gegen den Karlsruher SC etwas anders an?

Christoph Daferner (27) und seine Mitspieler wollen gegen den KSC den ersten Heimsieg holen.
Christoph Daferner (27) und seine Mitspieler wollen gegen den KSC den ersten Heimsieg holen.  © Robert Michael/dpa

"Das verändert nichts, außer dass man vielleicht ein bisschen mehr im Fokus steht, ein paar Leute mehr zuschauen. Von der Herangehensweise, vom Ablauf, wie die Spieler es angehen, ist das eigentlich längst Normalität. 20.30 Uhr spielen wir jetzt in der 2. Liga, 19 oder 19.30 Uhr in der 3. Liga. Letztes Jahr Darmstadt im Pokal war auch nach 20 Uhr, von daher ist das immer der ähnliche Ablauf", macht Thomas Stamm (42) klar.

Allerdings spielt man jetzt unter anderen Voraussetzungen. Denn die SGD hängt mit nur fünf Zählern im Tabellenkeller, der KSC schielt mit neun Zählern mehr auf dem Konto auf einen Aufstiegsplatz. Zu Hause hat die SGD noch nicht gewonnen.

Der Druck wird nicht kleiner, und auch die Stimmung könnte irgendwann kippen. "Grundsätzlich geht es um gute Leistungen. Ich glaube, das spüren ganz, ganz viele jetzt auch nach Darmstadt. Hier hat man am Feedback von den Fans gespürt, dass man alles auf dem Platz gelassen hat", findet Dynamos Coach.

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"Wir haben in jedem Spiel gezeigt, dass wir alles auf den Platz lassen, alles geben. Da geht es darum, in der Qualität und dann in der Konstanz einfach besser zu arbeiten. Dann gehört es dem Profifußball dazu, wenn du nicht so viele Spiele gewinnst, dass der Wind dann irgendwann mal ein bisschen mehr von vorne kommt."

Dynamo-Coach Thomas Stamm weiß: Wer mit Druck nicht umgehen kann, ist fehl am Platz

Bislang stehen die Fans bedingungslos hinter Dynamo.
Bislang stehen die Fans bedingungslos hinter Dynamo.  © Robert Michael/dpa

Das habe aber laut dem Schweizer keinen Einfluss auf die tägliche Arbeit.

"Wir tun gut daran, die Art und Weise so beizubehalten, wie wir sie haben. Dann haben wir auch - das haben wir bis jetzt gespürt - unglaublich viel Unterstützung, weil die Fans sehen, dass wir eng dran sind, weil sie sehen, dass wir immer wieder alles auf den Platz lassen", so Stamm.

"Es ist nicht nur in Dresden so, dass der Wind da manchmal von vorne kommt. Sei es medial, sei es von den Zuschauern, sei es vielleicht auch intern. Das wird sich in 20 Jahren nicht verändern. Deshalb spüre ich den Druck, den ich immer spüre, den ich auch gespürt habe, wenn wir fünf Spiele am Stück gewonnen haben. Der Druck von der eigenen Erwartungshaltung ist immer höher. Egal, was medial oder was von den Zuschauern kommt."

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Doch der wird eben nicht kleiner, auch nicht vor einem großen Live-Publikum am Samstagabend. "Wer nicht damit umgehen kann, der ist fehl am Platz. Sei es als Spieler, seien es Vereinsverantwortliche, sei es eine Funktion, wie ich sie habe: Das gehört einfach dazu. Das muss man eher als Herausforderung sehen und als Privileg, mit so einem Druck dann auch umgehen zu können", so Dynamos Coach.

Er will einfach nur - wie auch alle Fans -, dass "wir uns für Leistungen aus den letzten Wochen" belohnen.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa

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