Dynamos Defensiv-Plan gegen Mannheim hätte schiefgehen können: "Haben uns etwas dabei gedacht"

Dresden - Etwas überraschend stand Claudio Kammerknecht (23) am Samstag beim Sieg gegen Waldhof Mannheim nicht in Dynamo Dresdens Startelf. Markus Anfang (48) hatte einen Plan, doch der hätte auch schiefgehen können.

Kevin Ehlers (22, l.) kam bei Dominik Martinovics (26) Kopfball-Tor zu spät. Robin Becker (26, nicht im Bild) fehlte komplett.
Kevin Ehlers (22, l.) kam bei Dominik Martinovics (26) Kopfball-Tor zu spät. Robin Becker (26, nicht im Bild) fehlte komplett.  © IMAGO/Peter Kotzur

Denn neben Kevin Ehlers (22), der den gesperrten Innenverteidiger Jakob Lewald (24) ersetzte, kam auch Robin Becker (26) rechts daneben in der Viererkette zu seinem fünften Startelf-Einsatz. Und die beiden Neuen offenbarten bei Dominik Martinovics (26) 0:1 in der 5. Spielminute einige Abstimmungsschwierigkeiten.

"Klar kann man immer sagen, es wäre ohne die Wechsel vielleicht nicht passiert. Wenn ich aber an das zweite Gegentor in Saarbrücken denke, da geht der Ball auch durch, obwohl alle auf dem Feld standen, die die Wochen davor auch gespielt haben", erklärt Anfang.

"Zu pauschalisieren ist schwierig. Wir haben uns was dabei gedacht, hinten raus war es noch einmal wichtig, dass wir Kammerknecht einwechseln konnten, der viele Kopfbälle weggeholt hat", so der 48-Jährige.

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Dynamos Coach hatte Kammerknecht zunächst auf die Bank gesetzt. Logisch, dass der formstarke Rechtsverteidiger darüber nicht begeistert war: "Er ist mir um den Hals gefallen und hat sich total gefreut", scherzt Anfang.

"Natürlich ist es brutal schwer für ihn. 'Kammer' hat das auf jeder Position bisher super gemacht, es tat mir auch im Herzen leid. Aber ich habe es ihm erklärt. Natürlich hat er dabei nicht gestrahlt, er hat es am Ende aber auch verstanden."

Pure Erleichterung herrschte bei Kevin Ehlers (r.) und Claudio Kammerknecht (23) nach dem Schlusspfiff.
Pure Erleichterung herrschte bei Kevin Ehlers (r.) und Claudio Kammerknecht (23) nach dem Schlusspfiff.  © Lutz Hentschel

Dynamo-Coach Markus Anfang erklärt seinen Plan: "Wir mussten dann schauen, wer der variabelste Spieler ist"

Mit viel Einsatz und Leidenschaft in jedem Zweikampf: Robin Becker (r.) verteidigt gegen Dominik Martinovic.
Mit viel Einsatz und Leidenschaft in jedem Zweikampf: Robin Becker (r.) verteidigt gegen Dominik Martinovic.  © IMAGO/Peter Kotzur

Der Plan war nachvollziehbar. Denn da Max Kulke (22) noch länger verletzt fehlt und Michael Akoto (25) den gelbgesperrten Niklas Hauptmann (26) im zentralen Mittelfeld ersetzte, gab es in Paul Will (24) nur noch einen etatmäßigen Spieler für die Sechs.

"Grundsätzlich musst du als Trainer ja 90 Minuten planen. Wir mussten dann schauen, wer der variabelste Spieler ist, der jederzeit zur Verfügung wäre", spielt Dynamos Coach seine Gedanken erneut durch.

Kammerknecht hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass er sowohl als Innenverteidiger als auch als Rechtsverteidiger und im defensiven Mittelfeld stark aufspielen kann. Anfang: "Wenn wir ihn von Beginn an aufgestellt hätten, er wäre vielleicht noch mit Gelb verwarnt gewesen, Michael und Paul hätten nicht mehr gekonnt, dann hätten wir ein Problem gehabt."

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Sowohl Becker als auch Ehlers haben sich im Laufe der Partie immer mehr stabilisiert und Kammerknecht musste in den letzten Minuten doch noch im defensiven Mittelfeld als Akoto-Ersatz ran.

Bei seiner Rückkehr nach Freiburg am Samstag wird der 23-Jährige aber sicherlich wieder von Beginn an verteidigen. Denn dann haben auch Lewald und Hauptmann ihre Sperren abgesessen.

Titelfoto: IMAGO/Peter Kotzur

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