Ex-Dynamo-Kapitän muss zwei Abstiege verkraften! "Das ist wohl einmalig"

Dresden - Als Dynamos Stadionsprecher Peter Hauskeller (72) am Samstag die Aufstellung der Gäste aus Unterhaching vorlas, sagte er: "Willkommen zurück, Tim Knipping." Dann passierte etwas, was bei einem Ex-Spieler in jedem Stadion eher selten ist. Die Fans pfiffen nicht, sie applaudierten laut. Der 32-Jährige selbst hat all das aufgesogen.

Stieg mit der SpVgg Unterhaching in die Regionalliga ab: Ex-Dynamo-Kapitän Tim Knipping (32).  © IMAGO / foto2press

Knipping stand auch nach dem Abpfiff noch lange im weiten Rund, hat sich alles angeschaut und zufrieden gelächelt. "Absolute Gänsehaut", grinste er nach dem Spiel.

"Ich habe mir zig Videos von den Feierlichkeiten angeschaut. Hab sie überall bei uns in der Kabine herumgezeigt. Ich freue mich riesig für den Verein, dass er endlich das geschafft hat, was er verdient hat. Ein bisschen Neid war auch dabei."

Knipping stieg 2021 mit Dynamo als Meister auf, damals ohne Fans. "Das war coronabedingt leider so. Uns ist das verwehrt geblieben. Daher bin ich ein bisschen neidisch, aber ich habe mich gefreut für die ganzen Jungs, mit denen ich noch zusammen gespielt habe. Das ist was ganz Besonderes. Auch wenn das bei uns nicht so geklappt hat, ich hatte hier in Dresden wunderbare Momente."

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Drei Jahre hat "Knipser" buchstäblich seine Knochen für Dynamo hingehalten. Der Aufstieg in der ersten Saison, sein Tor in der 2. Liga zum 1:1 beim HSV, sein Kreuzbandriss wenige Wochen später beim 4:1 in Rostock - seinen Verlust konnte damals keiner auffangen.

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Nach Doppel-Abstieg: Wie geht es jetzt für Tim Knipping weiter?

Der 32-Jährige war von 2020 bis 2023 bei der SGD aktiv.  © Picture Point / Gabor Krieg

Der Abstieg in der Relegation gegen Kaiserslautern und der Neuanfang unter Markus Anfang (50). Unvergessen sind die Bilder, als er nach dem letzten Spieltag der Saison 2022/2023 weinend auf dem Rasen stand, weil er wusste: Hier geht es für ihn nicht weiter. Das ging ans Herz.

Und auch jetzt schreibt Knipping wieder eine unglaubliche Geschichte. Er war für ein Jahr von Sandhausen nach Unterhaching ausgeliehen. Er stieg quasi doppelt ab. Sein Vertrag beim SVS hatte nur Gültigkeit für die 3. Liga.

"Da musste ich mir schon einige Sprüche anhören. Das ist wohl einmalig. Das ist bitter", sagte er. Wie es weitergeht, weiß er noch nicht.

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"Das Wichtigste ist, ich bin trotz der vielen Verletzungen jetzt gesund. Es gibt Schlimmeres, bin froh, dass ich spielen kann. Der Rest wird sich zeigen, ich brenne noch für den Fußball."

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Arminia Bielefeld 38 64:36 72
2 SG Dynamo Dresden 38 71:40 70
3 1. FC Saarbrücken 38 59:47 65
4 FC Energie Cottbus 38 64:54 62
5 FC Hansa Rostock 38 54:46 60
6 Viktoria Köln 38 59:48 59
7 SC Verl 38 62:55 57
8 Rot-Weiss Essen 38 55:54 56
9 SV Wehen Wiesbaden 38 59:60 55
10 FC Ingolstadt 04 38 72:63 54
11 TSV 1860 München 38 57:61 53
12 Alemannia Aachen 38 44:44 50
13 FC Erzgebirge Aue 38 52:65 50
14 VfL Osnabrück 38 46:55 48
15 VfB Stuttgart II 38 49:59 47
16 SV Waldhof Mannheim 38 43:45 46
17 Borussia Dortmund II 38 53:60 43
18 Hannover 96 II 38 51:70 37
19 SV Sandhausen 38 49:69 35
20 SpVgg Unterhaching 38 40:72 25

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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