Klagenfurt - Eine emotionale Achterbahnfahrt für Turgay Gemicibasi! Der frühere Jugendspieler von Dynamo Dresden traf am 1. Spieltag der Bundesliga-Meisterrunde in Österreich, verlor aber mit dem SK Austria Klagenfurt mit 1:3 (1:2) gegen den SK Rapid Wien und sah zudem die Gelb-Rote Karte.

Gegenüber TAG24 sagte der bissige Sechser: "Wir waren heute in der ersten halben Stunde die bessere Mannschaft. Dann kriege ich die erste Gelbe Karte für ein Kopfballduell, wo ich angeblich meinen Ellenbogen benutzt haben soll. Das stimmt nicht, das war gar nichts!"

Auf den Videobildern ist allerdings zu sehen, wie Gemicibasi seinen Gegenspieler unabsichtlich mit dem Arm im Gesicht trifft, weshalb die Verwarnung aus neutraler Sicht durchaus nachvollziehbar ist, obwohl definitiv keine Absicht vorlag.

Die zweite Gelbe Karte ist hingegen zu hart. Denn der sichere Elfmeterschütze traf Rapids Kapitän Filip Stojkovic maximal ganz leicht, trotzdem ging dieser vor den Augen von Schiedsrichter Mag. Markus Hameter schreiend zu Boden.

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Der Unparteiische hatte Gemicibasi erst am 13. Februar beim 2:2 in Linz die Rote Karte gezeigt. Dementsprechend deutlich wurde auch SK-Coach Peter Pacult auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Richtung des Referees: "Es ist der dritte ungerechtfertigte Ausschluss." Man sehe im Video, dass Gemicibasi Stojkovic nicht berühre und dieser "einen Oscar für diese Szene" kriegen müsse, weil er sich da "theatralisch" fallen lasse.

Wenig verwunderlich, dass sich Gemicibasi ungerecht behandelt fühlt. Deshalb schlussfolgerte der zentrale Mittelfeldmann, der auf dem Feld entsetzt "NEIN" zum Schiri schrie, als der die Karten zückte: "Der Platzverweis ist meiner Meinung nach nicht annähernd gerechtfertigt."

Dass der Frust bei ihm und seinem Team groß ist, verwundert nach einem Blick in die Statistik nicht. Klagenfurt kassierte in dieser Saison bereits neun (!) Platzverweise und liegt damit mit Abstand auf dem letzten Rang der Fairness-Tabelle.

Die Kärnter haben sogar mehr als doppelt so viele Rote bzw. Gelb-Rote Karten gesehen wie etwa der LASK (vier). Das ständige Agieren in Unterzahl kostet die Austria viel Kraft und machte gegen Rapid eine Aufholjagd unmöglich.

Stattdessen hatte man am Ende Glück, dass der Wiener Traditionsverein noch mehrere gute Gelegenheiten ausließ. Zuvor waren die Gäste vor 5709 Zuschauern im Wörtherseestadion durch Marco Grüll in Führung gegangen (27. Minute), ehe Bernhard Zimmermann auf 2:0 stellte (35.).

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Doch noch vor der Pause gab es einen berechtigten Handelfmeter für Klagenfurt, den Gemicibasi mit einem Flachschuss in die Mitte sicher zum 1:2 verwandelte (41.). Es war bereits das sechste Saisontor für den defensiven Mittelfeldakteur im 20. Liga-Einsatz, hinzukommen drei Vorlagen.

Kurz nach Wiederanpfiff stellte Ex-Barca-Kicker Yusuf Demir per Kopf den 3:1-Endstand her. Bitter für Gemicibasi und Klagenfurt, doch die Kärnter haben den Klassenerhalt bereits in der Tasche und können in den restlichen Partien frei auf- und um die Europapokal-Qualifikation mitspielen. Zwar muss der Sechser nun gegen den SK Sturm Graz aussetzen, beim FK Austria Wien ist er aber wieder mit von der Partie.