Nach Schäffler-Ausfall: Lässt Dynamo nun die Jugend von der Leine?
Dresden - Manuel Schäffler (33) fällt vorerst aus. Die Verletzungs-Nachricht vom Dienstag heizt die Spekulationen um Transfers weiter an. Namen gibt es aber bisher noch nicht. Können vielleicht sogar die Jugendspieler bei Dynamo Dresden die Lücken füllen?
Mit Lucas Ehrlich (18), Jonas Oehmichen (18) und Paul Lehmann (18) waren gleich drei mit im Wintertrainingslager in Belek. Jonas Saliger (18) und Julius Hoffmann (18) trainieren ebenfalls regelmäßig mit der Profimannschaft mit. "Sie haben es alle bisher ordentlich gemacht", lobt auch Markus Anfang (48) seine Junioren.
Vor allem Ehrlich, der im Test gegen Sampdoria Genua einen guten Eindruck hinterlassen hat, könnte nun aufgrund des Ausfalls von Schäffler in den Fokus rücken. Ist doch der 18-jährige Außenstürmer ohnehin genau auf der Position zu Hause, auf der die SGD noch ein bis zwei Verstärkungen sucht.
"Lucas ist aber ein Nachwuchsspieler, auf den können wir nicht die ganze Verantwortung legen. So ein junger Spieler bricht auch mal ein, das bringt uns nichts", wiegelt Anfang ab.
"Er kann zwar beide Positionen spielen, das wäre aber zu viel Last auf seinen Schultern, wenn man jetzt sagt, der muss das machen."
Je besser Dynamo in der Rückrunde spielt, desto mehr Spielzeit wird es für Jugendspieler geben
Ehrlich hat - wie er selbst auch sagt - noch einiges zu lernen. Dabei orientiert er sich gerade an seinen erfahrenen Mitspielern Stefan Kutschke (34) und Schäffler.
"Man kann so viel aufsaugen. Beim Mannschaftsabend habe ich zwei Stunden mit 'Cheffe' gesprochen. Er hat mir Tipps gegeben, woran ich arbeiten muss und wie man das am besten macht", so Ehrlich: "Die älteren Spieler können einem immens weiterhelfen, da muss man alles aufsaugen, was geht."
Dessen ist sich auch Anfang bewusst, weswegen er die Junioren auch immer wieder integrieren wird. Die neuen Heilsbringer werden sie aber nicht.
"Wenn die Chance besteht, dass sie sich an einem Gerüst entwickeln können, dann ist es toll, wenn sie es machen. Wir brauchen aber das Gerüst und Stabilität. Dafür kämpfen wir gerade", erklärt Dynamos Coach. "Die Hinrunde war ein Wellental. Als du dachtest, sie sind gut, sind sie wieder eingebrochen. Wir brauchen Stabilität. Wenn die da ist, werden sich die jungen Spieler auch entwickeln."
Soll heißen: Je besser Dynamo in der Rückrunde funktioniert, umso mehr Spielzeit werden sicherlich auch die Jungen bekommen.
Anfang will aber niemanden "reinschmeißen, wenn die Mannschaft nicht funktioniert. Dann gehen die Jungs unter und man wirft mir danach vor, dass ich die Talente verheizt habe. Es geht darum, sie gezielt reinzubringen, dass sie auch ihre Leistung abrufen können. Dann können wir viel Spaß mit ihnen haben!"
Titelfoto: Lutz Hentschel