Dynamo-Sportchef gibt Anfang Rückendeckung: "Nicht wieder alles infrage stellen"

Dresden - Die Saison ist lang, gerade einmal vier der 38 Spiele sind absolviert. Nur zwei davon hat Dynamo Dresden gewonnen und zudem auch schon zwei verloren. Vor allem die Niederlage in Köln sorgte für ordentlichen Unmut in so mancher Fan-Seele. Ralf Becker (51) wünscht sich dagegen deutlich mehr Geduld.

Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker (51) während der Partie bei Viktoria Köln. Dass er nicht zufrieden war, ist ihm mehr als deutlich anzusehen.
Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker (51) während der Partie bei Viktoria Köln. Dass er nicht zufrieden war, ist ihm mehr als deutlich anzusehen.  © picture point/Sven Sonntag

"Der Start ist Durchschnitt. Gerade mit dem letzten Spiel sind wir nicht zufrieden. Klar, wir wollten in Köln gewinnen, haben aber verloren", so der Sportgeschäftsführer. Der 51-Jährige fordert: "Jetzt sind wir alle enttäuscht, sollten aber nicht grundsätzlich alles schon wieder infrage stellen."

Becker weiß, wovon er spricht. Schließlich hatte er auch schon vor zwei Jahren nach Dynamos Abstieg aus der 2. Bundesliga einen noch deutlich größeren Umbruch managen müssen. In der Aufstiegssaison hatte die SGD zum aktuellen Zeitpunkt nur einen Zähler mehr auf dem Konto.

Doch warum läuft es noch nicht rund? Becker sieht vor allem in den "grundlegenden Dingen, wie im Umschaltspiel nach Ballverlust" noch Nachholbedarf.

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"Aber am Wochenende waren acht neue Leute auf dem Platz. Es ist einfach ein Prozess, du hast nicht immer das Gefühl, dass die Mannschaft eingespielt ist. Da braucht es Geduld, Zeit, aber auch Punkte", so der Sportchef. "Ich bin sicher, dass wir uns gut entwickeln werden."

Die Mannschaft muss sich noch finden, weitere Neuzugänge sind aber dennoch nicht ausgeschlossen.

Ralf Becker: "Ich gebe dem Trainer die notwendige Rückendeckung"

Beraten sich Ralf Becker (r.) und Trainer Markus Anfang (48, l.) diese Woche über mögliche Neuzugänge?
Beraten sich Ralf Becker (r.) und Trainer Markus Anfang (48, l.) diese Woche über mögliche Neuzugänge?  © Lutz Hentschel

Das Geld ist da und das Budget noch nicht ausgeschöpft. Bis zum 1. September ist das Transferfenster noch offen. Becker: "Grundsätzlich konzentrieren wir uns auf die Leute, die hier sind, schauen aber auch, was wir noch dazu holen können."

Sein Telefon hat Becker derzeit häufiger in der Hand, auch Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Dynamos Sportgeschäftsführer befindet sich mit Coach Markus Anfang (48) im regelmäßigen Austausch.

Dessen volle Konzentration gehört derzeit aber gerade dem SV Elversberg. Warum es beim Aufsteiger so gut läuft und der SVE neben 1860 München, dem FC Ingolstadt und dem FC Saarbrücken von der Tabellenspitze grüßt, dafür hat Becker eine einfache Erklärung: "Die Mannschaften, die gerade oben stehen, arbeiten schon lange - mitunter auch mit dem Trainer - zusammen."

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Anfang ist erst seit Juni da, viele Spieler noch nicht einmal so lang. Doch auch die älteren Akteure müssen des Trainers Idee erst verinnerlichen. Dass da noch nicht alles Hand und Fuß hat, das war auch in Köln zu sehen. Dass das schleunigst besser werden muss, ist unbestritten.

"Markus weiß damit umzugehen. Er hat eine gewisse Souveränität und ich gebe dem Trainer auch die notwendige Rückendeckung", so Becker.

Titelfoto: Lutz Hentschel und Picture Point/Sven Sonntag

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