Er trainierte Dynamo und RB Leipzig: Coach geht auf Kameramann los!

Klagenfurt (Österreich) - Keine Liebe für die Linse! Sonderlich zart besaitet war Peter Pacult (64) noch nie, am Mittwochabend sind dem österreichischen Übungsleiter allerdings kurzzeitig die Sicherungen durchgebrannt, als er in einem hitzigen Moment gefilmt wurde.

Peter Pacult (heute 64) hat hierzulande zwei Amtszeiten bei Dynamo Dresden hinter sich, außerdem trainierte er 1860 München und RB Leipzig. (Archivfoto)
Peter Pacult (heute 64) hat hierzulande zwei Amtszeiten bei Dynamo Dresden hinter sich, außerdem trainierte er 1860 München und RB Leipzig. (Archivfoto)  © Ole Spata/dpa

Nach sieben sieglosen Spielen am Stück führte der Trainer mit seiner Austria aus Klagenfurt ausgerechnet gegen den amtierenden Meister RB Salzburg kurz vor Schluss mit 4:3, doch beruhigt präsentierte er sich ob des Standes keinesfalls.

Stattdessen kassierte er in der vierten Minute der Nachspielzeit wegen Meckerns noch eine Gelbe Karte, die er stinksauer zur Kenntnis nahm.

Der Sky-Mitarbeiter hinter der Kamera fing die entrüstete Reaktion ein, was dem 64-Jährigen offenbar überhaupt nicht gefiel. Wild diskutierend und mit erboster Miene stürmte er auf den Beobachter zu und stieß dessen Arbeitsgerät augenscheinlich ziemlich unsanft beiseite - und das alles live im TV.

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"Jetzt geht er noch auf unseren Kameramann los. Also, Peter Pacult, sorry, aber das ist dann auch des Guten zu viel. Ganz ehrlich, irgendwann ist dann einmal Schluss", bewertete der Kommentator von Sky Austria den Ausraster.

Nach Spielende - es blieb beim knappen Klagenfurter Erfolg - relativierte der gebürtige Wiener die Aktion allerdings am Mikrofon des Senders: "Ich verstehe ihn. Aber ihr müsst auch verstehen, wie unangenehm das ist, wenn einer zwei Meter neben dir steht und die Linsen da hinhält."

Video des Wutausbruchs von Peter Pacult auf X

Peter Pacult trainierte 1860 München, Dynamo Dresden und RB Leipzig

In Deutschland gab sich Peter Pacult (3.v.l.) zuletzt in der Saison 2013/14 die Ehre, allerdings musste er bei Dynamo Dresden nach vier Spieltagen die Segel streichen. (Archivfoto)
In Deutschland gab sich Peter Pacult (3.v.l.) zuletzt in der Saison 2013/14 die Ehre, allerdings musste er bei Dynamo Dresden nach vier Spieltagen die Segel streichen. (Archivfoto)  © Lutz Hentschel

"Es ist nichts Persönliches gegen ihn. Ich hab ihn nicht geschüttelt, ich hab die Kamera weggemacht. Das ist auch für mich nicht angenehm. Es ist ja nichts passiert", fügte Pacult an.

Vom unverblümten Gemüt des Trainers können vermutlich auch hierzulande einige Kicker ein Lied singen, denn der Coach stand schon beim TSV 1860 München, bei Dynamo Dresden und auch RB Leipzig an der Seitenlinie.

In der bayrischen Landeshauptstadt verdiente er sich seine ersten Sporen als Übungsleiter im Profibereich, an der Elbe gönnte er sich später sogar zwei Amtszeiten.

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Mit der SGD stieg er 2006 aus der 2. Bundesliga in die damals noch drittklassige Regionalliga Nord ab, dafür rettete er den Schwarz-Gelben aber sieben Jahre später den Klassenerhalt im Unterhaus über die Relegation gegen den VfL Osnabrück. Zwischendrin verpasste er mit den Leipzigern dafür jedoch den Aufstieg in die 2. Liga.

Nach eher kurzen Abstechern - unter anderem nach Montenegro, Serbien und Albanien - ist Pacult inzwischen wieder zurück in seiner österreichischen Heimat, wo er mit der Austria derzeit den fünften Platz in der Meistergruppe belegt.

Titelfoto: Ole Spata/dpa

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