Pechvogel des Jahres! Dynamo-Verteidiger rettet mit der Hand auf der Linie und fliegt vom Platz

Dresden - Von dieser Szene wird er wohl noch einige Nächte Albträume bekommen! Claudio Kammerknecht (24) hat am Sonntag mit dem vermeintlichen Handspiel des Jahres für Aufsehen in der 3. Liga gesorgt. Glück für den jungen Mann: Dynamo Dresden gewann trotz langer Unterzahl das Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching mit 2:1 (1:1).

Am Boden liegend sieht Claudio Kammerknecht (24) die Rote Karte von Schiedsrichter Timo Gerach (37).
Am Boden liegend sieht Claudio Kammerknecht (24) die Rote Karte von Schiedsrichter Timo Gerach (37).  © Lutz Hentschel

Für den Verteidiger lief es dabei ab der 35. Minute gar nicht mehr rund.

Erst beschwerte sich der Pechvogel nach einem Foul von Kollege Tobias Kraulich lautstark bei Schiedsrichter Timo Gerach (37) und sah die Gelbe Karte. Einige Minuten später kam es aber noch schlimmer.

Nach einigem Wirrwarr in der Abwehr nahm Unterhachings Simon Skarlatidis Maß, setzte zum Schuss an und der Ball war auf dem besten Wege ins Dresdner Tor.

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Da riss Kammerknecht reflexartig die linke Hand nach oben und parierte den Ball neben Keeper Stefan Drljaca, der eigentlich fürs Halten des runden Leders zuständig ist. Er lenkte den Ball astrein an die Latte.

Klar, dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig, als dem Mann mit der Rückennummer 15 sofort die Rote Karte und auf den Elfmeterpunkt zu zeigen (41.).

Dynamo Dresden gegen SpvGG Unterhaching Claudio Kammerknechts Handspiel im Video

Im Video ist noch einmal zu sehen, wie Claudio Kammerknecht von Dynamo Dresden im Heimspiel der 3. Liga gegen die SpVgg Unterhaching die linke Hand auf der Linie hochriss und den Ball von Simon Skarlatidis an die Latte lenkte. Unter einem Post auf Instagram kommentiere Ex-Keeper Benny Kirsten sogar: "Stark. Morgen 16.30 TW Training."

Die bittere Szene: Der Verteidiger sieht Rot.
Die bittere Szene: Der Verteidiger sieht Rot.  © Robert Michael/dpa

Pechvogel Claudio Kammerknecht muss mit Rot vom Platz, Kevin Ehlers läuft im falschen Trikot auf

Torhüter Stefan Drljaca (l.) versuchte, den Unglücksraben zu trösten.
Torhüter Stefan Drljaca (l.) versuchte, den Unglücksraben zu trösten.  © Lutz Hentschel

Kammerknecht sank zu Boden, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Getröstet wurde er nicht nur von Drljaca, sondern auch von anderen Mitspielern wie Paul Will.

Bis zu dieser Aktion lag Dynamo nach einer schwachen ersten halben Stunde dank eines Tores von Jakob Lemmer (32. Minute) mit 1:0 in Front. Der Gegner nutzte aber den Strafstoß, Patrick Hobsch verwandelte und sorgte so für den 1:1-Pausenstand (42.).

Trainer Markus Anfang reagierte danach sofort, nahm den offensiven Robin Meißner vom Platz und brachte dafür Verteidiger Kevin Ehlers. Doch in der ganzen Hektik lief der mit dem Trikot von Dennis Borkowski auf den Rasen, bemerkte das Missgeschick erst nach einigen Sekunden.

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Was für eine Aufregung. Doch Dynamo zeigte enorm große Moral, krallte sich dank eines Elfmetertors von Stefan Kutschke (73.) noch den Sieg. Im Mannschaftskreis nach dem Spiel überließ Trainer Markus Anfang (49) dann dem Pechvogel Claudio Kammerknecht sogar als Erstes das Wort, er entschuldigte sich bei seinen Mitspielern und konnte schon wieder lachen.

Lachen darüber, dass er nun vielleicht dieses Jahr nicht mehr auf dem Platz stehen kann, wird er sicher nicht. Aber zumindest hat Dynamo dank des Unentschiedens von Regensburg gegen Viktoria Köln jetzt nur noch vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, das dürfte den Verteidiger ein wenig trösten.

Originalmeldung vom 10. Dezember, 18.02 Uhr, aktualisiert um 18.48 Uhr.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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