Schiri bei Dynamo-Remis im Mittelpunkt: Kartenflut ärgert beide Trainer!

Dresden - Neunmal Gelb, einmal Gelb-Rot für Ulms Romario Rösch (24) und einmal Rot für Kevin Ehlers (23): Schiedsrichter Patrick Ittrich (45), von Beruf Polizist, hat beim 0:0 zwischen Dynamo und dem SSV geregelt und ordentlich ausgeteilt. Und das in einem zwar harten, aber keineswegs unfairen Spiel. Das hatte zur Folge, dass eine komplette Halbzeit zehn gegen zehn gespielt werden musste. Für beide Trainer knifflig.

Schiedsrichter Patrick Ittrich (45, 2.v.r.) zeigte auch SGD-Coach Markus Anfang (49, 2.v.l.) eine Gelbe Karte.
Schiedsrichter Patrick Ittrich (45, 2.v.r.) zeigte auch SGD-Coach Markus Anfang (49, 2.v.l.) eine Gelbe Karte.  © Lutz Hentschel

"Für mich hat ein wenig das Fingerspitzengefühl gefehlt", sagte Ulms Coach Thomas Wörle (42). "Gerade bei der ersten Gelben für Rösch hat es mir in so einem Spitzenspiel gefehlt. Das hätte man anders regeln können. Und dann kommst du natürlich unter Zugzwang. So sind viele Karten entstanden."

Markus Anfang (49), der ebenfalls Gelb sah, fand es schade, dass der Schiri in diesem Spiel in den Fokus gerückt ist.

"Die Jungs sollten im Vordergrund stehen. Es ist schade, dass so eine Frage leider nach diesem Spiel bekommt. Am besten ist ja, er ist unsichtbar auf dem Feld und wir sprechen gar nicht über ihn", so der 49-Jährige.

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"Es geht nicht um uns Trainer, es geht nicht um Schiedsrichter, es geht nur um die Spieler. Und ich finde, das haben alle sehr gut gemacht, sowohl die Ulmer als auch wir."

Taktisch war nach der Roten Karte für Ehlers so einiges gefragt. "Das hat die Situation für uns zum Glück geändert. Länger in Unterzahl wäre richtig schwer geworden", so Wörle.

Markus Anfang vertraute auf Paul Will in einer Doppelfunktion

Nach der Roten Karte gegen seine Mannschaft ist Markus Anfang (49) ins Risiko gegangen.
Nach der Roten Karte gegen seine Mannschaft ist Markus Anfang (49) ins Risiko gegangen.  © Lutz Hentschel

Zehn gegen zehn ist nicht so leicht, wie er erklärte: "Das ist ein Anpassungsprozess. Du weißt nicht, wie der Gegner darauf reagiert. Du musst es vorausahnen. Man muss nachjustieren. Es war auf Fälle mehr Raum auf dem Platz für die restlichen Jungs."

Anfang sah das ähnlich, wollte aber zunächst gar nicht so viel verändern. Paul Will (25) gab den Dauerläufer, rutschte bei Ulmer Angriffen in die Innenverteidigung und ging bei eigenem Ballbesitz zurück ins Mittelfeld.

"Wir haben überlegt, wie wir vorn Druck draufbekommen, Tore herausspielen können. Deshalb sind wir das Risiko eingegangen, mit einem Innenverteidiger aufzubauen", so der Dynamo-Coach.

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Erst mit fortlaufender Zeit änderte er das Gesicht der Mannschaft. "Wir haben dann Jonas Oehmichen und Jonathan Meier auf den Flügeln gebracht, die dann im Umschaltspiel das eine oder andere weg verteidigen können", so Anfang, der sich auch aus einem anderen Grund über die Flut an Karten ärgerte.

Neben Ehlers sind auch Will und Stefan Kutschke (35, je 5. Gelbe) fürs Topspiel in Münster gesperrt.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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