Dresden - Das Minuten-Problem bei Dynamo rund um den Pausentee wächst sich aus. Bereits sieben Gegentore kassierte Dresden in der Phase kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause - das letzte in Berlin zum 0:2. Es waren alles entscheidende Gegentreffer. Eine Erklärung dafür haben Trainer und Spieler nicht.
Genau genommen sind es die Minuten 43 bis 51, die Dynamo in sieben (!) von elf Spielen schlichtweg das Genick brachen. Das 1:3 (51.) in Fürth, das 0:2 (48.) in Darmstadt und das zwischenzeitliche 1:1 (51.) in Münster fielen gleich nach der Pause. Hannovers Tor zum 2:2 gelang in der 43. Minute.
Jetzt kommt's: Das 1:2 gegen Magdeburg, der Treffer zum 1:1 von Paderborn und das 0:2 in Berlin hatten die gleiche Minute: 45.+1! Dynamo zerschießt sich seine Spiele in aller Regelmäßigkeit in jener Phase. Zufall oder steckt da mehr dahinter?
"Haben Sie das Tor gesehen? War es ein Elfmeter? Nein? Dann ist Ihre Frage beantwortet", antwortete Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) nach der Hertha-Partie arg schnippisch auf die TAG24-Frage nach den ungünstigen Zeitpunkten der Gegentore.
Für Berlin mag er recht haben, bleiben immer noch sechs andere Treffer, die sein Team rund um die Pause schlucken musste. Darauf wollte er aber nicht eingehen.
Dynamo Dresden kann den Schalter aktuell nicht umlegen
Lars Bünning (27) zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Kannte ich nicht die Statistik. Ist auch letztendlich egal, wann wir sie bekommen. Wir bekommen sie und das ist beschissen", sagte er.
So egal ist es dann doch nicht. Ohne die Gegentreffer in diesen Minuten wäre die Herangehensweise in der zweiten Hälfte eine andere. Die Punkte, die Dynamo hier verspielt hat, kann sich jeder selbst ausrechnen. Sie fehlen.
"Gute Frage", sagte Vize-Kapitän Niklas Hauptmann (29): "Ich habe keine Erklärung dafür. Der Zeitpunkt ist natürlich bescheiden. Das 0:2 fällt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, da geht man mit Puls 180 in die Kabine. Trotzdem haben wir versucht, den Schalter umzulegen." Hat nicht geklappt.
Den Schalter muss Dynamo umlegen, nicht nur in der Zeit rund um die Pause. Das muss wie so vieles andere auch abgestellt werden. Die nächste Gelegenheit bietet sich schon am Freitag daheim gegen Nürnberg.