So viel TV-Geld kassiert Dynamo in Liga 2: Ab wann lohnt es sich "richtig"?

Dresden - Ordentlich TV-Geld in der 2. Bundesliga und alles ist finanziell gut für Dynamo?

Mehr TV-Geld, mehr Verantwortung: Die drei Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (v.l.), David Fischer und Thomas Brendel.
Mehr TV-Geld, mehr Verantwortung: Die drei Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (v.l.), David Fischer und Thomas Brendel.  © Lutz Hentschel

Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann lacht ob der Frage. "Nicht ganz", ist seine erste Antwort. Der 38-Jährige erklärt im Anschluss, warum Dresden die Millionen dringend benötigt. Er sagt aber auch, dass es dem Verein schon deutlich schlechter ging.

Durch den Klassenerhalt von Eintracht Braunschweig steigt Dynamo auf Rang 18 der 2. Liga ein. Das TV-Geld berechnet sich nach einer Fünfjahreswertung. In der aktuellen spielte die SGD vier Jahre 3. und nur ein Jahr 2. Liga.

Mitaufsteiger Bielefeld hat in einer Zeitrechnung zwei Jahre Bundesliga und ein Jahr 2. Liga stehen, springt so in die Mitte der 2. Liga.

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Im Vorjahr war Ulm 18., bekam 7,3 Millionen Euro. In diese Richtung wird sich auch Dynamo bewegen. Das sind 6,1 Millionen mehr als noch in der 3. Liga.

Da bekommen alle berechtigten Teams zusammen 20 Millionen Euro. Das ist ein Sprung.

Zimmermann: Für noch mehr TV-Geld "müssen wir nicht nur die Klasse halten, sondern ..."

In der 2. Liga gibt es deutlich mehr TV-Geld als in der 3. Liga. Da waren es rund 1,3 Millionen, nun dürfte es für Dynamo in etwa das Sechsfache geben. Dresden steht allerdings durch den Klassenerhalt von Braunschweig nur auf Rang 18 der Tabelle. (Symbolbild)
In der 2. Liga gibt es deutlich mehr TV-Geld als in der 3. Liga. Da waren es rund 1,3 Millionen, nun dürfte es für Dynamo in etwa das Sechsfache geben. Dresden steht allerdings durch den Klassenerhalt von Braunschweig nur auf Rang 18 der Tabelle. (Symbolbild)  © imago images/MIS

Aber: "Um in der TV-Tabelle voranzukommen, müssen wir nicht nur die Klasse halten, sondern uns auch in den kommenden Jahren zwei-, dreimal in der vorderen Tabellenhälfte aufhalten", sagt Zimmermann. "Dann lohnt sich das richtig."

Ein Beispiel: Im Vorjahr bekam Magdeburg als 13. 9,31 Millionen, der Zehnte Karlsruhe lag schon bei 12,4. Das sind wirkliche Sprünge.

Doch die steigenden TV-Einnahmen sind fast schon ein Muss. Weil auf der anderen Seite auch die Ausgaben steigen.

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Für die Mannschaft war eine Aufstiegsprämie fällig, "gleichzeitig steigen die Gehälter in der 2. Liga. Zudem kommt: Wir müssen fürs Stadion über vier Millionen Euro Pacht in der kommenden Saison bezahlen. Das ist ein erheblicher Nachteil gegenüber anderen Vereinen in der Liga. Die Kosten für die Security im Stadion oder den Sanitätsdienst steigen ebenfalls", so Zimmermann.

Er ist froh, "dass zumindest ein Teil der Zuschüsse durch die Stadt gewährt wurde".

Steigende Ausgaben: Wie reagiert Dynamo auf teuren VVO-Anteil?

Ob und inwieweit sich die Ticketpreise für Dynamo-Fans ändern, will der Verein nun prüfen.
Ob und inwieweit sich die Ticketpreise für Dynamo-Fans ändern, will der Verein nun prüfen.  © Lutz Hentschel

Ein anderer Kostenfaktor: Die Eintrittskarten sind immer mit einem VVO-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr verbunden. Fans können so kostenlos an- und abreisen. Dynamo zahlt das.

"Der Preis für den VVO-Anteil wurde nun deutlich erhöht und führt bei uns zu Mehrkosten von knapp einer halben Million Euro. Für uns gilt es nun zu prüfen, inwiefern es zu Änderungen kommen muss", so der Finanzchef der Dynamos.

Zu alledem kommen noch die eigenen Investitionen: Kauf Trainingszentrum, neues Catering, der Aufbau der "U21". Das sind alles Kosten, "die sich aber auf lange Sicht für den Verein lohnen und auszahlen werden", sagt Zimmermann. Und das Thema Fanshop ist da auch noch: "Wir werden dem Aufsichtsrat im Juni dazu eine Lösung vorlegen."

Um alles irgendwie problemlos stemmen zu können, ist ein Fakt unerlässlich: sportlicher Erfolg.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, imago images/MIS

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