Hat Dynamo ein Stürmer-Problem? Stamm will Frage nicht beantworten
Dresden - Jede Menge Chancen, trotzdem blieb Dynamo Dresden am Sonntag beim Mini-Turnier gegen den FSV Zwickau und den VfL Wolfsburg in zweimal 45 Minuten torlos. Von einem Stürmer-Problem zu sprechen, verbietet sich aktuell eigentlich noch. Trotzdem wurde Coach Thomas Stamm (42) danach gefragt.

"Ich habe gehofft, dass die Frage kommt, dass wir ein Stürmer-Problem haben und noch was machen müssen", konterte der SGD-Coach die Frage beim MDR ironisch.
"Ich beantworte die Frage nicht, weil es so klar war, dass sie gestellt wird. Wir sagen Woche für Woche, dass wir noch was machen wollen, auf unterschiedlichen Positionen. Die, die uns besser machen, sind bekanntlich nicht vertragslos. Wenn sie es sind, können wir sie uns vielleicht nicht leisten oder sie wollen nicht in der 2. Liga bei Dynamo Dresden spielen. Wir sind da dran, arbeiten. Wir wollen uns grundsätzlich verstärken, das hat aber nichts mit den Spielen gegen Zwickau oder Wolfsburg zu tun."
Bedeutet, dass der Schweizer noch vor dem Saisonstart am 3. August in Fürth eher nicht mit Verstärkungen rechnet. Denn die sollen es sein.
Dynamo will nicht in der Breite, sondern in der Spitze nachlegen - auch wenn Sportchef Thomas Brendel (49) zumindest in Sachen Zeitpunkt etwas mehr Hoffnung als sein Coach versprüht.
Thomas Brendel will Offensive und Defensive verbessern - aber nicht mit Lex-Tyger Lobinger

"Wir brauchen noch den ein oder anderen Spieler dazu, den wir hoffentlich zum Saisonstart präsentieren können. Was uns in der Qualität verbessert, wohl wissend, was uns da auch für Qualität gegenüberstehen wird", so der 49-Jährige ebenfalls beim MDR.
"Grundsätzlich wollen wir uns offensiv und defensiv verbessern, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Das lassen wir auf uns zukommen, das ist dynamisch, wie wir auch. Mal schauen, was noch passiert. Wir halten auf jeden Fall die Augen offen."
Logisch, dass im Hintergrund an Verpflichtungen gearbeitet wird. Je eher diese eingetütet werden, desto besser. Denn - und das ist im Bereich des Möglichen - der Start ins Unternehmen 2. Bundesliga kann auch nicht gelingen. Dann wird es umso schwieriger, neue Spieler zu integrieren.
Immerhin, suggeriert Brendel, man fischt nicht im Trüben: "Wenn wir ganz weit weg wären von Dingen, dann würden wir irgendwas verkehrt machen. Wir müssen sorgfältig auswählen, wer zu uns passt und wie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind. Das klopfen wir ab. Es gibt ein paar Optionen, die wollen wir noch verkleinern und zum Schluss auf den Spieler [zu]gehen, der zu uns passt."
Stürmer Lex-Tyger Lobinger (26) von Viktoria Köln, der unter anderem von der Bild-Zeitung gehandelt wurde, gehört übrigens nicht dazu: "Grundsätzlich nicht, nein", machte Brendel deutlich klar.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Picture Point/Sven Sonntag