Mit 15.000 Fans und jeder Menge Bier: Lilien feiern Mega-Aufstiegs-Sause

Darmstadt - Die Spieler sangen und tanzten ausgelassen auf der Bühne, und auch der von zahlreichen Bierduschen durchnässte Erfolgstrainer Torsten Lieberknecht (49) gab bei der Party richtig Gas. Mit mehr als 15.000 euphorischen Fans hat der SV Darmstadt 98 am Pfingstmontag den Aufstieg in die Bundesliga gefeiert.

Rund 15.000 Fans erwarteten ihre Aufstiegshelden des SV Darmstadt 98 auf dem Karolinenplatz.
Rund 15.000 Fans erwarteten ihre Aufstiegshelden des SV Darmstadt 98 auf dem Karolinenplatz.  © Helmut Fricke/dpa

"Mein Dank gilt der Mannschaft, die Überragendes geleistet hat, meinem gesamten Trainerteam, der Vereinsführung, meiner Familie und den Fans, die uns viele Emotionen schenken und das wichtigste Sprachrohr des Clubs sind", sagte Lieberknecht bei dem begeisterten Empfang.

Die Hessen hatten den vierten Aufstieg ins Fußball-Oberhaus nach 1978, 1981 und 2015 bereits am vorletzten Spieltag perfekt gemacht. Danach wurde drei Tage auf der Ferieninsel Mallorca gefeiert, doch noch emotionaler wurde es am Montagnachmittag.

"Das ist unbeschreiblich. Ich bin extrem dankbar, diesen Tag erleben zu dürfen", sagte Stürmer Phillip Tietz (25) über die Party-Stimmung in der Innenstadt. Mit lautstarkem Jubel empfingen die Fans ihre Lieblinge, die sich zuvor ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatten.

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Dabei gratulierte Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (61) der Mannschaft zum Aufstieg. "Wir haben mit Ihnen mitgefiebert, mitgelitten und mitgefeiert", sagte der Politiker von Bündnis 90/Die Grünen.

Der 61-Jährige bezeichnete den Fußball der Lilien als "leidenschaftlich und authentisch" und lobte: "Ihre mitreißende und zugleich bodenständige Spielweise kommt bei den Menschen an, führt sie zusammen und macht Sie über Darmstadts Stadtgrenzen hinaus zu Vorbildern."

Aufstiegshelden des SV Darmstadt 98 feiern mit 15.000 Fans trotz Klatsche zum Saisonabschluss

Angesichts derart grandioser Unterstützung gab auch Lilien-Coach Torsten Lieberknecht (49, M.) Vollgas.
Angesichts derart grandioser Unterstützung gab auch Lilien-Coach Torsten Lieberknecht (49, M.) Vollgas.  © Helmut Fricke/dpa

Auch von Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch (61) gab es Lob. "Die Mannschaft hat eine sensationelle Saison geliefert. Und ihr Fans habt vom ersten Spieltag an genauso gut performt. Wir haben mit Leidenschaft gekämpft, tolle Siege gefeiert, mit Anstand Spiele verloren und nie das Ziel aus den Augen verloren", würdigte Fritsch die Leistung der Hessen.

Die beendeten die Zweitliga-Spielzeit nach der abschließenden 0:4-Pleite in Fürth zwar nicht als Meister, doch das rückte komplett in den Hintergrund. "Die Meisterschaft wäre die Kirsche auf der Torte gewesen. Aber egal, wir haben die Torte - Bundesliga", sagte Fritsch.

Entsprechend ausgelassen war die Party-Stimmung. Schon nach dem Abpfiff des letzten Saisonspiels am Sonntag in Fürth wurden die Profis und der Trainer von den mitgereisten Fans gefeiert.

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"Fußball ist manchmal eine schöne Scheiße. Auch wenn es nach der Niederlage etwas schwerfällt, sind wir trotzdem glücklich. Wir sind froh, dass wir in der ersten Liga sind", sagte Lieberknecht.

"Das Spiel heute soll nicht schmälern, was wir diese Saison erreicht haben", fügte der Übungsleiter des SVD stolz hinzu.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt als besondere Ehre für Kicker des SV Darmstadt 98

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (61, Grüne), selbst bekennender Lilien-Fan, ließ die Mannschaft sich im Goldenen Buch der Stadt eintragen.
Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (61, Grüne), selbst bekennender Lilien-Fan, ließ die Mannschaft sich im Goldenen Buch der Stadt eintragen.  © DPA/Arne Dedert

Ähnlich empfanden es die Spieler. "Es ist ärgerlich, mit so einem Ergebnis die Saison zu beenden. Trotzdem glaube ich, dass wir alle etwas zu feiern haben", sagte Kapitän Fabian Holland (32).

Und Mittelfeldspieler Klaus Gjasula (33) ergänzte: "Natürlich hätten wir gerne die Meisterschaft geholt. Trotzdem ist es kein Moment, um ansatzweise traurig zu sein. Wir sind aufgestiegen und das Feiern mit den Fans war auch etwas Besonderes."

Mit 67 Punkten stand am Ende Rang zwei hinter dem punktgleichen Mitaufsteiger 1. FC Heidenheim, der dank eines 3:2-Sieges in Regensburg aufgrund der besseren Tordifferenz noch vorbeizog.

"Wir hatten uns das schon anders vorgestellt heute und wollten die Schale hochhalten", sagte Holland. "Aber natürlich sind wir extrem zufrieden mit dieser Saison."

Titelfoto: Helmut Fricke/dpa

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