1860 München scheitert deutlich in Wiesbaden: "Wir haben ihnen in die Karten gespielt"

München/Wiesbaden - Die kurze Siegesserie des TSV 1860 München hat am 32. Spieltag der 3. Liga beim SV Wehen Wiesbaden ein jähes Ende gefunden. Das Duell endete mit einem 0:2 (0:1) aus Münchner Sicht.

Paraden-Abo: Mehr als einmal konnte Löwen-Keeper Marco Hiller fast schon sichere Treffer der Hessen doch noch vereiteln.
Paraden-Abo: Mehr als einmal konnte Löwen-Keeper Marco Hiller fast schon sichere Treffer der Hessen doch noch vereiteln.  © imago/Jan Huebner

Vier Siege in Folge durfte der SV Wehen Wiesbaden zuletzt feiern, zwölfmal traf man dabei ins Gehäuse.

Im gleichen Zeitraum schossen die Gäste aus München ebenfalls beachtliche zehn Tore, siegten allerdings "nur" in drei Partien - zuletzt in der Vorwoche gegen den VfL Osnabrück mit einem klaren 3:0.

Schneller Antritt, schnelle Pässe, schnelles Umschalten - mit diesem Drei-Punkte-Plan scheinen beide Vereine aufs Feld gelaufen zu sein. Mit einem Unterschied: Die "Löwen" setzten auf Angriff, der Tabellen-Vize wartete ab der Mittellinie auf mögliche Konter. Bei den Hausherren sollte sich das auch schnell auszahlen.

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Eckball in der 10. Minute: Bjarke Jacobsen nimmt das Leder im Strafraum an, passt in der Luft zu Gino Fechner und der schafft es mit wenig Mühe, die Kugel in die rechten oberen Maschen zu köpfen.

"Wir haben ihnen durch diesen Treffer in die Karten gespielt", analysierte Maurizio Jacobacci später nach dem Spiel. "Wir hätten sicher mehr erreichen können."

Ab diesem Moment setzten die Hessen dennoch auf die Devise: Angriff ist die beste Verteidigung. Mehrmals durften sich die Münchner - übrigens nicht nur in der ersten Hälfte - bei ihrem Keeper Marco Hiller bedanken, dass der Rückstand nicht größer wurde. München kam im Verlauf der ersten 45 Minuten immer weniger an den Ball - geschweige denn zu halbwegs gefährlichen Chancen.

Sollte es zum ersten Heimsieg in der Vereinsgeschichte der Wiesbadener gegen 1860 kommen? Immerhin ging es mit dieser Führung in die Pause.

Rutschiger Rasen und ungenaue Pässe erschweren Spiel der Löwen

In die Knie gezwungen: "Löwen"-Spieler Stefan Lex (l.) im Zweikampf gegen Wiesbadens Benedict Hollerbach.
In die Knie gezwungen: "Löwen"-Spieler Stefan Lex (l.) im Zweikampf gegen Wiesbadens Benedict Hollerbach.  © imago/Jan Huebner

Zurück in der Partie schienen die Gäste angriffslustiger zu sein, konnten sich zunehmend vor das hessische Häuschen in Stellung bringen.

Allerdings schien München mit dem rutschigen Rasen weiterhin einige Probleme zu haben. Pässe waren ungenau, mehrmals ging es für die Spieler - auch ohne Fremdeinwirkung - in die Horizontale.

Vor allem Leandro Morgalla machte über das gesamte Spiel einige potenzielle Chancen für seinen TSV bereits im Ansatz zunichte. Seine Flanken in den Strafraum verpufften mehr als einmal im Aus oder beim Gegner.

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Dennoch erspielten sich die Gäste immer wieder ihre Chancen im Wiesbadener Strafraum. Nur von Erfolg sollte keiner gekrönt sein.

"Wir haben 1860 München auf Augenhöhe gesehen", zollte Markus Kauczinski den Gästen aus Bayern dennoch Respekt.

In der 84. Minute sollte der Sargnagel in die Löwen-Kiste gehämmert werden. Einen Pass auf Ivan Prtajin, der sich nach sechs Partien Verletzungspause zurückmeldete, konnte dieser im vollen Lauf von rechts kommend gnadenlos an Hiller vorbei zum 2:0 ins Netz platzieren.

Zugleich der - über das gesamte Spiel gesehen - verdiente Endstand. Und die erste Niederlage für den TSV 1860 München in Stadion der Wiesbadener.

Statistik zum Spiel des TSV 1860 München gegen den VfL Osnabrück in der 3. Liga

32. Spieltag

SV Wehen Wiesbaden - TSV 1860 München 2:0 (1:0)

Aufstellungen

SV Wehen Wiesbaden: Lyska - Fechner, Carstens, Reinthaler - Mockenhaupt, B. Jacobsen, E. Taffertshofer (76. Mrowca), Ezeh (90.+1 D. Kempe) - Wurtz (90.+2 Najar) - Iredale (67. Prtajin), Hollerbach (67. Froese)

TSV 1860 München: Hiller - Morgalla (81. Skenderovic), N. Lang, Verlaat, Steinhart - Deichmann, Wörl - Lex (56. Holzhauser), Vrenezi, Boyamba - Bär (81. Lakenmacher)

Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen)

Zuschauer: 6519

Tore: 1:0 Fechner (10.), 2:0 Prtajin (84.)

Gelbe Karten: Prtajin (6) / Steinhart (7), N. Lang (1)

Titelfoto: imago/Jan Huebner

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