Fehlende VfB-Galligkeit vor dem Tor wird zum Problem im Kampf um den Klassenerhalt

Stuttgart - Wird der VfB Stuttgart den Klassenerhalt schaffen? Die Kaltschnäuzigkeit wird im Saisonfinale entscheidend sein.

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (44) sieht in Sachen Kaltschnäuzigkeit bei seinen Schützlingen Luft nach oben.
VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (44) sieht in Sachen Kaltschnäuzigkeit bei seinen Schützlingen Luft nach oben.  © Tom Weller/dpa

Keine Frage, trotz der Niederlage (0:2) im Heimspiel gegen Borussia Dortmund darf der VfB positiv bleiben. Immerhin war es die erste Pleite nach vier Spielen und Stuttgart blamierte sich gegen das Starensemble aus dem Ruhrpott keinesfalls.

Dennoch waren die Verantwortlichen nach der Partie etwas angefressen, weil gefühlt mehr drin gewesen war.

Und es stimmt: Die unter Druck stehenden Dortmunder spielten über weite Strecken beinahe vorsichtig und mit angezogener Handbremse.

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Allerdings waren sie gnadenlos effizient. Im Gegensatz zum VfB, der erneut Riesenmöglichkeiten ausließ.

Besonders tragisch vergeigte Omar Marmoush (23) seine Chance aufs 1:1 in der 23. Minute: Nach einem überragend servierten langen Ball von Orel Mangala (24) tauchte der ägyptische Nationalspieler alleine vor Borussen-Schlussmann Gregor Kobel (24) auf und lupfte den Ball nur auf statt ins Tor.

Das sind Gelegenheiten, die man gegen einen Spitzenklub nutzen muss.

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Nach der Pleite gegen Borussia Dortmund sitzt die Enttäuschung bei den VfB-Profis tief.
Nach der Pleite gegen Borussia Dortmund sitzt die Enttäuschung bei den VfB-Profis tief.  © Tom Weller/dpa

Öffentlich kritisieren wollte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo (44) seinen Angreifer dafür aber nicht.

Vielmehr sieht er ihn auf einem guten Weg: "Omar ist ein kreativer Spieler, der Speed hat und für viel Torgefahr sorgt. Ich sehe Fortschritte bei ihm, was Zielstrebigkeit angeht in den letzten Wochen."

Und es ist auch nicht nur Marmoush, der den ein oder anderen VfB-Fan zum Verzweifeln bringt, wie der Wert der Expected Goals (zu erwartenden Tore) zeigt.

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So war die Wahrscheinlichkeit, dass der VfB trifft (2,03), höher als die des BVB (1,50).

Nichts Neues für die Schwaben. Schon gegen Arminia Bielefeld (1:1) ließen sie zahlreiche Möglichkeiten - teilweise absurd - liegen. Auf der Alm lag der Expected Goals des VfB sogar bei 2,73, während die Bielefelder nur auf 1,01 kamen.

"Die Gier spüren, Tore schießen zu wollen, ist eine wichtige Eigenschaft", sagte Trainer Matarazzo nach der Pleite gegen Dortmund und ließ durchklingen, dass er bei seinen Schützlingen in dieser Hinsicht noch Luft nach oben sieht. Dieses Problem zu überwinden, ist jetzt der Schlüssel zum Klassenerhalt.

Dabei helfen könnte beim 1. FSV Mainz 05 auch wieder VfB-Starstürmer Sasa Kalajdzic (24), der gegen den BVB aufgrund eines positiven Corona-Tests fehlte. Glücklicherweise soll der Österreicher weitestgehend symptomfrei sein.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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