Ultras gespalten! Wer das VfB-Heimspiel gegen den Israel-Klub boykottiert
Stuttgart - Ungewohntes Bild im Neckarstadion: Ein Teil der aktiven Fanszene des VfB Stuttgart wird dem Europa-League-Spiel gegen Israel-Klub Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend (Anpfiff: 18.45 Uhr) fernbleiben.
In einem gemeinsamen Statement teilten die drei Ultra-Gruppen "Schwabensturm Stuttgart 2002", "Schwaben Kompanie Stuttgart" sowie "Crew 36 Stuttgart" mit, dass die im Vorfeld getroffenen Sicherheitsmaßnahmen einen erheblichen Verzicht auf wesentliche Elemente der Fan- und Stadionkultur bedeuten würden, und erklärten, dass sie sich aus diesen Gründen zu diesem Schritt entschlossen hätten.
Die verschärften Polizei-Maßnahmen am Spieltag stehen im Zusammenhang mit der politischen Situation im Nahen Osten und den Erfahrungen aus früheren Begegnungen mit dem israelischen Klub, bei denen es zu antisemitischen Übergriffen gekommen war.
"Bewusst wollen wir weder die Maßnahmen als solche noch deren Notwendigkeit im Detail bewerten."
Zudem baten die Ultras alle VfB-Anhänger, die der Partie ebenfalls fernbleiben: "Bitte lasst eure Eintrittskarten entweder verfallen oder gebt sie ausschließlich an ehrliche Weiß-Rote weiter."
Ultras von "Commando Cannstatt 1997" kündigen Support an
Die Ultra-Gruppe "Commando Cannstatt 1997" kündigte hingegen an, ihre Mannschaft zu unterstützen - allerdings unter Einschränkungen: "Wir als CC haben uns dafür entschieden, im Stadion aufzutreten und den Support zu koordinieren. Jedoch verzichten wir aus organisatorischen Gründen der enorm zeitintensiven (Material-)Kontrollen in der gesamten Cannstatter Kurve außer Zaunfahnen auf andere optische Stilmittel wie Schwenkfahnen und Doppelhalter."
Bedeutet: Während einige Ultras dem Stadion fernbleiben, wird der Support von den verbliebenen "CC97"-Mitgliedern lautstark aufrechterhalten, was ein unstimmiges Bild innerhalb der Szene vermuten lässt.
Titelfoto: IMAGO / Sportfoto Rudel
