Bundesliga-Coach versteht Handspiel-Regel nicht mehr und schlägt sarkastische Lösung vor

Wolfsburg - Die aktuelle Flut an Handelfmetern sorgt in der Bundesliga für mächtig Aufregung. Nun mischt auch Niko Kovac (51), Trainer des VfL Wolfsburg, mit - und macht in seiner Wut einen kuriosen Vorschlag, um mit der aktuellen Handspiel-Regel umzugehen.

VfL Wolfsburgs Trainer Niko Kovac (51) ist entgeistert über die aktuelle Umsetzung der Handspiel-Regel.
VfL Wolfsburgs Trainer Niko Kovac (51) ist entgeistert über die aktuelle Umsetzung der Handspiel-Regel.  © Tom Weller/dpa

Auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund am Samstag machte Kovac seinem Ärger über die Handspiel-Regel Luft.

"Das mit der Handspiel-Regel ist für mich ein Desaster, muss ich ganz ehrlich sagen", schimpfte der 51-Jährige. "Das hat keine Hand, hat keinen Fuß mehr, das ist Willkür. Das ist für mich keine einheitliche Linie!"

Der Ex-Bayern-Coach gab ganz offen zu, die aktuelle Auslegung teils nicht zu verstehen und beim Vierten Offiziellen nachfragen zu müssen.

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"Ich verstehe die Handspiel-Regel genauso wenig wie jeder andere auch", erklärte Kovac, was ihn besonders ärgere, weil sie seiner Meinung nach früher funktioniert habe.

Dann präsentierte er einen irren Vorschlag, wie die Klubs mit der Regelauslegung umgehen sollten: "Inzwischen musst du trainieren, dass du den Spielern an die Hand spielst! Dann kannst du hoffen, dass vielleicht einer im Keller sitzt und sagt 'Du, du, du, da war einer mit der Hand dran, du kriegst den Elfmeter'.

Du musst ja gar nicht mehr deinen Mitspieler in der Mitte treffen oder das Tor anvisieren - visier die Hand an, das ist die Lösung!"

Niko Kovac: "Wir machen den Fußball kaputt!"

Trotz seiner Wut auf die Regelauslegung ist Niko Kovac (51, l.) nicht sauer auf die Schiedsrichter.
Trotz seiner Wut auf die Regelauslegung ist Niko Kovac (51, l.) nicht sauer auf die Schiedsrichter.  © Swen Pförtner/dpa

Ernst meinte Kovac seinen Vorschlag natürlich nicht, sondern wollte nur die Absurdität des aktuellen Geschehens verdeutlichen: "Das kann's ja nicht sein, natürlich nicht. Wir machen den Fußball kaputt!"

Wichtig war dem Wolfsburger Cheftrainer allerdings, die Schuld für die seiner Meinung nach willkürlichen Handelfmeter nicht bei den Schiedsrichtern zu suchen.

"Das Problem sind ja nicht die Schiedsrichter. Die Schiedsrichter müssen ja nur das umsetzen, was ihnen vorgegeben wird."

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Vielmehr seien die Entscheidungsträger, die keine Ahnung von den natürlichen Bewegungsabläufen im Fußball hätten, verantwortlich.

Kovacs Lösung für das Dilemma? "Back to the Roots" - Handspiel nur noch dann pfeifen, wenn eine klare Absicht erkennbar ist.

Zudem solle man die Fußballer selbst fragen, was ihrer Meinung nach natürliche Bewegungsabläufe seien, schließlich brauche man die Arme, um beispielsweise auf geschlagene Haken reagieren oder grätschen zu können.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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